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Warum es als Investor eine dumme Idee ist, auf den Buchwert zu achten!

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Liebe Leser,

der Begriff Value-Investing ist mit ganz bestimmten Vorstellungen verknüpft. Einigkeit besteht darüber, dass man beim Value-Investing Aktien kaufen sollte, die unter ihrem inneren Wert notieren. Wenn eine Aktie unter ihrem fairen Wert notiert, wird sie als unterbewertet bezeichnet. Doch schon genau hier beginnt bei vielen Investoren eine verhängnisvolle Spirale falscher Schlussfolgerungen, die das eigene Depot sehr schnell in den Abgrund ziehen können. Börsianer glauben fälschlicherweise, eine Aktie sei dann günstig im Sinne des inneren Wertes, wenn sie unter ihrem Buchwert notiere oder wenn Gewinnmultiples wie das KGV extrem niedrig seien. Aber das ist ein gefährliches Vorgehen. Wer Aktien danach aussucht, hat oft Schrott im Depot.

Als Schrott bezeichne ich Aktien von Firmen, denen gerade die Geschäftsgrundlage unter ihren Füßen weggezogen wird. Als Beispiel taugt RWE, die 2008 noch über 100 € notierte und die dann in eine jahrelange Phase des Siechtums überging. Die Aktie fiel bei niedrigen KGVs und hohen Dividendenrenditen. Sie sah optisch nach den klassischen Prinzipien des Value-Investings immer günstig aus, aber es handelte sich um eine sogenannte "Value-Trap". Also um eine Falle, in die gerne unerfahrene Value-Investoren tappen. Grund für die niedrige Bewertung war, dass der Gesetzgeber durch die Vorfahrtsregelung für neue Energien und dem Aus der Atomkraft dem alten Geschäftsmodell der Energieriesen die Grundlage entzog.

Zu beachten ist, dass der bilanzielle Buchwert, auf den sich so viele Investoren berufen, nur eine künstlich hergestellte Definition ist, deren Sinn der Steuergesetzgebung entspringt. Maschinen kommen zu den Anschaffungskosten in die Bilanz und werden dann Jahr für Jahr abgeschrieben. Das hat mit dem fairen Wert manchmal überhaupt nichts zu tun. Nehmen wir die deutschen Solaraktien, die fast allesamt kollabierten, obwohl die Börsenkurse am Ende deutlich unter dem bilanziellen Buchwert je Aktie notierten. Das Problem war: Der technische Fortschritt bei Maschinen für die Produktion von Solarmodulen galoppierte so schnell voran, dass Produktionsanlagen oft schon ein Jahr nach der Anschaffung wertlos, weil nicht mehr konkurrenzfähig, waren. Auf den Buchwert zu vertrauen, kam einer Konkursfalle gleich.

Value-Investing ist ein historischer gewachsener Begriff. Man muss den Kontext verstehen, aus dem heraus sich Value-Investing entwickelt hat. Als Urvater gilt Benjamin Graham. Er hatte nach den katastrophalen Erfahrungen der Weltwirtschaftskrise eine wertorientiere Bewertungsmethode für Aktien gesucht. Damals dominierten große Industrieunternehmen die Börsenlandschaft. Um zu produzieren, benötigten Unternehmer erst einmal Fabriken und Maschinen. Wenn eine konjunkturelle Eintrübung die Aktienmärkte einbrechen ließ, machte es anschließend durchaus Sinn Firmen zu kaufen, bei denen es Fabriken und Maschinen quasi geschenkt gab. Der Buchwert hatte eine nicht zu verleugnende Sachlogik.

In den 1960er Jahren begann die große Ära der Konsumgüter-Konzerne. Die Produktionskosten und der notwendige Kapitaleinsatz, um zu produzieren, rückten in den Hintergrund. Werbung und Markenbekanntheit waren stattdessen entscheidend für den Geschäftserfolg. Coca Cola benötigt keine komplizierten Maschinen, um Wasser mit diversen Zutaten zu vermischen. Gillette hat keine hohen Kosten, um ein paar Rasierklingen zu produzieren, wohl aber hohe Werbeaufwendungen, damit Roger Federer und andere Stars sich öffentlichkeitswirksam mit Gillette Fusion den Bart rasieren. Der Buchwert war schon ab den 1960er Jahren keine geeignete Größe mehr, um gute Aktien zu entdecken. Ab den 1990er Jahren, mit der aufkommenden Dominanz von Computertechnologie und Internet, verlor der Buchwert bei der Aktienbewertung dann vollends an Bedeutung. Firmen wie Microsoft, SAP oder Google erzielen ihre Wertschöpfung für die Aktionäre mit Humankapital und Technologien, die in den Bilanzen gar nicht erst auftauchen.

Fazit: Finger weg vom Buchwert. In meiner nächsten Kolumne schildere ich, worauf moderne Value-Investoren wie Warren Buffett achten.

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