Guten Abend liebe Leserinnen und Leser,

ich halte weiterhin an meiner Meinung bezüglich der lokalen Top-Bildung für die nächsten Handelstage fest. Nach dieser Top-Bildung erwarte ich eine mehrtägige Korrektur-Bewegung. Innerhalb dieser wird sich der DAX entscheiden, ob eine übergeordnete Korrektur eingeleitet wird. Ich bleibe auf dieser Basis bullisch.

Gestern hatte sich US-Präsident Donald Trump und das russische Staatsoberhaupt Wladimir Putin zum Gipfeltreffen in Helsinki getroffen. Nach diesem Gespräch betonten beide Parteien wie wichtig es sei, ständig im Austausch zu stehen und hoben dabei ihre Gemeinsamkeiten hervor. Beide Parteien sind an besseren Beziehungen interessiert, auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Zudem unterzeichnete die Europäische Union ein umfassendes Freihandelsabkommen mit Japan. Dadurch, dass sich beide Partner stark unterscheiden, sollte sowohl die europäische als auch die japanische Wirtschaft stark profitieren. Experten gehen dabei sogar von einer besseren wirtschaftlichen Ausgangslage als bei einem solchen Abkommen mit den USA aus. Zunächst reagierte der deutsche Leitindex kaum auf diese positiven Nachrichten. Der DAX betrat nahezu unverändert das Börsenparkett. Auch während den ersten Handelsstunden hielten sich Anleger eher zurück und nahmen sogar Gewinne der Vortage mit. Erst zum Mittag schienen die Börsenteilnehmer allmählich die möglichen Chancen wahrzunehmen. Diese Nachrichten sind neben dem positiven Ausgang des NATO-Gipfels vor einigen Tagen gleich die nächste wichtige politische Entlastung im Vergleich zur Problematik im Handelsstreit zwischen der USA, China und der EU. Zum Tagesschlusskurs konnte der DAX letztendlich ein Kursgewinn von rund 0,8 Prozent verbuchen. War dies der Befreiungsschlag dank der politischen Entlastung?

Ausblick für die nächsten Handelstage – Tagesansicht

Trotz des heutigen Kursgewinns von beinahe einem Prozent bleibt die Unsicherheit bestehen. Denn die Slow Stochastik befindet sich bereits seit einigen Handelstagen massiv im überkauften Bereich. Allerdings liegt im Oszillator noch keinerlei Verkaufssignal vor. Demnach kann dieser Zustand durchaus noch einige Handelstage/-wochen anhalten. Dennoch gilt dies im Hinterkopf zu behalten und eine mögliche Abkühlung mit einzukalkulieren. Wichtig war dennoch das heutige Kursverhalten. Mit diesem konnte das letzte lokale Hoch von ca. 12.645 Punkten per Tagesschlusskurs überwunden werden. Der DAX setzt sich zum einen weiter oberhalb des GD20 (Mitte der Bollinger Bänder) fest, zum anderen etabliert sich der vorherrschende, kurzfristige Aufwärtstrend. Der massive Widerstandsbereich von 12.600 Punkten verliert dadurch allmählich seine Bedeutung und gilt zunehmend als überwunden.

Mein nächstes Kursziel befindet sich im Bereich von ca. 12.800 Punkten. Hier befindet sich der GD200, also der gleitende Durchschnitt der vergangenen 200 Handelstage. Erst wenn der DAX diese Widerstandszone nachhaltig überwinden kann, hellt sich das mittelfristige Bild weiter auf. In diesem Fall gilt das nächste Ziel im Bereich des Doppeltops vom 22. Mai sowie dem 15. Juni bei rund 13.200 Punkten. Dieses leitete die vergangene, impulsartige Abwärtsbewegung bis zum lokalen Tief bei ca. 12.100 Punkten ein. Sollte der DAX den Weg nach unten anstreben und eine Korrektur einleiten, befindet sich das nächste Kursziel im Bereich von 12.311 Punkten.

Trading-Strategie – Stundenansicht

Auf Tagesbasis, sprich im übergeordneten Bild zur Stundenansicht, gehe ich weiterhin von einer lokalen Top-Bildung aus. Anschließend rechne ich mit einer mehrtägigen Korrektur. Nachdem der DAX aus dem Bereich von 12.600 Punkten nach oben ausgebrochen ist, befindet sich das nächste Kursziel in der Zone von 12.800 Punkten (GD200 daily). In diesem Bereich erwarte ich nochmals eine technische Abkühlung sowie einige Gewinnmitnahmen. Sollte der DAX hier untergeordnete Verkaufssignale in Kombination zu einer stark überkauften Slow Stochastik (Stundenbasis) generieren, suche ich nach potenziellen Short-Einstiegen.