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IPO-RADAR - Cannabis-Produzent legt um über 120% zu

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Geopolitisch unsichere Zeiten sind für den IPO-Markt wie für die Börse allgemein zunächst kontraproduktiv. Schon die Korrektur an der Technologiebörse Nasdaq seit Dezember 2021 sorgte für weniger Nachfrage des Risikokapitals nach Wachstumswerten. Gespeist wurde dieser Kursrückgang durch die Ankündigung der US-Notenbank, die Zinswende mit steigenden Zinsen schneller bewerkstelligen zu wollen als bisher angenommen.

Daraus erklärt sich die abrupte Zurückhaltung am IPO-Markt spätestens seit Februar dieses Jahres. Dass sich das Risikokapital nicht ganz zurückgezogen hat, war an der fortlaufenden Emission von SPACs (Börsenmänteln) in diesem Zeitraum zu beobachten. Am Tiefpunkt der Korrektur an den internationalen Aktienmärkten wurden weitere SPACs begeben, so dass diese im gesamten März den Großteil der Emissionstätigkeit mit neun IPOs ausmachten.

Darüber hinaus wagten sich nur drei weitere Unternehmen an die Börse, zwei davon in der vergangenen Woche. Mit dem Cannabisproduzenten Akanda gelang sogar in diesem Umfeld einem IPO ein Kurszuwachs von mehr als 120% (Beschreibung einer früheren IPO-Ausgabe). Die anderen beiden IPOs schafften jeweils ein leichtes Plus und deutliches Minus zu ihrem Börsendebüt (siehe nachfolgende Beschreibung).

AN2 Therapeutics baut Angebot aus

Biotechnologieunternehmen waren im Corona-Jahr 2020 die Gewinneraktien an der Nasdaq. Ab der 2. Jahreshälfte 2021 ließ die Nachfrage der Investoren aber deutlich nach und viele IPOs mussten starke Rückschläge verbuchen. Für AN2 Therapeutics läuft es seit dem Börsengang bisher recht stabil.

Das in Manlo Park, Kalifornien ansässige Unternehmen entwickelt seit 2015 Behandlungen für seltene, chronische und schwere Infektionskrankheiten. Hierzu haben die Kalifornier bereits ein aussichtsreiches Medikament in der Pipeline. Mit Epetraborol hat man ein in Tablettenform entwickeltes Präparat im Prüfungsmodus, das gegen chronische Lungenerkrankungen eingesetzt werden soll.

Noch in diesem Jahr will man zwei von drei Prüfphasen durchführen, um das Präparat möglichst rasch am Markt zu platzieren. Das potentielle Marktvolumen in den USA beziffert das Unternehmen mit rund 20.000 Patienten, in Europa geht man aktuell von 2000 Erkrankten aus.

Corona verstärkt die Wachstumschancen

Da auch COVID-19 bei einigen Betroffenen langfristige Lungenschäden verursacht, rechnet das AN2 mit einer jährlichen Wachstumsrate des Patientenkreises von rund 7% bis 2030. Da der Forschungsbereich sehr speziell definiert ist, ist der Kreis der Wettbewerber überschaubar.

Aufgrund der intensivierten Forschungsaufwendungen erhöhten sich die Verluste von 2020 auf 2021 von 14,6 Mio. USD auf 21 Mio. USD. Mit dem Börsengang wurden 70 Mio. USD erlöst, die Marktkapitalisierung beträgt 288,6 Mio. USD. Die Aktie liegt mit 2,7% im Plus.

Plattform-Manager Locafy setzt auf mehr Online-Wachstum

Das mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie der Bedarf an Website-Management gestiegen ist, steht außer Frage. Mit der Verringerung der diesbezüglichen Beschränkungen des öffentlichen Lebens normalisiert sich nun die Nachfrage und die Spreu trennt sich vom Weizen. Locafy glaubt dabei zu den Gewinnern zu gehören.

Das seit 2009 existierende Unternehmen entwirft und entwickelt in Subiaco, Australien Lösungen zur Optimierung der Online-Präsenz vorrangig für kleine und mittlere Unternehmen. Dabei geht es darum, Produkt- und Markenplacements mit einem möglichst hohen Streueffekt zu erzielen. Das heißt vor allem, auch alle Arten von mobilen Geräten und Anwendungen zu erreichen.

Neben der Erstellung vieler Themenwebsites nutzt man hierzu auch ein breites Netzwerk von über 50 Partnerwebsites weltweit. Insgesamt ist Locafy in mehr als 40 Ländern vertreten sind und zählt über 1400 sogenannte Premiumkunden. Dieser Kundenkreis soll mit einem erweiterten Angebot noch stärker wachsen.

Weitere Investitionen geplant

Das Wachstum der vergangenen zwei Jahre soll nach dem Wilen des Managements deutlich zunehmen. Der Umsatz stieg im 2- Jahresvergleich zu 2020 von 2 Mio. USD auf 2,5 Mio. USD. Den Verlust konnte man im selben Zeitraum von 2,3 Mio. USD auf 1 Mio. USD bereits erheblich verringern.

Durch den Börsengang hat das Unternehmen 20,5 Mio. USD eingenommen, die für den Abbau von Schulden und für weitere Investitionen verwendet werden sollen. Der Aktienkurs verlor in der ersten Börsenwoche 19,3%. Die Marktkapitalisierung beträgt 69,3 Mio. USD.

OUTLOOK

Die neue Börsenwoche ist von der Konzentration auf das Quartalsende gekennzeichnet. Die verhaltene Stimmung am IPO-Markt bleibt daher zunächst erhalten, obwohl noch 308 Unternehmen und SPACS bereits ihre Unterlagen zum Börsengang eingereicht haben. Sie könnten somit auch kurzfristig über einen Börsengang entscheiden. Zunächst sind zwei Unternehmen und ein SPAC für die letzte Märzwoche terminiert.

RailVision strebt den autonomen Bahnverkehr an

Steigende Öl- und Benzinpreise rufen vielen Verbrauchern einmal erneut die Notwendigkeit der öffentlichen Transportsysteme ins Bewusstsein. Deren im Vergleich zum Individualverkehr kostengünstige Struktur hängt neben bezahlbarer Energiesysteme auch vom technologischen Fortschritt ab. Das israelische Unternehmen Railvision bietet hierzu einige umgesetzte Ideen an.

Das 2016 gegründete und in Ra’anana ansässige Unternehmen bezeichnet sich selbst als führenden Anbieter von Hinderniserkennungs- und Klassifizierungssystemen. Ausgestatte mit Hochleistungssensoren und künstlicher Intelligenz-Software erkennt die Systeme des Unternehmens Objekte auf und entlang der Gleise in einer Entfernung von 2 km. Eingeschränkte Licht- und Wetterverhältnisse spielen dabei keine Rolle.

Gemeinsam mit dem deutschen Bremsenhersteller Knorr-Bremse hat man ein Brems- und Warnsystem entwickelt, das auch für den Einsatz autonom fahrender Schienenfahrzeuge geeignet ist. Darüber hinaus bietet man noch diverse Systeme für die Navigation und einen Wartungsservice an.

Ausbau der öffentlichen Systeme soll Wachstum erzeugen

Bisher verzeichnet das Unternehmen noch keine Umsätze, hofft aber durch die Kooperation mit Knorr-Bremse vor allem auf Aufträge aus Deutschland und der EU in den nächsten Jahren. Von 2020 bis 2021 stieg der Verlust aufgrund weiterer Forschungs- und Entwicklungskosten von 10 Mio. USD auf 10,7 Mio. USD.

Mit dem Börsengang will man rund 36 Mio. USD erlösen, wovon nur ein kleinerer Teil in den Schuldenabbau fließen soll. Nach aktuellem Stand liegt die außerbörsliche Bewertung liegt bei 141 Mio. USD.

Genius Group hofft auf Online-Bildungsschub

In der Corona-Pandemie sind die staatlichen Bildungssysteme stark auf ihre Belastungsfähigkeit getestet worden. Während es in manchen Ländern wie Deutschland zu einer Art "deja-vu-Erlebnis" bezüglich vorhandener Online-Alternativen kam, konnten andere mithilfe vorhandener Anbieter umfangreiches Online- Learning anbieten.

In diesem wettbewerbsintensiven Markt bewegt sich der private Anbieter Genius Group mit Sitz in Singapur. Das 2002 gegründete Unternehmen bietet Bildungsprogramme vorrangig für Studenten aller Altersklassen. Hierzu hat Genius ein weltweites Netz von angesehenen Universitäten geknüpft, die dem Unternehmen entweder komplett gehören oder an denen man beteiligt ist.

Auf der hauseigenen sogenannten Edtech-Plattform sind über 1,8 Mio. Studenten aus 200 Ländern registriert. Zudem bietet man auch Unternehmen wie den Einzelstudenten speziell auf sie zugeschnittene Lehrpläne zu den gewünschten Studiengängen an.

Ausbau des weltweiten Online-Angebots geplant

Auch Online-Anbieter wie Genius waren zunächst stark von dem Ausbruch der Pandemie rund um COVID-19 betroffen, weil Studenten und Unternehmen ihre Ausgaben kurzfristig kürzten. Der Jahresumsatz 2021 schrumpfte im Vergleich zum Vorjahr um 23,3% auf 7,6 Mio. USD. Der Verlust kletterte von 1,3 Mio. USD auf 3,5 Mio. USD.

Das Management rechnet für dieses Jahr aber mit Wachstumsraten im mittleren zweistelligen Prozentbereich und einer steigenden Nachfrage infolge einer Verringerung der COVID-19 bedingten Einschränkungen. Mit dem Börsengang sollen geplante Expansionskosten finanziert und ein Teil der durch COVID-19 erhöhten Schuldenlast abgebaut werden. Der Börsengang soll 37 Mio. USD in die Kassen des Unternehmens spülen. Die außerbörsliche Marktbewertung liegt bei rund 118 Mio. USD.

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