Softwarebetrug, Fahrverbote in Städten, erhöhte Stickstoff- und CO2 Werte, Feinstaubbelastung und Umstellung des NEFZ Prüfzyklus (Neuer Europäischer Fahrzyklus) auf WLTP (Worldwide Harmonized Light Duty Test) zur realistischeren Verbrauchsangabe - wie man es dreht und wendet, ist das Leben der Hersteller von Verbrennungsmotoren aktuell nicht leicht. Dass die E-Mobilität als Zwischenlösung der nächsten Jahre und vielleicht Jahrzehnte unabdingbar geworden ist, scheint unausweichlich.
Elon Musk macht mit
Tesla vor, wie es gehen kann und bringt auch die deutsche Automobilindustrie in Zugzwang. Dahinter warten auch in Fernost Hersteller wie das Buffet-gestützte Unternehmen
BYD nur darauf, sich öffnende Chancen ergreifen zu können. Die chinesischen Großunternehmen
Tencent,
Hon Hai/Foxconn und
Harmony warben zuletzt wichtige Personen von
BMW,
Daimler,
Tesla und
Google ab, um in Bayern mit der neugegründeten
Future Mobility Corporation das "Apple der E-Mobilität" aufzuziehen. "Byton" soll das neuartige und erschwingliche Gefährt heißen und mehr als 500 Kilometer Reichweite unter Realbedingungen erreichen können. Die vollständige Etablierung des E-Autos auf den Straßen ist nicht mehr aufzuhalten. Die aktuelle Situation wirkt fast wie die der alten Hersteller von
Automatikuhren, die in den 70er und 80er Jahren von der neuen Quarztechnologie überrascht wurden. Doch nicht nur andere E-Fahrzeug-Hersteller bedrohen die deutsche Automobilindustrie: Auch das Thema E-Mikromobilität gewinnt mit zahlreichen neuen Anbietern von E-Bikes und
E-Scootern an Fahrt. Aus diesem Grund möchte ich Ihnen heute die 3 trendstabilsten Aktien von Unternehmen vorstellen, die sich den Trend E-Mobilität zunutze machen:
- Geely Automobile Holding
Der 1986 gegründete chinesische Automobilhersteller
Geely mit Hauptsitz in Hangzhou führt die Liste der trendstabilsten E-Mobilitäts-Profiteure mit einem 3-Jahres Wert von 27,51 an. Zur
Geely Unternehmensgruppe gehören neben den unter
Geely Automobile laufenden, eigenen Fahrzeugen auch Marken wie das
London Taxi, der Kleinwagenhersteller
Panda und seit 2010 die ehemalige
Ford-Tochter
Volvo. Die wichtigsten Märkte für
Geely Fahrzeuge sind neben dem Hauptmarkt China die Regionen Osteuropa, der Mittlere Osten und Zentral- sowie Südafrika. Das Unternehmen legt zurzeit nach Chinas Ankündigung eines baldigen Verbots von Verbrennungsmotoren den Fokus vermehrt auf die Produktion elektrischer Vehikel und plant aktuell zwei weitere Plattformen, einerseits für Plug-In-Hybridfahrzeuge (PHEV), und andererseits für rein elektrische Fahrzeuge. Mit der Plattformstrategie könnte
Geely die Produktion extrem hoher Stückzahlen im E-Auto Bereich ermöglichen und sich zu einem der größten Massenproduzenten batteriebetriebener Fahrzeuge entwickeln. Durch eine Produktion der elektrischen
Volvo-Modelle auf diesen Plattformen könnten dann außerdem Synergieeffekte zwischen den Marken die Kosten erheblich senken, und so die Produktion noch profitabler machen. Dass diese Perspektiven auch am Markt belohnt werden, zeigt der Kursverlauf: In den letzten 12 Monaten konnte das Papier fast 200% zulegen! Mit einem aktuellen KGV von unter 24 ist die Aktie zwar nicht mehr besonders günstig, dennoch könnte sich der Anteilsschein langfristig noch als Schnäppchen erweisen. Schon für 2019 rechnen Analysten bei der Aktie mit einem KGV von 10,9! Allein im letzten Jahr steigerte das Unternehmen die Anzahl der verkauften Autos um 50%, der Gewinn wurde sogar um 126% gesteigert. Bisher ist für diesen Wachstumstrend des Unternehmens kein Ende in Sicht. Die weltweit stark wachsende Nachfrage nach SUVs lässt die Gewinne jetzt schon sprudeln und
Geelys ehemaliger Ruf als Billigmarke gehört auch in China der Vergangenheit an. Der SUV
Geely Emgrand X7 begeisterte die heimischen Käufer mit Luxus-Ausstattungen wie Apple CarPlay und Dolby-Surround-Sound. Darüber hinaus überzeugen die hohen Kompetenzen im E-Auto Bereich die Anleger und sorgen für weitere Wachstumsfantasien.
- Paragon AG
Mit einem Wert von 25,48 folgt auf
Geely in Sachen Trendstabilität die
Paragon AG.
Paragon ist als Hersteller von Automobilelektronik wie Sensoren, Akustiklösungen, Cockpitinstrumenten und verstellbaren Karosserieteilen aktiv an der Entwicklung neuartiger Produkte für die Automobilindustrie beteiligt. In dem Bereich Elektromobilität ist die
Paragon AG durch das Tochterunternehmen
Voltabox vertreten, welches fortschrittliche Batteriesysteme für E-Fahrzeuge herstellt und in letzter Zeit durch enorme Wachstumsraten der
Paragon-Aktie enormen Auftrieb verschaffen konnte. Doch genau hier liegt auch das Dilemma der Aktie. Während Mitte des Jahres Gerüchte um einen eigenen IPO des Tochterunternehmens noch von Unternehmensseite abgetan wurden, wird es nun konkret: Um die gut gefüllten Auftragsbücher abarbeiten zu können, wird
Paragon Voltabox selbst an die Börse bringen und sich dadurch das benötigte Working Capital beschaffen. Rund 150 Millionen Euro will
Voltabox bei dem Börsengang einholen. Zwar sieht langfristig auch die Perspektive für
Paragon weiterhin gut aus (für die Gesamtjahre 2017 und 2018 rechnen Analysten mit einem Umsatzwachstum von je rund 20% - darüber hinaus konnten zuletzt Folgeaufträge namhafter Großkunden gewonnen werden), dennoch schmerzt die Ausgliederung die Anteilseigner ein wenig und führte nach der Verkündung teilweise zu Gewinnmitnahmen.
- Polytec Holding AG
Eine der trendstabilsten Aktien Österreichs ist die
Polytec Holding AG mit einem 3-Jahres Wert von 20,96, der sie außerdem auf Platz 3 unter den E-Mobilitäts-Aktien befördert.
Polytec gehört im Automobilbereich zu den weltweit führenden Herstellern von Spritzguss-Plastik-Komponenten für das Fahrzeuginterieur und –Exterieur. Neben klassischen Fahrzeugteilen wie Motorabdeckungen, Kühlwasserrohren oder Ölwannen produziert das Unternehmen zunehmend auch Batterieabdeckungen und Gehäuse für E-Fahrzeuge, was das Papier vielleicht zu dem vielversprechendsten der vorgestellten Unternehmen macht. Bisher stand die Aktie noch im Schatten der Dieselproblematik des Großkunden
VW. Die große Abhängigkeit von Deutschlands größtem Automobilhersteller scheint sich jedoch im Zuge der E-Mobilität ein wenig zu lockern. Erst kürzlich erklärte Finanzvorstand Peter Haidenek dem "Aktionär" auf der IAA, dass das Unternehmen aktuell vor allem wegen der Aufträge für Batterieabdeckungen stark wachse: "Von
VW und
BMW konnten wir jüngst weitere interessante Entwicklungsaufträge gewinnen, sowie für die von
Daimler angekündigte Elektro-Offensive mit EQ-Modellen." Auch mit dem Managementkreis des kalifornischen E-Auto Pioniers
Tesla pflege man laut Haidenek ein gutes Verhältnis. Neben der dadurch mehr als positiven Wachstumsperspektive für
Polytec ist die Aktie des Unternehmens darüber hinaus auch nicht besonders hoch bewertet. Das aktuelle KGV beträgt lediglich 6,4. Für das Gesamtjahr 2017 wird ein KGV von knapp unter 10 erwartet. Sollten die Aufträge für Batterieabdeckungen im Zuge der weiteren Verbreitung von E-Fahrzeugen wiedererwartend ansteigen, könnte
Polytec auch in den nächsten Jahren die Liste der trendstabilsten E-Auto Aktien mit anführen!
Tipp für Trader: In den nächsten
TraderFox Live-Trading-Sektionen recherchieren wir für unsere Kunden, welche Aktien von großen Zukunftstrend wie Elektromobilität profitieren. Unsere Kunden profitieren von diesem Research! Erst letzte Woche haben wir uns bei einem
Top-Gewinner des autonomen Fahrens positioniert.