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Gute Nachricht für alle Börsen-Bullen: 10 Argumente und 10 Charts, warum eine Wiederholung von 1929 - und damit eine Depression - unwahrscheinlich ist

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Die Kurse an den Weltbörsen haben sich jüngst sehr kräftig erholt. Dennoch sitzt den Anlegern der Schreck über den zuvor ebenfalls überaus rasanten Einbruch noch tief in den Knochen. Zumal die neuesten Konjunkturdaten teilweise katastrophal ausgefallen sind. Das schürt natürlich die Ängste, dass das wirklich dicke Ende vielleicht erst noch kommt.

Vor diesem Hintergrund wird in Zeiten des Coronavirus auf der Suche nach möglichen historischen Vergleichen für die heutige Situation nicht selten das Jahr 1929 bemüht. Zur Erinnerung: Zu diesem Jahr sind in den Annalen der Beginn der großen Weltwirtschaftskrise sowie ein sehr schlimmer Börsencrash vermerkt. In Deutschland etwa sank in der Folge die Industrieproduktion um 40 %, die Zahl der Arbeitslosen stieg von 1929 bis Anfang 1933 von 1,3 Mio. auf 6 Mio. und beim Realeinkommen kam es zu einem Rückgang von 30 %, wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in einem Rückblick schreibt.

Das liest sich nicht nur schlimm, sondern war es auch und deshalb hat jeder Angst vor einer Wiederholung der Geschichte. Doch wenn es nach dem Finanzdienstleister Canaccord Genuity geht, dann ist eine derartige Entwicklung heutzutage aufgrund des Coronavirus als unwahrscheinlich einzustufen. In einer Studie findet das Analysten-Team um Portfolio-Stratege Martin Roberge jedenfalls gleich 10 Gründe, die gegen eine Wiederholung der Ereignisse des Jahres 1929 sprechen. Und sie untermauern diese Argumente auch gleich noch mit 1o Grafiken, die wir nachfolgend zeigen.

1) Negativer Wohlstandseffekt:

Der S&P 500 Index sank von seinem Höchststand im September 1929 bis zu seinem Tiefststand im Juni 1932 um rund 80 % (siehe nächste Abbildung). Dem steht dieses Mal ein rascher, aber immer noch überschaubarer Rückgang von 34 % vom Höchststand bis zum Tiefststand gegenüber. Bei einem unterstellten Portfolio mit einer Gewichtung von 60 % in Aktien und 40 % in Anleihen habe ein derart aufgestelltes Portfolio rund 16 % verloren, gegenüber -62 % in den 1930er Jahren.

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2) Geldmenge:

Die Federal Reserve ließ ehemals zu, dass die Geldmenge von 1929 bis 1933 um mehr als ein Drittel zurückging (siehe nächste Abbildung). Gegenwärtig scheine sich die Federal Reserve aber verpflichtet zu fühlen, so viel Liquidität wie nötig bereitzustellen. Beim derzeitigen Tempo könnten sich die Vermögenswerte der US-Notenbank im Jahr 2020 mehr als verdoppeln und 10 Billionen USD übersteigen, so Canaccord Genuity.

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3) Zinssätze:

Laut Canaccord Genuity lief die Fed die Kreditmärkte während der Depression im Großen und Ganzen sich selbst überlassen (siehe nächste Abbildung), wodurch sich ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld mit schwierigen Finanzierungsbedingungen ergeben habe. Im vergangenen Monat habe die US-Notenbank aber eingegriffen und die Renditen von Unternehmensanleihen mit AAA-Rating seien wieder in die Nähe von Rekordtiefstständen zurückgefallen.

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4) Deflation:

In den 1930er Jahren habe sich Inflation in Deflation verwandelt, während die Anleiherenditen positiv geblieben seien. Mit anderen Worten, die Realzinsen seien unerschwinglich hoch geworden (siehe nächste Abbildung) und erhöhten so die Schuldenlast. Heute lägen die Inflationserwartungen nach wie vor weit über den Anleiherenditen, was zu einem negativen Realzinsumfeld führe.

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5) Kredit-Ausfallraten:

Die Ära der Depression löste die größte Welle von Kreditausfällen in der jüngeren Geschichte aus, wie Canaccord Genuity konstatiert (siehe nächste Abbildung). Eine Welle in einer ähnlichen Größenordnung wie damals sei zwar nicht unmöglich, aber die Fed und die Regierung hätten dieses Mal eine Reihe von Ausfallsicherungs-Mechanismen eingerichtet, um ähnliche Auswirkungen zu vermeiden, sollte sich diese zu wiederholen drohen.

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6) Kundenansturm auf die Banken:

Während der Weltwirtschaftskrise zogen die Einleger ihr Geld aus Angst vor der Insolvenz ihrer Bank ab, was dazu führte, dass die Banken schließlich das Geld ausging und sie zahlungsunfähig wurden, erklärt Canaccord Genuity (siehe nächste Abbildung). Heute aber seien die meisten Einlagen versichert, die Banken verfügten über Kapitalpuffer und einige Institute gälten als "zu groß, um zu scheitern".

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7) Handelszölle:

Die USA (und andere Länder) erhöhten 1930 die Importzölle, anstatt sie zu senken, und trugen so laut Canaccord Genuity weiter zur Verlangsamung der Weltwirtschaft bei (siehe nächste Abbildung). Während die USA in den vergangenen 2 Jahren zwar eine protektionistische Politik verfolgten habe, seien die handelsgewichteten Durchschnittszölle der USA nach wie vor niedrig (rund 3 % der Gesamteinfuhren).

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8) Staatliche Transferleistungen:

Wie die nächste Abbildung veranschaulicht, machten staatliche Transfers zwischen 1929 und 1933 nur rund 1 % bis 3 % des persönlichen Einkommens aus. Im Vergleich dazu lag dieser Anteil 2019 bei 18%, wie Canaccord Genuity anmerkt, und in den Jahren 2020 und 2021 dürfte der Satz wahrscheinlich sehr viel höher ausfallen, was dabei helfe, die gesamtwirtschaftliche Nachfrage zu stützen.

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9) Staatsausgaben:

Bereits in den 1930er Jahren habe die US-Regierung die Ausgaben bei sinkenden Einnahmen gesenkt (siehe nächste Abbildung). Kurzum, die US-Wirtschaft kam vor dem "New Deal" des ab 1933 als US-Präsident amtierenden Franklin D. Roosevelt nicht in den Genuss eines nennenswerten fiskalischen Stimulus. Heute jedoch würden die Staatsausgaben trotz prognostizierter Einnahmeausfälle schnell steigen, so Canaccord Genuity.

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10) Bankkredite:

In den Jahren 1929-1932 sei eine negative Rückkopplungsschleife entstanden, in der sinkende Preise und Einnahmen einen Rückgang der Produktion, massive Arbeitslosigkeit und damit einen weiteren Rückgang von Nachfrage, Preisen und Produktion ausgelöst habe. Wichtig dabei sei es zu wissen, dass die Bankkreditvergabe austrocknete und gegenüber dem Höchststand von 1929 um rund 50 % zurückging (siehe nächste Abbildung). Heute aber schütteten die Behörden eine Rekordmenge an Liquidität in das Bankensystem und unterstützten auch Kredite an kleinere und mittlere Unternehmen. Solange die Kredite fließen, glauben die Analysten bei Canaccord Genuity, dass die Wirtschaft ein Depressionsszenario vermeiden kann.

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Fazit laut Canaccord Genuity: Eine präventive und hyper-monetäre/fiskalische Reflationierungs-Politik sowie gesündere Fundamentaldaten des Bankensektors sollten verhindern, dass aus einer wirtschaftlichen Rezession eine Depression wie im Jahr 1929 wird.
Bildherkunft: Adobe Stock: 104432094

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