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Finanzblogger im Fokus: Wird sich die Inflation in den kommenden zwei Jahren wieder abschwächen?

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Wir stecken derzeit mitten in einer Inflation. Die Preise steigen immer weiter und das Geld verliert immer mehr an Wert. Wir haben Finanzblogger gefragt, ob sie mit einer Abschwächung in den nächsten Jahren rechnen.

 

Oliver von @Cashcocktail


Wenn wir einen Schritt zurücktreten und über das Gesamtbild nachdenken, denke ich, dass eine Sache, die die meisten Marktteilnehmer und Prognostiker übersehen, darin besteht, dass die Inflation viel hartnäckiger sein wird, als die meisten Anleger im Moment erwarten. Ich halte es im besten Fall für unwahrscheinlich, dass die Inflation Ende 2022 die sechs Prozent-Marke des Verbraucherpreisindex unterschreitet. Was bedeutet nun eine höher als erwartete oder vorausgesagte Inflation? Ich glaube, dass die Zinssätze, sowohl am kurzen Ende als auch am langen Ende, viel höher liegen werden, als der Markt glaubt. Sollte sich die Inflation als hartnäckiger erweisen als erwartet, was meiner Meinung nach der Fall sein wird, dann könnte die Preisentwicklung der letzten Zeit nur der Anfang eines langfristigen Trends sein.

Thomas von @Sparkojote

Wir erleben zurzeit eine starke inflationäre Phase. Deutschland mit über 7 % Inflation, die Schweiz mit über 3 % Inflation. So eine Situation gab es seit 1973 nicht mehr (Quelle). Wenn wir aus der Vergangenheit Rückschlüsse ziehen können, dann sieht es so aus, als würde uns die Inflation noch einige Jahre begleiten. Lieferketten-Engpässe, sowie auch geschlossene Fabriken in China wegen Covid-19 tragen dazu bei. Die EZB sowie auch die FED haben Billionen von EUR/USD in Umlauf gebracht. Das lässt sich in unserer Fiat-Geldpolitik nicht innert zwei Jahren ausbügeln. Am 21. Juli 2022 hat die EZB den Leitzins erstmals wieder von 0,00 % um 50 Basispunkte auf 0,50 % angehoben, die erste Zinserhöhung seit elf Jahren. Der Negativzins entfällt ebenfalls. Sollten in den kommenden Monaten die Zinsen weiter steigen, so könnte das dazu führen, dass mehr gespart wird. Dadurch wird weniger Geld ausgegeben, was ein geringeres Wirtschaftswachstum mit sich bringt. Allerdings senkt das ebenfalls die Inflation für uns Endverbraucher. Ich für meinen Teil versuche die Kaufkraft vor der Inflation langfristig zu schützen, indem ich mein Vermögen breit gestreut in Aktien, ETFs und Gold anlege. Denn egal ob 1-2 % Inflation oder 7 % oder mehr: Das Geld, egal ob Euro, Schweizer Franken oder US-Dollar, wird mit der Zeit entwertet.

Katja von @Finanzdiva.de

Die spürbare Inflation, sprich die Preisexplosion von Energie, Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs, ist das Ergebnis aus einer Reihe von politischen und ökonomischen Verkettungen wie z.B.

  1. Gelddruck-Orgien der Zentralbanken;
  2. einer expansiven Fiskalpolitik für Corona-XXL-Hilfspakete (Kurzarbeitergeld, Firmenrettungen etc.) bei gleichzeitiger Lieferkettenunterbrechung;
  3. einer Angebotsverknappung,
  4. geopolitsche Konflikte;
  5. Sanktionen;
  6. Abkehr Deutschlands von in Deutschland produziertem Atomstrom
  7. Klimakrise (die zu Ernteausfälle führen);
  8. Strenge EU Vorschriften (z.B. Green Deal) zwingen Bauern in die Knie und verknappen Lebensmittelproduktion. Viele geben auf. Abhängigkeit vom außereuropäischen Ausland steigt. (Eingriff ins Eigentum von Bauern möglich: potentielle Enteignungen von Bauern zur Lösung des Stickstoffproblems in den Niederlanden im Gespräch);
  9. Kalte Progression: Inflationsbedingte schleichende Steuererhöhungen
  10. und die kontinuierliche Aufnahme neuer Schulden pusht die Preise himmelwärts.

Das alles ist ein giftiger Cocktail. Und die Konstellation löst sich nicht von heute auf morgen in Luft auf.

Und das Tückische daran:

Die Inflation kommt schleichend und niemand weiß, ob sie gekommen ist, um zu bleiben. "Ich bezweifle , dass es die bescheidenen Lohn-Steigerungen hierzulande schaffen werden, die Inflation einzufangen. Sie glauben mir nicht? Machen Sie den Check mit Hilfe des Reallohn-Rechners: https://www.finanzen-rechner.net/inflationsrechner.php

Denn: während die Inflation Übersee (USA) Lohn getrieben ist, erfahren wir in Deutschland eine Preis-Explosion in erster Linie von Seiten der Energie-Preise. Bleibt die Frage, inwiefern die Politik darauf reagieren wird."

Mein Tipp:

Unbedingt Gehaltserhöhung anfordern. Auch nicht verkehrt: Jetzt noch schnell Shoppen gehen! Und dann sparen Sie sich das. Zumindest so lange bis die Löhne wieder in Relation zur Inflation überproportional steigen. Und sollten Sie das nicht tun, macht es Sinn jetzt noch schnell die Kohle rauszuballern.
Fakt ist: Die Verlierer der Inflation sind diejenigen, die keine Schulden haben und ihr Geld sparen müssen.

To the Moon?

Meine Prognose: Es ist noch keine Zeit für absolute Aussagen (z.B. "Die Rente ist sicher"; "Es wird nie wieder Zinsen geben" oder "Die Inflation kommt nie wieder zurück".

Der bekannteste deutsche Ökonom und ehemalige Ifo-Institut-Präsident Hans-Werner Sinn prognostiziert allein für den Monat August einen deutlichen Anstieg der Inflationsrate auf 12%.

An dieser Vorhersage erkennt man die düstere Ahnung, wohin die Reise gehen könnte.

Bei allem Übel:

Das Gute daran ist, dass wir bald alle Millionäre sein können. Und die Ironie dabei ist, dass wir jahrelang über Italien und seine Lira-Millionäre gelacht haben.

Und wen trifft die Misere?

Nicht den Superreichen, denn die werden ihre Vermögen in der Krise noch steigern. Sogar die Ärmsten werden dieses Mal glimpflich davon kommen. Auch wenn es wenig Vorteile gibt, Hartz4 zu beziehen – zumindest lassen einen in dieser Situation steigende Gaspreise kalt.

Toren von @Dividendendagobert

Ein entschiedenes "Ja!". Inflation kommt, Inflation geht. Wir leben in einem freiheitsliebenden, jedoch auch in einem sehr regulierten Staatenverbund. Ein weiterer Anstieg der Inflation wird seitens der Staaten versucht zu verhindern und es wird auch funktionieren, denn: schaut man sich die aktuellen Inflationstreiber an, so stellt man fest, dass die Preise besonders im Bereich Energie/Transport und Lebensmittel gestiegen sind. Die Auslöser für die deutlichen Preissteigerungen liegen auf der Hand und sind allseits bekannt. Verschwindet die künstliche Verknappung des Angebots, kann die Nachfrage der Konsumenten wieder leichter befriedigt werden. Mit einer Rückkehr zu "alten Preisen" rechne ich jedoch eher nicht und wenn nur marginal. Wir werden uns an die jetzigen Preise gewöhnen; weitere drastische Preisanstiege erwarte ich jedoch höchstens im Bereich Energie. Meine Empfehlung: Am Kapitalmarkt partizipieren, damit zumindest nicht das Ersparte durch die Inflation vernichtet wird ;-)

Sezer von @Geldrakete

Es gibt Punkte, die für eine Abflachung der Inflation sprechen, es gibt aber auch Punkte, die für eine stagnierende oder gar höhere Inflation sprechen: Auf der einen Seite beschäftigt uns immer noch die Pandemie, die durch Lockdowns usw. zu einigen Lieferkettenproblemen geführt hat und womöglich weiterhin noch führen wird. Hinzu kommt die Russland-Ukraine-Problematik. Die Energiepreise kennen keine Grenzen. Je länger uns diese beiden "Probleme" beschäftigen, desto schwieriger wird es wohl werden, die Inflation einigermaßen einzudämmen. Zudem müssen wir schauen, wie die EZB und die FED weiter vorgehen werden.

 

 

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