Die Art, wie Menschen ihre Einkäufe jeglicher Art bezahlen, verändert sich immer mehr. Während vor mehr als 50 Jahren die Einführung von Universalkreditkarten eine Revolution auslöste, sind es heute digitale Zahlungsanbieter wie
PayPal, die den Menschen die Transaktion erleichtern. Dennoch bedeutet dies noch lange nicht das Ende der klassischen Kreditkarte. Stattdessen wachsen die beiden größten Kreditkartenunternehmen
Visa (Marktkapitalisierung über 237 Mrd. USD) und
Mastercard (Marktkapitalisierung über 164 Mrd. USD) immer stärker, was sich auch in den Depots ihrer Anleger bemerkbar macht. Seit dem IPO im Jahr 2008 konnte z. B. die Visa Aktie mehr als 816 Prozent zulegen! Mit einer 3-Jahres-Trendstabilität von über 17 gehören die Aktien der beiden Unternehmen aufgrund ihrer guten Performance und ihrer geringen Volatilität außerdem zu den Top-Unternehmen im
Traderfox Global Trend-Following Desk.
Für die Fortsetzung der positiven Geschäftsentwicklung gibt es trotz
PayPal und Co. sehr gute Gründe. Drei der wichtigsten Trends, die den Unternehmen in die Karten spielen, betonte
Visa-Finanzchef
Vasant Prabhu auf der
UBS Global Technology Conference:
- Das stetige Wachstum des E-Commerce
Für Online-Transaktionen ist nach wie vor in extrem vielen Fällen eine Kreditkarte notwendig, wenn Shops hohe PayPal-Gebühren oder Käufer mühsame Überweisungen vermeiden wollen. Der Kauf auf Rechnung wird zwar von den meisten Käufern bevorzugt, doch nicht jeder Anbieter möchte das damit einhergehende Zahlungsausfallrisiko eingehen, oder die Marge durch Factoring (den Verkauf von Forderungen an Factoring-Dienstleister) senken. Zusätzlich bieten viele der größten E-Commerce Anbieter Kreditkarten an, durch die Kunden Punkte Sammeln und Geld sparen können. Der E-Commerce-Gigant
Amazon stellt beispielsweise in Deutschland zusammen mit der Landesbank Berlin eine Visa Kreditkarte aus, mit welcher Kunden neben dem Sammeln von Punkten auch an Gewinnspielen teilnehmen können. Dass das E-Commerce-Wachstum noch lange kein Ende gefunden hat, ist dabei sicher. Laut einer Statista-Prognose werden im Jahr 2022 weltweit rund 2,1 Billionen Euro im E-Commerce umgesetzt. Für 2017 erwarten Experten derzeit erst 1,27 Billionen Euro.
Quelle: Statista 2017
- Die Digitalisierung von Transaktionen
Der zweite Punkt, den
Prabhu in seiner Präsentation erläuterte, war die Digitalisierung von Bezahlvorgängen, die vorher mit Bargeld getätigt werden mussten. Immer mehr Parkautomaten, Zigarettenautomaten, Essensautomaten, Lieferdienst-Apps oder In-Game Mikrotransaktionen bei Videospielen können digital oder mit einer hinterlegten Kreditkarte bezahlt werden.
- Akzeptanz von Kreditkarten durch Kostensenkungen
Während es früher auch für kleinere Geschäfte notwendig war, teures Equipment und umständliche Installationsservices in Anspruch zu nehmen, um Kreditkarten akzeptieren zu können, ist die Hemmschwelle für diese Zahlungsart in den letzten Jahren drastisch gesunken. Verantwortlich für diese Entwicklung sind unter Anderem Zahlungsdienstleister wie
Square, die es mit Hilfe günstiger Gerätschaften und Apps geschafft haben, dass nahezu jeder Verkäufer mit einem Smartphone oder Tablet auch Kreditkartenzahlungen akzeptieren kann. Selbst ein mobiler Würstchenverkäufer ist somit nicht mehr unbedingt auf das passende Bargeld seiner Kunden angewiesen, sondern wird zum Kunden von
Visa,
Mastercard und Co.. Vor allem in Entwicklungsländern und Tourismusregionen bieten sich durch die günstigen Alternativen zu den klassischen Terminals immer stärkere Wachstumsmöglichkeiten.
Davon, dass
Mastercard und
Visa in Zukunft stark weiterwachsen können, gehen auch die Analystenschätzungen aus: Nach
Visas 2017er Umsätzen über 17,52 Mrd. USD werden für 2018 bereits mehr als 20 Mrd. USD erwartet. Bei
Mastercard werden für 2017 Umsätze über 12,44 Mrd. USD erwartet, im nächsten Jahr sollen es bereits mehr als 14 Mrd. USD sein. Trotz einer nicht allzu günstigen Bewertung gehe ich davon aus, dass die beiden größten Kreditkartenbetreiber der Welt auch in den nächsten 5 Jahren den Aktionären viel Freude bereiten werden.
Tipp: Max Braunleder nutzt die
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