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Tim Schäfers Kolumne: Ausblicke von der BlackRock-Strategieabteilung!

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Pharma, Tech und Japan auf die Kaufliste
Tim Schäfer

Das amerikanische Außenministerium hat für Journalisten aus Übersee eine kleine Informationstour an der Wall Street organisiert. Ich besuchte mit Kollegen die New York Stock Exchange, die Bank of America und BlackRock, den größten Vermögensverwalter der Welt.

Sehr informativ fand ich den Vortrag von Kate Moore. Was die BlackRock-Expertin sagte, hatte Hand und Fuß. Es leuchtete sofort ein. Die Chef-Aktienstrategin erläuterte, die niedrige Volatilität an der Börse, die wir im Jahr 2016 erlebt haben, könne nun eventuell nach oben drehen. Die bislang vorsichtige Zuversicht der Verbraucher und Unternehmen werde sich verbessern, zumindest gebe es Indizien zu Beginn des Jahres. Gleichwohl nehme das politische Risiko unter Donald Trump zu, bei Vorgänger Barack Obama sei es gering gewesen.

Moore erklärte, dass sie für Aktien eine niedrigere Renditen als bislang erwarte, sprich es zeichne sich eine Rendite unterhalb des langfristigen Schnitts in den kommenden Jahren ab. Trotzdem sei die Aktie nach wie vor die beste Assetklasse - noch vor Anleihen. "Du wirst für das Risiko, das Du eingestehst, belohnt", sagte sie mit Blick auf Aktien.

Die Trump-Regierung verbreite an der Wall Street Zuversicht, weil sie die Regulierung und Bürokratie reduziere, die Steuern senke. So bliebe den Unternehmen mehr Geld. Kleine, große, private und börsennotierte Unternehmen würden einen Auftrieb verspüren und könnten mehr Einstellungen vornehmen.

"Du brauchst Aktien. Wir übergewichten Aktien. Anleihen sind herausfordernd." Besonders in den Schwellenländern hält sie Aktien als aussichtsreich. Daneben hat sie japanische Aktien auf Übergewichten gestuft. Und in Europa ist sie Aktien positiv gegenüber eingestellt. Den amerikanischen Aktienmarkt sieht sie dagegen schon als recht gut gepreist an, hier sei eine Rendite von 4% zu erwarten. In Übersee hält sie dagegen für Aktien ein Plus von 5 bis 6% für möglich. Wer auf ein klassisches Aktien-Anleihen-Depot setze (60%/40%), könne allenfalls 3,0 bis 3,5% Rendite nominal in den kommenden Jahren erwarten. Nach Abzug der Gebühren und Inflation bliebe kaum etwas übrig. Insofern rät sie, Anleihen zu meiden.

Besonders angetan ist BlackRock von den Aussichten Europas. Die politischen Risiken würden abnehmen. "Wir erwarten gute Nachrichten aus Europa." Die Gewinnentwicklung sei extrem schwach gewesen, hier bestehe eine Chance für Verbesserungen.

In den USA sieht Moore als den Feind Nummer 1 für Jobs die Technologie und nicht China an. "Technologie ändert die Arbeitswelt, das ist überall zu beobachten." Sie warnt die Politik davor, sich wirtschaftlich zu isolieren: "Ökonomischer Nationalismus wäre bedenklich."

In den USA seien Gesundheitsdienstleister und Pharmahersteller von der Wall Street abgestraft worden . "Es wird hier Neuerungen geben. Keiner weiß genau, was kommen wird. Es gibt sehr viele Gerüchte." Krankenkassen seien bestrebt, die Medikamentenpreise zu senken, um die Gesundheitskosten in den Griff zu bekommen. "Pharma wird nicht geliebt und kaum besessen." Für Moore ist das ein konträrer Trade. Sie empfiehlt die tief abgestürzten Pharma-Aktien in den USA zu kaufen.

Telekom-Titel bezahlten zwar eine recht hohe Dividende, doch fehle ein überzeugendes Dividendenwachstum. Konsumgütern ist sie ebenfalls distanziert gegenüber, die steigenden Gehälter könnten sich negativ auswirken. Energie und Rohstoffe stuft sie neutral ein. Die Autobranche stehe angesichts des technologischen Wandels vor Herausforderungen. Neben Pharma hat sie in den USA nur Technologie-Aktien auf der Kaufliste. Zwar seien die Bewertungen für Tech-Aktien hoch. Doch lasse sich das hohe Multiple rechtfertigen. Sie würden Marktanteile gewinnen.

Japan sieht BlackRock nach zwei verlorenen Dekaden "moderat optimistisch". Die Erwartungen seien gering. Eine deutlich höherer Wechselkurs sei in die Gewinnerwartungen der Firmen eingepreist. Die Yen-Schwäche sei aber gut für japanische Unternehmen, deren Ertragskraft profitieren sollte. Der Discount, mit dem japanische Aktien gehandelt werden, sei extrem. "Hier besteht Spielraum nach oben. Die Inflationstrends, die wir sehen, sind auch hoffnungsvoll."

Ethan S. Harris, der globale Chefvolkswirt der Bank of America/Merrill Lynch zeigte sich vorsichtig optimistisch. "Die Börse ist nicht überhitzt. Was Aktien killt, ist: Wenn Anleger eine Rezession riechen." Eine Rezession könne drohen, wenn Rohstoffpreise plötzlich durch die Decke gingen oder sich ein Marktsegment wie Immobilien überhitzen würde. All dies sieht er nicht. "Die Aktienmärkte sollten langsam nach oben kriechen."

Gleichwohl ist Harris vorsichtig. Es gebe Risiken. So sei China anfällig für Rückschläge geworden. Auch sei das Thema Immigration brisant. Schocks für das System könne es geben, was die Notenbank Fed genau beobachten würde. So bestehen Sorgen vor einem Währungskrieg. Das könne die Fed zum Handeln zwingen. "Handelskriege werden keinem helfen, sie schaden jedem."

Als der Immobilien- und Finanzmarkt vor sieben Jahren zusammengebrochen sei, sei die Börse und andere Märkte stark beschädigt worden. Harris sieht den Dollar sich zunehmend verteuern. Er sieht die Fed die Zinsen weiter erhöhen, während andere Notenbanken dem Beispiel der Amerikaner nicht folgen werden. Das werde den Dollar weiter verteuern. Der Streit mit Mexiko habe den Peso geschwächt, was eine Ironie sei. Es mache US-Produkte noch unattraktiver aus Wettbewerbssicht.

Was ich aus den Gesprächsrunden lernte? Ich nehme US-Pharma- und Techwerte unter die Lupe. Ich blicke nach Japan und Europa. Ich bin zuversichtlich, was die Aktien angeht, aber nicht euphorisch. Ein Rückschlag kann trotz aller Zuversicht jederzeit passieren.

Tipp: Im nächsten aktien Magazin stellt Tim Schäfer 2 US-Aktien vor, die für den langfristigen Vermögensaufbau geeignet sind.

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