aktien Suche

Neues Goldilocks-Szenario: Warum im Vergleich mit Europa (schon wieder) alles für US-Aktien und Wachstumswerte spricht

NULL

Mit der Aussicht auf Verfügbarkeit von Covid-19-Impfstoffen stieg im Verlauf des Vorjahres die Hoffnung auf ein besseres Abschneiden von Aktien aus Europa gegenüber der Konkurrenz aus den USA. Doch auch weil Europa langsamer beim Impfen vorankommt als die USA, haben sich diese Hoffnungen fast schon wieder zerschlagen. Zumal auch ein von der Fed unterstütztes Goldilocks-Szenario laut M.M.WARBURG & CO eine erneute Outperformance von US-Aktien und Wachstumswerten begünstigt.

Für einen europäischen Investor ist es üblich, einen Schwerpunkt bei europäischen Aktien zu setzen. Dafür gibt es laut M.M.WARBURG & CO mehrere Gründe: So scheuen Investoren zu einem gewissen Grad das Währungsrisiko und weisen in ihrer Aktienauswahl zudem nicht selten einen sogenannten Homebias (gemeint ist damit die Tendenz von Investoren, Geldanlagen auf dem Heimatmarkt überproportional hoch zu gewichten) auf.

Trotzdem wäre man in den letzten Jahren gut beraten gewesen, Wechselkursrisiken zu negieren und den Homebias so klein wie möglich zu halten, denn US-amerikanische Aktien weisen seit vielen Jahren eine deutlich bessere Wertentwicklung auf als europäische Aktien. Das gilt gemäß der deutschen Privatbank insbesondere für die letzten zehn Jahre, in denen der S&P 500 Index in etwa die doppelte Performance wie der STOXX 600 erzielen konnte, wie auch die folgende Abbildung zeigt.

Quelle: M.M.WARBURG & CO

Wahrscheinlichkeit der Outperformance bei 80 % über rollierende Jahresabschnitte

In den vergangenen zehn Jahren haben die Aktien im S&P 500 die Werte im STOXX 600 tatsächlich in über 55 Prozent der Wochen in der Wertenwicklung geschlagen. Betrachtet man rollierende Monatsabschnitte, steigt der Wert auf fast 60 %, wie die Experten von M.M.WARBURG & CO in einer aktuellen Publikation vorrechnen. Über rollierende Quartale lag der Wert demnach bei 65 % und über rollierende Jahresabschnitte lag die Wahrscheinlichkeit der Outperformance sogar bei 80 %!

Wie es weiter heißt, lassen sich daraus gleich mehrere Schlussfolgerungen ziehen: So habe man über eine taktische Veränderung der Gewichtung von Aktien aus den USA und Europa nur dann einen Vorteil ziehen können, wenn man immer wieder über vergleichsweise kurze Anlagezeiträume von einigen Wochen europäische Aktien gegenüber den US-Werten übergewichtet und dabei eine vergleichsweise hohe Trefferquote bei den taktischen Entscheidungen hätte erzielen können. In letzter Konsequenz wäre man aber letztlich gut beraten gewesen, einfach ein strukturelles Übergewicht in US-Aktien beizubehalten und kurzfristige Phasen einer Underperformance einfach auszusitzen.

Es gibt gute Gründe für die Outperformance von US-Aktien

Wenn sich eine Region derart systematisch besser entwickele als eine andere Region, sei das selten ein Zufall. Auch im direkten Vergleich der USA mit Europa sei relativ eindeutig, warum sich US-Aktien so gut entwickelten: Die Gewinne wiesen eine höhere Wachstumsrate auf, und die ständigen Aktienrückkäufe von US-Unternehmen hätten tendenziell für steigende Kurs-Gewinnverhältnisse gesorgt.

Doch sollte man nun auch für die nächsten zehn Jahre einfach auf die strukturelle Outperformance von US-Aktien setzen und dementsprechend auf jegliche taktische Veränderung verzichten? Immerhin zeigten die Jahre von 2001 bis 2011, dass eine strukturelle Outperformance nicht für jeden beliebigen Zeitraum gelte – so hätten sich in diesem Zeitraum von immerhin zehn Jahren US-Aktien nicht nachhaltig von europäischen Aktien entkoppeln können.

Zumindest vor einigen Monaten sei kurzzeitig das Gefühl aufgekommen, dass nun ein Zeitpunkt gekommen sein könnte, zumindest temporär wieder mehr auf europäische Aktien zu setzen. Der Grund für diesen Optimismus habe mit der damals absehbaren Zulassung der ersten Coronavirus-Impfstoffe zu tun gehabt. Die damalige Überlegung von M.M.WARBURG & CO lautete wie folgt: Wenn durch die Verfügbarkeit von Impfstoffen zunehmend die wirtschaftliche Normalität zurückkehrt, sollte die Konjunktur massiv davon profitieren. Da vor allem in Europa viele zyklische Werte zu finden sind, spräche das für eine temporäre Outperformance europäischer Aktien.

Quelle: M.M.WARBURG & CO

Und tatsächlich hätten sich europäische Aktien im Spätsommer und dann nochmal im Herbst für einige Wochen besser entwickelt als US-Aktien; eine systematische Trendumkehr sei aber nicht zu erkennen, wie auch die obige Grafik zeigt.

Ist also das Feuerwerk schon abgebrannt? Aus Sicht von M.M.WARBURG & CO könnte dies der Fall sein. Denn es gebe nun einen weiteren Punkt, der beim Blick nach vorne berücksichtigt werden müsse. Im Spätsommer und Herbst des letzten Jahres habe eine diffuse Hoffnung auf Impfstoffe bestanden, doch nun zeige sich, dass Länder und Regionen sehr große Unterschiede im Impffortschritt erzielten. Während in den USA schon knapp 14 % der Bevölkerung geimpft seien, liege der Wert für Deutschland noch unter 5 % (Anmerkung der Redaktion: Angaben zum Stand am 12.02.).

Andere große europäische Länder wie Frankreich lägen noch weiter zurück. Dieser Trend werde sich in den kommenden Monaten nicht ändern, so dass man davon ausgehen könne, dass im Sommer in den USA große Teile der Bevölkerung einen Impfschutz aufwiesen, während das in Europa vermutlich erst Anfang 2022 der Fall sei.

Damit wiesen die USA einen geradezu dramatischen Vorteil gegenüber Europa auf. Denn während für Europa zumindest die theoretische Gefahr bestehe, dass im Herbst 2021 ein weiterer Lockdown notwendig sein könnte, habe sich dieses Thema für die USA vermutlich erledigt.

Zudem existiere noch ein weiterer Punkt, der für die USA spricht. Denn es gebe mehrere Hinweise darauf, dass in Europa die UK-Mutation des Corona-Virus die dominante Variante werden könnte, während in den USA durch die begrenzten Reisemöglichkeiten nach wie vor die "klassische" Variante zu dominieren scheine. Laut M.M.WARBURG & CO hat man schon vor einigen Wochen anhand von Mobilitätsdaten und dem daraus abgeleiteten Infektionsgeschehen aufzeigen können, dass die UK-Variante unzweifelhaft ein höheres Ansteckungspotenzial aufweise. Nun werde ausgerechnet der Kontinent von der Mutation heimgesucht, der auch noch besonders langsam beim Impfen sei – das sei keine gute Kombination.

Fed-Politik fördert ein Goldilocks-Szenario

Neben Corona-bedingten Argumenten existierten aber noch weitere Gründe, warum man als aktiver Investor wieder verstärkt auf US-Aktien setzen sollte, ohne selbstredend auf internationale Diversifikation zu verzichten. So hätten die USA in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder bewiesen, dass sie aus Krisen schneller und dynamischer herausfinden als Europa.

In der Vergangenheit sei diese Dynamik allerdings zuweilen von der US-Notenbank wieder eingebremst worden, die im Zuge steigender BIP-Wachstumsraten auch die Leitzinsen angehoben habe. Genau dies werde aber nun nicht passieren. Erst jüngst habe der Notenbankchef Jerome Powell zum wiederholten Male klargestellt, dass die (nicht leicht zu erreichende) Rückkehr zur Vollbeschäftigung absolute Priorität habe und von der Fed mit allen Mitteln unterstützt werde.

Mit anderen Worten: Auch, wenn durch die expansive Geldpolitik sowie den steigenden Auslastungsgrad und ansteigender Beschäftigungszahlen die Inflationsrate steigen sollte, werde die Fed die Priorität weiter auf die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit legen und nicht auf die Bekämpfung der Inflation.

Das müsse nun nicht bedeuten, dass die Fed jede kleine Erhöhung der Renditen von US-Staatsanleihen mit Argusaugen betrachte und sofort gegensteuere. Aber es bedeute, dass die Fed ein grundsätzliches und strukturelles Interesse an niedrigen Zinsen und Renditen habe und zumindest eine implizite Obergrenze für Renditen zu bestehen scheine, ab der die Fed verstärkt in das Marktgeschehen eingreifen werde.

Damit sollte der Aktienmarkt von einer Sorge befreit sein: Nämlich der Sorge, dass zu stark steigende Renditen und Zinsen vor dem Hintergrund steigender Inflationsraten das Kurspotenzial von US-Aktien schmälern würden. Stattdessen steuerten die USA schon fast wieder auf ein Goldilocks-Szenario (gemeint ist damit ein solides Wachstum und moderate Inflation) zu: Insbesondere Growth-Aktien profitierten von weiterhin niedrigen Zinsen, während eine erhöhte Inflationsrate Gewinnen einen zusätzlichen Schub verleihe – und das mit Aussicht auf einen Coronavirus-freien Herbst. Es spricht laut M.M.WARBURG & CO somit einfach wieder einmal alles für eine Übergewichtung von US-Aktien.

Ebenfalls interessant

aktien Flatrate mit der Trader-Zeitung
3 Monate Laufzeit
147,- Euro
Alle Börsendienste von aktien
zu einem unschlagbar günstigen Preis
Webinar am 24.04.2024 um 17:00 Uhr

Berichtsaison auf Hochtouren – So identifiziert man neue Pivotal-News-Points!

(Webinar findet über
GoToWebinar statt)
Die Berichtsaison läuft nun wieder auf Hochtouren. Quartalsberichte machen regelmäßig auf neue Gewinner aufmerksam, die mit einer Wachstumsbeschleunigung überzeugen können. Dabei entstehen sogenannte Pivotal-News-Points bzw. Kaufpunkte, an denen sich Trader gut orientieren können. Einzelwerte, welche die Analystenerwartungen übertreffen können, entwickeln oft ein Eigenleben und koppeln sich vom Gesamtmarkt ab. Dies markiert in vielen Fällen den Startpunkt einer neuen Kursrallye. In diesem Webinar stellt Andreas Zehetner Screening-Möglichkeiten vor, um diese Schlüsselpunkte zu identifizieren und aktuell spannende Bullenaktien am US-Markt ausfindig zu machen.

Tenbagger-Depot

Unser Börsendienst für Vervielfacher-Aktien

Hier informieren

0 €
Gebührenfreier Handel mit
& Profi-Tools von

Diese Kooperation wirbelt die TraderFox-Welt durcheinander.
Wir verknüpfen unser Profi- Tools mit dem gebührenfreien Handel von finanzen.net Zero
Depot eröffnen (Unbedingt diesen Link verwenden, um in den Genuss der TraderFox-Vorteile zu kommen)

TraderFox Flash
Die Profi-Trading-App für
  • Echtzeit-Alerting und Charting
  • Einfacher Hebelhandel
  • Profi-Tools und 0 € Ordergebühren
  • Knock-Out-Simulator
  • Kurslisten und Anlagetrends
  • Login per Face-ID
Gratis Download

Über den Autor

10 Aktien mit den meisten Lesern

544 Leser
531 Leser
423 Leser
422 Leser
409 Leser
345 Leser
301 Leser
289 Leser
1335 Leser
1327 Leser
1308 Leser
655 Leser
602 Leser
595 Leser
555 Leser
1510 Leser
1383 Leser
1382 Leser
1345 Leser
1344 Leser
1309 Leser
1291 Leser
1289 Leser
404897 Leser
384565 Leser
379847 Leser
328123 Leser
248719 Leser
234501 Leser
184460 Leser
176034 Leser
174163 Leser

Meistgelesene Artikel

Qualitätscheck zu deiner Aktie

Wie viele Punkte bekommt deine Aktie?

aktie.traderfox.com

aktien Magazin App

Neue Artikel aus favorisierten Kategorien per Push-Notification erhalten.

App Store Google Play
  • Die Börsenshow "Christina will wissen"
  • Auf-den-Punkt-gebracht-Video-Storys von Simon Betschinger

traderfox.com

Die Echtzeit-Börsensoftware
PAPER: Unser digitaler Kiosk!

PDF-Research-Reports: Die besten Aktien der Welt

Download unter paper.traderfox.com

27 tägliche PDF-Reports

Top-100-Wachstumsaktien USA

Die Auswahl der Wachstumswerte erfolgt regelbasiert nach der CANSLIM-Strategie von William O’Neil.

NEO-DARVAS

Die NEO-DARVAS-STRATEGIE ist ein Trendfolge-Ansatz, der auf die stärksten Aktien der Wall Street setzt

Gap-Ups USA

Auf der Suche nach neuen Pivotal-News-Points

Peter Lynch Selection

Peter Lynch hat als Ziel sogenannte Tenbagger-Aktien zu finden, also Aktien, die sich verzehnfachen können.

High-Quality-Stocks USA

Unsere Interpretation der Anlagestragie von Warren Buffett

High-Quality-Stocks Europe

Unsere Interpretation der Anlagestragie von Warren Buffett

Dividenden-Aktien Europa

Blue Chip Dividenden-Aktien vesprechen attraktive Renditen bei einem Risiko, das unter dem Marktrisiko liegt.

High-Growth-Investing

In diesem Paper stellen wir Aktien vor, die nach dem Scoringsystem “High-Growth-Investing” mit mindestens 12 von 16 Punkten abschneiden.

The Acquirer's Multiple

Die Kennzahl "The Acquirer’s Multiple" ist von dem Gedanken getrieben Firmen zu finden, die günstig übernommen werden können.

Dividenden-Aristokraten Europa

In diesem aktien REPORT filtern wir aus den 500 größten europäischen Aktien die Titel heraus, die eine Dividendenkontinuität von mindestens 10 Jahren vorweisen können.

Dividenden-Aristokraten USA

Hier werden Unternehmen vorgestellt, die seit 25 Jahren keinen Dividendenausfall und keine Dividendensenkung verzeichnet haben, und in den letzten 10 Jahren ihre Umsätze um durchschnittlich 3 % pro Jahr gesteigert haben

Superperformance-Stocks USA

Es geht mit in diesem Screening darum, Aktien zu identifizieren, die ein "Leadership Profile" vorweisen und raketenartig durchstarten können. Dazu hat Mark Minervini die SEPA-Methode entwickelt.

Buffett's Alpha

Nach der gleichnamigen, wissenschaftlichen Publikation die die Gemeinsamkeiten der von Warren Buffett gekauften Aktien untersucht

Phil Town Rule #1

Die Strategie "Value-Investing nach Phil Town" zielt darauf ab, "wundervolle" Unternehmen zu finden - also Unternehmen, die Phil Town mindestens zehn Jahre halten würde - und das zu einem attraktiven Preis.

Dauerläufer-Aktien USA

Dauerläufer-Aktien sind Aktien die kontinuierlich und mit wenigen Rücksetzern steigen und mit einer vernünftigen Balance zwischen Rendite und Rücksetzern den Markt schlagen.

Dauerläufer-Aktien Europa

Dauerläufer-Aktien sind Aktien die kontinuierlich und mit wenigen Rücksetzern steigen und mit einer vernünftigen Balance zwischen Rendite und Rücksetzern den Markt schlagen.

Skyrocketing Stocks

Inspiriert von der Strategie von Daniel Zanger. Führende High-Beta-Stocks, die in der Hausse so richtig durchstarten.

Shortseller-Stocks

In dem Report "Shortseller-Stocks" sollen Aktien identifiziert werden, die für Short-Strategien geeignet sind. Wir verwenden dabei die Kriterien des Scoring-Systems Buffett's Alpha, quasi in umgekehrter Reihenfolge

Value-Aktien KGV

Value-Aktien sind Aktien mit nied­ri­gen KGVs, nied­ri­gen KUVs oder hohen Di­vi­den­den­ren­di­ten. Es gibt Un­si­cher­hei­ten darüber wie sich das Geschäft in den nächsten Jahren ent­wickeln wird, aber genau deshalb auch große Kurs­chancen.

100 besten Aktien weltweit

Der TraderFox Qualitäts-Check weißt jeder Aktie bis zu 15 Punkte zu. Dabei werden Kenn­zah­len ver­wen­det, die sich in der Fi­nanz­wis­sen­schaft durch­ge­setzt haben, um Quality von Junk zu un­ter­schei­den.

100 besten Dividendenaktien weltweit

Der TraderFox Dividenden-Check weist jeder Aktie bis zu 15 Punkte zu. Das Ziel: geeignete Aktien für ein Dividenden-Portfolio zu fin­den, mit dem ein passiver, stetiger und wachsender Zah­lungs­strom generiert werden kann.

Wachstums-Aktien

Der Wachs­tums-Check prüft die Attrak­ti­vi­tät von Wachs­tums-Aktien: Aktien die auf Sicht von 2 bis 3 Jah­ren sehr hohe Ge­win­ne ab­wer­fen kön­nen, bei de­nen An­le­ger aber mit größe­ren Kurs­schwan­kun­gen und Fehl­schlä­gen rech­nen müs­sen.

Umsatzraketen

Dieses Template ist unser Basis-Screening für unser Magazin Wachstumaktien

The Big Call

Dieses Screening-Template identifiziert Aktien, die gut für langfristige Call-Spekulationen geeignet sind

Fallen Angels

Der Research-Report Fallen Angels listet Qualitäts-Aktien mit mindestens 11 von 15 Punkten im TraderFox Qualitäts-Check auf, die mindestens 40 % von ihrem 52-Wochenhoch verloren haben.

Künstliche Intelligenz

Profiteure der Künstlichen Intelligenz Revolution, ausgewählt durch die Redaktion des aktien Magazins

Sichere Aktien

geringe monatliche Drawdowns im Vergleich zum Gesamtmarkt; kaum starke Ausreißer um ihre 5-Jahres-Regressionsgerade herum, eine niedrige Volatilität und eine Mindestrendite von 7 % pro Jahr

27 PDF-Research-Reports zum Download auf paper.traderfox.com