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Kaufen Sie Berkshire Hathaway oder ein ETF

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Von Tim Schäfer

Ich habe schon mit Nobelpreisträger Eugene Fama gesprochen. Ich finde seine Theorie faszinierend. Im Zentrum steht seine Markteffizienzhypothese. Er meint, dass zu jedem Zeitpunkt die Preise angemessen sind. Die Preise bilden sich seiner Meinung nach auf Basis aller verfügbaren Informationen. Fama sagt, dass im Prinzip niemand die Börse übertrumpfen kann auf Dauer – außer er/sie hat Glück.

In der Tat schneidet die Mehrzahl der Fondsmanager gegenüber der Benchmark grottenschlecht ab. Die meisten versagen. Insofern hat Fama schon Recht. Es ist zum Teil sogar erniedrigend zu sehen, wie schlecht Fonds abschneiden. Fama sagt, man könne auch eine Münze stattdessen werfen oder einen Affen entscheiden lassen. Man brauche keine Fondsmanager. Sondern nur eine zufällige Aktienauswahl. Alles basiere auf Glück oder Pech. Fama ist ein Befürworter passiver Stratgien. Er empfiehlt ETFs beziehungsweise Indexfonds. Fama kann Menschen verstehen, die die Börse ganz meiden wollen. Der prominente Professor sagt, wenn jemand per Festgeldkonto, Sparbuch oder Versicherung spart, kann er das nachvollziehen.

"Wenn Menschen risikoscheu sind, dann ist das sehr rational. Wenn sie das Risiko des Aktienmarkts nicht haben möchten, dann sollten sie nicht in ihn investieren", sagte mir Fama.

Value-Anleger denken anders. Sie glauben, dass die Börse in gewissen Phasen sowohl nach oben wie nach unten übertreibt.

Vor allem wenn die Börse nach unten übertreibt, greifen Value-Profis zu. Aktien aufzuspüren, die unterhalb ihres inneren Werts notieren, ist Kern der Value-Strategie. Schwierig ist es indes die nötige Disziplin zu entwicklen. Wer sich nicht an die Grundsätze hält, wird kaum eine überdurchschnittliche Rendite erzielen können, glauben die Value-Jünger. Es steht eine Buy-and-Hold-Methode hinter dem Value Investing. Wichtig ist es eben nach dem Kauf einer unterbewerteten Aktie lange Zeit zu haben. Wer bei Qualitätsunternehmen lange genug beteiligt ist, dessen Depot kann enorme Wertsteigerungen erleben. Das zeigt das Langfristdepot von Warren Buffett. Er besitzt seit Dekaden Coca-Cola, American Express, Moody's, Wells Fargo, DaVita, Wal-Mart, Costco.

Wer dagegen auf schlechte Unternehmen setzt, der wird sein blaues Wunder mit der Zeit erleben.

Was bei der Value-Strategie hilft, ist die Begrenzung des Risikos. Weil das Aktienschnäppchen eben günstiger als andere vergleichbare Unternehmen beim Kauf ist, besteht eine Sicherheitsmarge. Eine weitere Form der Risikobegrenzung ist die Vorgehensweise von Börsenstar Buffett: Er meidet Manager, denen er nicht traut.

Grundsätzlich greift Buffett zu, wenn Aktien billig sind. In der Regel ist das der Fall, wenn sie deutlich unter ihrem Rekordhoch stehen. Die Masse macht das anders. Sie lässt sich von der Gier anstecken. Eilen die Börsen von Rekord zu Rekord, ist die Meute entzückt und deckt sich mit Aktien ein. Es ist ein gefährliches Abenteuer. Viele nehmen sogar Kredite auf, um zu spekulieren. Das war während der Dotcom-Blase zu beobachten. Das endet meist in einem Desaster.

Value-Anleger haben dagegen einen starken Willen. Sie lassen sich von der Euphorie der Masse nicht anstecken. Der intelligente Anleger wählt die Aktie besonnen aus. Auf Basis von fundamentalen Fakten. Und nicht basierend auf dem bisherigen Kursverlauf. Der Value-Anleger investiert langfristig rational, die Masse spekuliert kurzfristig basierend auf Emotionen.

Der Value-Anleger prüft das Unternehmen auf Herz und Nieren, bevor er einsteigt. Nichts möchte er dem Zufall überlassen. Der Wettbewerbsvorteil muss groß sein. Es muss ein schützender Burggraben vorhanden sein. Die Firma muss alt und reif sein. Es muss ein großer Kundenstamm vorhanden sein, der auf die Produkte und Diensteisturngen schwört.

In der Erfolgsrechnung muss die Loyalität zu erkennen sein. Die Marge ist üppig. Umsatz und Gewinne müssen auf Sicht von Dekaden klettern. Langsames und stetiges Wachstum sind für Buffett ein Idealfall. Schnell wachsende Unternehmen neigen dazu, zu überhitzen und gegen die Wand zu laufen. Buffett sucht Firmen, die langsam, aber stetig wachsen. Er achtet auf eine starke Bilanz. Die Kapitalflussrechnung muss einen hohen freien Cashflow produzieren, der Spielraum für Aktienrückkäufe, Dividenden und Übernahmen lässt.

Wenn ein Unternehmen kreditsüchtig ist, meidet es der Börsenaltmeister. Buffett sind vor allem die langfristigen Aussichten wichtig. Die Abhängigkeit von wenigen Kunden ist ihm ein Graus.

Die täglichen Kursschwankungen haben für Buffett keinerlei Bedeutung. Wenn Aktien an einem Tag stark steigen, sieht er sich nicht plötzlich reicher. Er betrachtet seine Investments wie eine Farm. Er sieht den langfristigen Ertrag über die Ernte. Die täglichen Kursschwankungen vergleicht er mit dem Wetter. Er sagt: "Du wirst Deine Farm kaum verkaufen, weil die Wettervorhersage schlecht ist." Für ihn ist nur der langfristige Ausblick von Bedeutung. Der Rest interessiert ihn nicht.

Ich finde seine Aktie Berkshire Hathaway ist wie ein ETF. Die Kosten sind gering. Die Holding beschäftigt keine 30 Mitarbeiter. Warren Buffett und sein Vize Charlie Munger kassieren nur rund 100.000 Dollar Jahresgehalt. Sie steuern aber gleichzeitig einen der größten Konzerne der Welt.

Im langen Schnitt haben sie das Eigenkapital von Berkshire Hathaway um rund 20 % per annum gesteigert. Und das seit einem halben Jahrhundert. Ich kaufe Berkshire-Aktien und halte sie ewig. Ich halte gleichwohl den Kauf von ETFs für eine weise Vorgehensweise. Ich kann nur jeden ermutern das zu tun. Es gibt wenig Gründe, die gegen das passive Investieren sprechen. Auch hier sollten Sie Dekaden lang durchhalten. Im Idealfall machen Sie das automatisiert jeden Monat per Sparplan. Je früher Sie damit anfangen, desto besser. Am besten sparen Sie mit Ihrem ersten Job volle Kanne. Denn der Zinseszins macht sich hinterher umso stärker bemerkbar. Die meisten jungen Menschen wollen indes täglich den teuren Cappuccino oder den ausgedehnten Europa-Trip genießen, was verständlich ist, sich aber später rächen kann.

Ich denke schon, dass Value Investing überlegen ist. Ich glaube kaum, dass jemand 50 Jahre lang nur Glück hatte. Buffett ist ein Genie. Seine Freunde wissen, dass er ein fotographisches Gedächtnis hat. Er liest den ganzen Tag. Er hat ein enormes Wissen über die Jahrzehnte aufgebaut. Er ist eine Legende.

Die meisten Fondsmanager sind in der Tat keine Genies. Sie scheitern. Ein weiterer Grund warum Fonds scheitern, sind ihre hohen Gebühren.
Bildherkunft: Fotolia #123669614

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