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Der Druck im Kessel steigt: 5 aussagekräftige Charts, die Anleger mit Blick auf steigende Risiken kennen sollten

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Volkswirtschaften und Aktienmärkte bewegen sich erfahrungsgemäß in Zyklen. Die Extrempunkte sind dabei geprägt von Panik und Euphorie. Echte Panik war zuletzt im Zuge der Kredit- und Finanzkrise ab dem Jahr 2007 zu spüren. Doch inzwischen hat das Pendel längt umgeschlagen und mittlerweile ist zusehends Euphorie mit im Spiel.

Weil sich das System aber dynamisch entwickelt und auf Euphorie in der Regel irgendwann auch wieder eine Panikphase folgt, ist es aus Anlegersicht wichtig zu verfolgen, wie die gerade vorherrschende Stimmungslage jeweils einzustufen ist. Schließlich ist es wenig ratsam, bei Aktien auf der Long-Seite aktiv zu sein, wenn aus Euphorie wieder einmal Panik wird.

Vor diesem Hintergrund muss leider konstatiert werden, dass sich die Euphorie-Signale gerade mehren. Wir haben 5 Charts zusammengestellt, die das eindrucksvoll belegen.

1. Nur noch wenige Länder schrumpfen

An und für sich ist es ja eine frohe Botschaft, dass laut dem Internationalen Währungsfonds 2018 voraussichtlich nur 3 % aller Staaten weltweit ein sinkendes Bruttoinlandsprodukt aufweisen werden. 79 Prozent der Nationen dürften demnach ein Wachstum von 2 % oder mehr verzeichnen. Was sich positiv anhört, hat aber den Haken, dass damit auch die Chance auf weitere positive konjunkturelle Überraschungen sinkt. Schließlich läuft es bereits sehr gut und viel besser kann es zumindest gemessen an historischen Erfahrungen kaum noch werden. Aus Sicht von Aktienanleger ist das ein Manko, weil Kurse auf positive volkswirtschaftliche Überraschungen tendenziell mit steigenden Kursen reagieren und auf negative Überraschungen mit fallenden Notierungen.

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Quellen: IWF, Deutsche Asset Management Investment GmbH, Stand: 11/2017


2. Weltweite Preisentwicklung bei Wohn- und Gewerbeimmobilien

Die Liquiditätsflut, die mit der in den vergangenen Jahren ultraexpansiven Geldpolitik der führenden Notenbank einhergeht, zeigt ihre Folgen in vielerlei Hinsicht – etwas im Bereich der Immobilien. Wie eine Grafik zeigt, die einer Studie der französischen Investmentbank Natixis entnommen ist, sind die Preise für Wohn- und Gewerbeimmobilien deutlich gestiegen. Das könnte zum Bumerang werden, sollte sich irgendwann einmal der Wind drehen. So könnten steigende Zinsen dafür sorgen, dass so manche Finanzierung ins Wanken gerät.

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3. Bewertung auf CAPE-Basis hat in den USA das Niveau von 1929 erreicht

Zunehmend kritisch zu werten sind auch die Bewertungen. Zumindest wenn als Maßstab das Shiller-KGV dient. Die "Cyclically Adjusted Price to- Earnings Ratio" (CAPE) errechnet das KGV auf inflationsbereinigter Basis und gemessen an den durchschnittlichen Gewinnen der vergangenen 10 Jahre. Wie einer Grafik von Morgan Stanley Research zu entnehmen ist, ist bewegt sich das Shiller-KGV mit 33 inzwischen auf einem Niveau wie 1929. Ein Vergleich, der ungute Gefühle aufkommen lässt, weil das, was damals nach dem Ende der Bewertungsexpansion passierte, zu einem der größten Kurseinbrüche in der Börsen-Geschichte führte. Kritisch dürfte es dieses Mal aber erst werden, wenn die Unternehmensgewinne die Erwartungen nicht mehr erfüllen bzw. die Konjunktur den Rückwärtsgang einschaltet. Beides ist zumindest aktuell noch nicht in Sicht.

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Quelle: Global Financial Data, S&P, Robert Shiller, Morgan Stanley Research


4. Risikobereitschaft zeigt so viel Selbstzufriedenheit wie seit Juni 2007 nicht mehr

Ein deutlicher Stimmungswandel hat sich zuletzt auch bei den Anlegern breit gemacht. Während sie lange überall Gefahren witterten, hat sich inzwischen offenbar viel Selbstzufriedenheit breit gemacht. Zumindest signalisiert das ein von der UBS global ermittelter Indikator zur Risikoaversion. Denn dieser ist so niedrig wie seit Juni 2007 nicht mehr. Anders ausgedrückt sind die Investoren offenbar wieder bereit, in riskante Assets zu investieren. Eine solche Bereitschaft hat sich bei Extremwerten aber schon des Öfteren als Kontraindikator erwiesen.

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Quelle: UBS


5. Deutlich gestiegener Optimismus bei Privatanlegern als Kontraindikator

Eine der großen Stärken des laufenden Bullenmarktes war es, dass sich die Kurse stets an einer Wand der Angst entlang nach oben schlängelten. Bester Beleg dafür war die Tatsache, dass die Stimmung unter den Privatanlegern in den vergangenen Jahren die meiste Zeit über sehr gedämpft blieb, insbesondere wenn man bedenkt, dass der laufende Bullenmarkt einer der besten in der Geschichte ist und somit eigentlich für sehr gute Stimmung sorgen müsste. Aber offensichtlich hat die zum Jahresende in den USA zu beobachtende Rekordjagd mittlerweile doch Wirkung gezeigt. Denn die Stimmung unter US-Anlegern war jüngst so optimistisch wie zuletzt zum Jahreswechsel 2010/11. Damals bildete der S&P 500 im Frühjahr 2011 ein Zwischenhoch aus und korrigierte bis in den Herbst hinein knapp 20 %, wie die Helaba in einer Ausarbeitung ausführt. Ob es dieses Mal wieder so kommt, ist völlig offen. In der Vergangenheit erwiesen sich optimistische Kleinanleger aber nicht selten als ein kontrazyklisches Warnsignal.

optimismus
Quelle: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research


Fazit: Der Druck im Kessel steigt. Wegen der damit verbundenen antizyklischen Warnsignale sollten Anleger diese Entwicklung unbedingt im Hinterkopf behalten. Dem steht allerdings derzeit noch eine extrem starke charttechnische Verfassung der US-Börse entgegen. Außerdem stimmen Konjunkturdaten und Unternehmensnachrichten nach wie vor zuversichtlich.

Nicht zu vergessen ist auch, dass jene Phasen, in denen die Stimmung in Richtung Euphorie gestiegen ist, in der Vergangenheit noch einen finalen Kursanstieg nach sich zog. Dieser so genannte Meltup fiel dann oft so stark aus, dass man bei einer Wiederholung dieser Konstellation als Investor gerne dabei sein möchte. Die große Kunst wird nur sein, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen, sobald der Wind dreht. Um nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, sollten die Entwicklung an der charttechnischen Front ganz genau verfolgt werden.
Bildherkunft: Fotolia #74734754

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