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Welche Faktoren entscheiden über einen Turnaround am Aktienmarkt?

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Michael Seibold ist als freier Redakteur beschäftigt. Artikel von freien Redakteuren stellen deren eigene Meinung dar und müssen mit der von aktien nicht korrespondieren.

In den letzten Wochen kam es zu dramatischen Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten. Eine in der Form noch nie dagewesene Krise verunsichert viele Anleger. Viele wissen nicht, wie sie reagieren sollen bzw. wann wieder mit steigenden Kursen an den Aktienmärkten zu rechnen ist. Wann ist es also an der Zeit, sich an die Börse zu trauen? Welche Faktoren entscheiden darüber? Zunächst möchte ich Ihnen am sogenannten Volatilitätsindex, auch "Angstindex" genannt, zeigen, wie groß die Panik aktuell an den Aktienmärkten ist. Gestern hat er einen neuen Rekordwert bei 85 erzielt. Höher als in Zeiten der Finanzkrise 2008 und auch höher in Zeiten der Dotcomblase 2000. Normalerweise bewegt sich der VIX zwischen 10 und 20.

vix

http://www.cboe.com/vix

Jim Rogers, ein US-amerikanischer Hedgefondsmanager und Schriftsteller, sagte einmal: "Warten Sie bis die Verzweiflung am größten ist und dann noch eine Weile." Bei einem Börsencrash ist die Verzweiflung groß, da sich dieser von Monaten bis Jahre hinziehen kann. Ich sagen Ihnen eins: "Den Tiefpunkt einer Korrekturbewegung erwischen nur Lügner und Angeber." Im Ernst: Es ist nicht entscheidend, als langfristiger Investor, den genauen Tiefpunkt zu erwischen. Selbst der erfahrenste Aktienanalyst kann Ihnen den genauen Boden nicht sagen. Die Zeit, am Aktienmarkt über längere Zeit investiert zu bleiben, ist viel entscheidender als das "Timing". Ich möchte Ihnen mal aufzeigen, was passiert, wenn Sie die 10/20/30 usw. besten Börsentage verpassen.

Wenn Sie die besten Börsentage verpassen

Eine Ausarbeitung der Hamburger Sutor Bank hat den DAX von 1.1.1988 bis 31.12.2018 unter die Lupe genommen. In diesen 31 Jahren hat der deutsche Leitindex im Durchschnitt Jahr für Jahr eine Rendite von 7,2 Prozent erwirtschaftet. Was wäre aber passiert, wenn Sie nur die besten 10/20/30/40/50/60 Börsentage verpasst hätten? Sehen Sie selbst:

sutor-bank

Quelle: Sutor Bank; Betrachtungszeitraum: 1.1.1988-31.12.2018

Allein, wenn Sie im DAX zwischen 1988 und 2018 die besten 13 Tage versäumt hätten, wäre Ihre Rendite auf die Hälfte geschrumpft. Und noch eins: In 60 Prozent der Fälle folgten die besten Börsentage innerhalb von zwei Wochen nach den schlechtesten. Das macht es deshalb so schwierig, das genaue Timing zu erwischen. Anleger sollten sich deswegen lieber ständig investiert bleiben und bei günstigen Gelegenheiten nachkaufen. Dadurch läuft man nicht Gefahr, die besten Tage zu verpassen.

Der alles entscheidende Wendepunkt

Bei dem Corona-Virus haben wir es mit einem exogenen Schock zu tun. Herkömmliche Crash-Indikatoren helfen uns dieses Mal nicht bei der Beantwortung weiter. Der aktuelle Ausnahmezustand liegt völlig außerhalb des Erfahrungsschatzes an der Börsenhistorie. Viele Branchen erleiden innerhalb kürzester Zeit heftigen realwirtschaftlichen Schaden. Vor allem die Tourismus - und Luftfahrtbranche verliert ihre wirtschaftlichen Aktivitäten in Rekordtempo. Das erste und vor allem das zweite Quartal werden durch den Corona-Virus einen enormen wirtschaftlichen Schaden erleiden. Volkswirte rechnen im zweiten Quartal mit einem BIP-Rückgang von 20 Prozent und mehr. Das ist nicht mehr zu vergleichen mit der Finanzkrise von 2008.

Was sind die Katalysatoren für eine Trendwende? Zum einen das Signal, sobald es uns gelingt, dass in der westlichen Welt die Neuinfektionszahlen deutlich rückläufig sind. In China, Südkorea, Taiwan sehen wir bereits, dass es noch kaum Neuinfektionen dort gibt.

covid19-china-live

https://covid19info.live/mainlandchina/

Daher ist das Tracking der Infektionszahlen oberste Anlegerpflicht. Zum anderen werden derzeit auf Hochtouren Medikamente zur Eindämmung der Sterblichkeitsrate getestet. Allen voran das Medikament Remdesivir von Gilead Sciences könnte demnächst zugelassen werden. Erste Ergebnisse konnten bereits Todesfälle verhindern.

Rezessionen lassen sich am besten immer am Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) messen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist da nur begrenzt aussagekräftig, weil eine Prognose über Gewinne in der aktuellen Lage schwierig ist. Aktuell notiert der DAX zum inneren Wert, d.h. das KBV liegt bei eins oder schon leicht drunter. Der Wert der Unternehmen ist also durch Sachwerte wie Fabriken oder andere Immobilien abgedeckt. Auch die Notenbanken überschütten derzeit den Markt mit Liquidität. Dies kommt zwar derzeit noch kaum zu tragen, da diese Maßnahmen lediglich wirken, wenn wir kein Nachfragedefizit haben. Selbst wenn wir Angebot hätten, müssen Güter erst wieder von den Menschen nachgefragt werden. Wenn jeder sein Haus nicht verlassen darf, teilweise nicht mehr in die Arbeit kann, nicht mehr verreisen darf, kann auch die Nachfrage nicht hoch sein. Doch nach der Krise werden wir ein noch niedrigeres Zinsniveau haben. Die Notenbanken können bei der Staatsverschuldung nicht zulassen, dass sie steigt. Das wird zu einem extremen Anlagenotstand führen und somit führt an Aktien dann kein Weg mehr vorbei.

Fazit

Entscheidend für die Wende am Aktienmarkt wird sein, wann der Corona-Peak weltweit erreicht wird. Oft ist an der Börse so, dass diese der Realität vorauseilt. Sobald wieder produziert wird, die Quarantäne Maßnahmen eingedämmt werden, ein Medikament verfügbar sein wird, könnte es zu einer V-förmigen Erholung an den Aktienmärkten kommen. Es ist nicht die Frage, dass es passiert, sondern wann mit einer Fortsetzung des wirtschaftlichen Lebens zu rechnen ist. Es könnte der Peak bereits in zwei bis drei Wochen erreicht werden. Versuchen Sie nicht den Markt zu timen. Es wird Ihnen genauso wie mir höchstwahrscheinlich nicht gelingen. Vertrauen Sie auf die Börse und die Wirtschaft!

Liebe Anleger,

ich wünsche Ihnen weiterhin viele erfolgreiche Investments!

Bis zur nächsten spannenden Story,

Michael Seibold

Bildherkunft: https://unsplash.com/photos/5QvsD0AaXPk

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