aktien Suche

WIR HABEN EXPERTEN GEFRAGT: Was sind deine drei Lieblings-Finanzkennzahlen, die du dir vor jedem Investment anschaust und warum?

NULL

Vor jedem Investment sollte man sich das Unternehmen genauer anschauen. Für die Bewertung einer Aktie kann man sich allerlei Kennzahlen anschauen. Daher haben wir nach den Lieblings-Kennzahlen der Finanz-Experten gefragt.

Helmut von @Waikiki500


Die 3 wichtigsten Kennzahlen sind für mich das Kurs/Buchwertverhältnis, das Kurs/Cashflowverhältnis und das KGV. Natürlich gibt es auch andere Unternehmensdaten, die wichtig sind und in eine Kaufentscheidung einer Aktie einfließen müssen, aber wenn ich mich für nur 3 Kennziffern entscheiden müsste wären es diese 3.
Besonders wichtig ist für mich das Kurs/Buchwertverhältnis, weil es mir eine gute Indikation darüber gibt, was der aktuelle Wert des Unternehmens ist. Dieser Wert ist zudem stabiler als die zukünftigen Gewinne, die ja je nach Lage des Unternehmens und der aktuellen Konjunkturentwicklung stärker schwanken können. Das gilt besonders zu Zeiten, wie wir sie derzeit erleben, wo bei vielen Unternehmen, wegen der Rezessionsängste, die Gewinne auch stärker fallen. Da bleibt das K/BV erheblich stabiler, weil selbst wenn die Gewinne eines Unternehmens vorübergehend sinken, bleibt der Buchwert bei diesen Unternehmen oft stabil. Da aber langfristig ja nur zukünftige Gewinne das Eigenkapital eines Unternehmens erhöhen können, sind die Gewinnaussichten und das KGV eines Unternehmens natürlich auch wichtig. Das Kurscashflow/Verhältnis ist für mich dann wichtig, weil es mir Informationen gibt, wie das Unternehmen seine Investitionen und seine Dividenden finanzieren, oder im ungünstigen Fall eben nicht aus eigenen Mitteln finanzieren kann.

Alex von @AlexDividendenfischer


Jede Kennzahl hat ihre Vorteile und Nachteile. Wie in meinem Interview bereits beschrieben, müssen wir davon ausgehen, dass wenn wir Aktien günstig kaufen wollen, die Kennzahlen dann nicht so rosig aussehen. Es ist also alles mehr eine Frage, ob und wie das Unternehmen wieder zurück in die erfolgreiche Spur kommen kann und weniger die Hoffnung dann gute Kennzahlen vorzufinden.  Dennoch schaue ich mir Kennzahlen an und vorstellen möchte ich heute mal die Dividenden-Kontinuität, das KGV sowie die Verschuldung. Alle drei Punkte bestehen dazu aus mehreren Kennzahlen und Gesichtspunkten, die zusammen betrachtet werden sollten.
Bei der Dividenden-Kontinuität geht es ja darum, dass ein Unternehmen seine Dividende lange Zeit nicht gesenkt hat. Bei vielen Anlegern stehen aber steigende Dividenden im Fokus. Dividenden Aristokraten haben zum Beispiel in den letzten 25 Jahren jährlich die Dividende angehoben. In jeder Krise und auch wenn es dem Unternehmen mal schlecht ging. Für mich ist dies nicht zwingend notwendig, da ich Unternehmen durchaus Luft zum Atmen lassen möchte. Was ich nicht brauche sind Alibi-Anhebungen bei der Dividende von 1% oder das zwanghafte Anheben der Dividende, damit sie am Ende doch irgendwann gekürzt werden muss. Unternehmen mit einer guten Dividenden-Kontinuität bieten zudem oftmals auch noch gute Dividenden Wachstumsquoten, was langfristig für mich eine deutlich höhere Qualität und Zuverlässigkeit bedeutet.
Das KGV kennt sicherlich jeder Anleger. Daher möchte ich hier nicht näher auf die Vorteile und Nachteile eingehen. Worauf ich gern hinweisen möchte und was für mich bei der Betrachtung von Unternehmenskennzahlen wichtig ist, ist nicht das absolute KGV sondern die Range der letzten Jahre. Wir kennen alle die Börsenregel: "Aktien kauft man mit einem niedrigen einstelligen KGV." Ich würde diesen Satz keinesfalls unterschreiben.
a) Was ist ein niedriges einstelliges KGV? 2, 4 oder 6? Auch wenn diese Zahlen alle eng beieinander liegen, sind es die Kursmarken noch lange nicht. Aktienkurse können hier sehr weit auseinanderliegen und es hilft uns wenig den "richtigen" Moment zum Einstieg zu finden.
b) Was ist, wenn eine Aktie in den letzten 20 Jahren beim KGV nie unter 11 lag? Was bringt uns diese Börsenregel dann? Nichts, wir werden diese Aktie nie ins Depot bekommen. Für mich ist es daher viel wichtig die Historie des KGVs oder ähnlicher Kennzahlen herauszufinden. Wenn eine Aktie in den letzten Jahren zwischen 25 und 11 beim KGV gehandelt wurde, dann lege ich mich bei naheliegenden Werten auf die Lauer. Der Einstieg im unteren Bereich der historischen Range ist für mich deutlich interessanter als eine Börsenweisheit, die in der Praxis kaum sinnvoll angewandt werden kann.
Der letzte und spätestens seit der Corona Krise wichtigste Punkt, ist die Verschuldung. Je nach Branche können Unternehmen mit mehr oder weniger Fremdkapital auskommen. Im Branchenvergleich sollte die Verschuldung daher nicht aus der Reihe tanzen und dazu sollte das Eigenkapital sowie die Cashflows so hoch sein, dass die gesamte Verschuldung in wenigen Jahren getilgt werden könnte. Ein Unternehmen, welches beispielsweise in 4 Jahren seine Schulden los wäre, ist mir deutlich lieber, als wenn der Schuldenabbau 15 Jahre und mehr dauern würde. Des Weiteren erwarte ich ein grundsätzliches Interesse am Schuldenabbau. Die Historie sollte also zu erkennen geben, dass der Schuldenberg bzw. die Schuldenquote sinkt. 

Daniel von @Finanzrocker


Bei der Auswahl meiner Aktien achte ich auf einige Aspekte - nicht ausschließlich Kennzahlen. Das wichtigste ist für mein Portfolio aus 50 Aktien eine ausgewogene Branchenaufteilung ohne hohes Klumpenrisiko. Danach folgen aber gleich unterschiedliche Kennzahlen. Für mich sind die drei wichtigsten Kennzahlen: Free-Cashflow Marge (FCM), EBIT-Wachstum TTM und die Eigenkapitalrendite (RoE).
Bei der FCM wird der Free Cashflow ins Verhältnis zum Umsatz gesetzt. Eine hohe FCM ermöglicht dem Unternehmen eine höhere Flexibilität beispielsweise in Bezug auf Schuldentilgung und Dividendenausschüttungen.  Mit der EBIT-Marge wird der Gewinn (vor Steuern und Zinsen) ins Verhältnis zum erzielten Umsatz gesetzt. Die Kennzahl misst die Ertragskraft und sagt etwas über die Rentabilität aus. Und das EBIT-Wachstum TTM zeigt das jährliche Wachstum der EBIT-Marge an. An dritter Stelle steht die Eigenkapitalrendite, die etwas über die eigene Preissetzungsmacht und Position im Markt aussagt. Hier wird das Verhältnis von Gewinn zu Eigenkapital gemessen. Für die endgültige Aktienauswahl fließen aber noch weitere Kennzahlen ein.

Gregor von @Geldadel


Das KGV schaue ich mir meistens als erstes an, um ein Gespür für die Bewertung des Unternehmens zu bekommen. Dabei ist mir vor allem der Branchen-Vergleich wichtig.
Die Bruttomarge gibt Auskunft über die Profitabilität und Rentabilität eines Unternehmens. Bei einer hohen Bruttomarge kann das Unternehmen entweder hohe Verkaufspreise am Markt durchsetzen oder geringe Herstellungskosten vorweisen. Insbesondere auch der Vergleich zu den Vorjahren gibt interessante Aufschlüsse über die Entwicklung des Unternehmens.
Zuletzt ist mir noch der Anteil der F&E Ausgaben am Umsatz wichtig (F&E-Intensität). Diese Kennzahl ist wichtig, um beurteilen zu können, ob das Unternehmen auch noch in Zukunft wettbewerbsfähig und innovativ sein kann oder ob es sich auf alten Erfolgen "ausruht".

Antonia von @Easypeasy_Moneyincreasy


Da ich größtenteils in ETF’s investiere, gibt es vor jedem ETF Investment 3 grundlegende Dinge, die ich beachte. Der Index: Jedem ETF liegt ein Index zugrunde, was man wie eine Art Bauanleitung oder Katalog verstehen kann. Deshalb ist die erste Frage: Welche Unternehmen sind im Index enthalten und passen diese zu meiner Strategie hinsichtlich Überschneidungen zu anderen Investments und der grundsätzlichen Ausrichtung des Portfolios. Ist die Frage des Index geklärt, kann es durchaus sein, dass mehrere ETF’s zur Auswahl stehen. Aus diesem Grund ist das erste Kriterium die Ertragsart: Je nachdem wie die eigene Strategie aufgebaut ist, können dies ausschüttende oder thesaurierende ETF’s sein. Danach unterziehe ich jeden relevanten ETF einer Analyse und Bewertung. Für mich ist wichtig, dass der ETF ausreichend alt (mind. 3 Jahre) und groß (mind. 100 Mio Fondvolumen) ist. Ist dies bei den verbleibenden ETF’s gegeben, prüfe ich, ob der ETF eine ansprechende Kostenstruktur hat und ziehe dafür primär die Tracking Difference heran. Denn die Tracking Difference zeigt die Abweichung zum Index und ist somit die echte kostentechnische Belastung, die ich mit dem ETF Investment eingehe.

Kommentare zu diesem Artikel

Kunden unserer Börsenmagazine können Artikel kommentieren, Rückfragen an die Autoren stellen und mit anderen Börsianern darüber diskutieren!
Bereits Kunde?

Ebenfalls interessant

aktien Flatrate mit der Trader-Zeitung
3 Monate Laufzeit
147,- Euro
Alle Börsendienste von aktien
zu einem unschlagbar günstigen Preis
Webinar am 24.04.2024 um 17:00 Uhr

Berichtsaison auf Hochtouren – So identifiziert man neue Pivotal-News-Points!

(Webinar findet über
GoToWebinar statt)
Die Berichtsaison läuft nun wieder auf Hochtouren. Quartalsberichte machen regelmäßig auf neue Gewinner aufmerksam, die mit einer Wachstumsbeschleunigung überzeugen können. Dabei entstehen sogenannte Pivotal-News-Points bzw. Kaufpunkte, an denen sich Trader gut orientieren können. Einzelwerte, welche die Analystenerwartungen übertreffen können, entwickeln oft ein Eigenleben und koppeln sich vom Gesamtmarkt ab. Dies markiert in vielen Fällen den Startpunkt einer neuen Kursrallye. In diesem Webinar stellt Andreas Zehetner Screening-Möglichkeiten vor, um diese Schlüsselpunkte zu identifizieren und aktuell spannende Bullenaktien am US-Markt ausfindig zu machen.

Tenbagger-Depot

Unser Börsendienst für Vervielfacher-Aktien

Hier informieren

0 €
Gebührenfreier Handel mit
& Profi-Tools von

Diese Kooperation wirbelt die TraderFox-Welt durcheinander.
Wir verknüpfen unser Profi- Tools mit dem gebührenfreien Handel von finanzen.net Zero
Depot eröffnen (Unbedingt diesen Link verwenden, um in den Genuss der TraderFox-Vorteile zu kommen)

TraderFox Flash
Die Profi-Trading-App für
  • Echtzeit-Alerting und Charting
  • Einfacher Hebelhandel
  • Profi-Tools und 0 € Ordergebühren
  • Knock-Out-Simulator
  • Kurslisten und Anlagetrends
  • Login per Face-ID
Gratis Download

10 Aktien mit den meisten Lesern

Meistgelesene Artikel

Qualitätscheck zu deiner Aktie

Wie viele Punkte bekommt deine Aktie?

aktie.traderfox.com

aktien Magazin App

Neue Artikel aus favorisierten Kategorien per Push-Notification erhalten.

App Store Google Play
  • Die Börsenshow "Christina will wissen"
  • Auf-den-Punkt-gebracht-Video-Storys von Simon Betschinger

traderfox.com

Die Echtzeit-Börsensoftware
PAPER: Unser digitaler Kiosk!

PDF-Research-Reports: Die besten Aktien der Welt

Download unter paper.traderfox.com

27 tägliche PDF-Reports

Top-100-Wachstumsaktien USA

Die Auswahl der Wachstumswerte erfolgt regelbasiert nach der CANSLIM-Strategie von William O’Neil.

NEO-DARVAS

Die NEO-DARVAS-STRATEGIE ist ein Trendfolge-Ansatz, der auf die stärksten Aktien der Wall Street setzt

Gap-Ups USA

Auf der Suche nach neuen Pivotal-News-Points

Peter Lynch Selection

Peter Lynch hat als Ziel sogenannte Tenbagger-Aktien zu finden, also Aktien, die sich verzehnfachen können.

High-Quality-Stocks USA

Unsere Interpretation der Anlagestragie von Warren Buffett

High-Quality-Stocks Europe

Unsere Interpretation der Anlagestragie von Warren Buffett

Dividenden-Aktien Europa

Blue Chip Dividenden-Aktien vesprechen attraktive Renditen bei einem Risiko, das unter dem Marktrisiko liegt.

High-Growth-Investing

In diesem Paper stellen wir Aktien vor, die nach dem Scoringsystem “High-Growth-Investing” mit mindestens 12 von 16 Punkten abschneiden.

The Acquirer's Multiple

Die Kennzahl "The Acquirer’s Multiple" ist von dem Gedanken getrieben Firmen zu finden, die günstig übernommen werden können.

Dividenden-Aristokraten Europa

In diesem aktien REPORT filtern wir aus den 500 größten europäischen Aktien die Titel heraus, die eine Dividendenkontinuität von mindestens 10 Jahren vorweisen können.

Dividenden-Aristokraten USA

Hier werden Unternehmen vorgestellt, die seit 25 Jahren keinen Dividendenausfall und keine Dividendensenkung verzeichnet haben, und in den letzten 10 Jahren ihre Umsätze um durchschnittlich 3 % pro Jahr gesteigert haben

Superperformance-Stocks USA

Es geht mit in diesem Screening darum, Aktien zu identifizieren, die ein "Leadership Profile" vorweisen und raketenartig durchstarten können. Dazu hat Mark Minervini die SEPA-Methode entwickelt.

Buffett's Alpha

Nach der gleichnamigen, wissenschaftlichen Publikation die die Gemeinsamkeiten der von Warren Buffett gekauften Aktien untersucht

Phil Town Rule #1

Die Strategie "Value-Investing nach Phil Town" zielt darauf ab, "wundervolle" Unternehmen zu finden - also Unternehmen, die Phil Town mindestens zehn Jahre halten würde - und das zu einem attraktiven Preis.

Dauerläufer-Aktien USA

Dauerläufer-Aktien sind Aktien die kontinuierlich und mit wenigen Rücksetzern steigen und mit einer vernünftigen Balance zwischen Rendite und Rücksetzern den Markt schlagen.

Dauerläufer-Aktien Europa

Dauerläufer-Aktien sind Aktien die kontinuierlich und mit wenigen Rücksetzern steigen und mit einer vernünftigen Balance zwischen Rendite und Rücksetzern den Markt schlagen.

Skyrocketing Stocks

Inspiriert von der Strategie von Daniel Zanger. Führende High-Beta-Stocks, die in der Hausse so richtig durchstarten.

Shortseller-Stocks

In dem Report "Shortseller-Stocks" sollen Aktien identifiziert werden, die für Short-Strategien geeignet sind. Wir verwenden dabei die Kriterien des Scoring-Systems Buffett's Alpha, quasi in umgekehrter Reihenfolge

Value-Aktien KGV

Value-Aktien sind Aktien mit nied­ri­gen KGVs, nied­ri­gen KUVs oder hohen Di­vi­den­den­ren­di­ten. Es gibt Un­si­cher­hei­ten darüber wie sich das Geschäft in den nächsten Jahren ent­wickeln wird, aber genau deshalb auch große Kurs­chancen.

100 besten Aktien weltweit

Der TraderFox Qualitäts-Check weißt jeder Aktie bis zu 15 Punkte zu. Dabei werden Kenn­zah­len ver­wen­det, die sich in der Fi­nanz­wis­sen­schaft durch­ge­setzt haben, um Quality von Junk zu un­ter­schei­den.

100 besten Dividendenaktien weltweit

Der TraderFox Dividenden-Check weist jeder Aktie bis zu 15 Punkte zu. Das Ziel: geeignete Aktien für ein Dividenden-Portfolio zu fin­den, mit dem ein passiver, stetiger und wachsender Zah­lungs­strom generiert werden kann.

Wachstums-Aktien

Der Wachs­tums-Check prüft die Attrak­ti­vi­tät von Wachs­tums-Aktien: Aktien die auf Sicht von 2 bis 3 Jah­ren sehr hohe Ge­win­ne ab­wer­fen kön­nen, bei de­nen An­le­ger aber mit größe­ren Kurs­schwan­kun­gen und Fehl­schlä­gen rech­nen müs­sen.

Umsatzraketen

Dieses Template ist unser Basis-Screening für unser Magazin Wachstumaktien

The Big Call

Dieses Screening-Template identifiziert Aktien, die gut für langfristige Call-Spekulationen geeignet sind

Fallen Angels

Der Research-Report Fallen Angels listet Qualitäts-Aktien mit mindestens 11 von 15 Punkten im TraderFox Qualitäts-Check auf, die mindestens 40 % von ihrem 52-Wochenhoch verloren haben.

Künstliche Intelligenz

Profiteure der Künstlichen Intelligenz Revolution, ausgewählt durch die Redaktion des aktien Magazins

Sichere Aktien

geringe monatliche Drawdowns im Vergleich zum Gesamtmarkt; kaum starke Ausreißer um ihre 5-Jahres-Regressionsgerade herum, eine niedrige Volatilität und eine Mindestrendite von 7 % pro Jahr

27 PDF-Research-Reports zum Download auf paper.traderfox.com