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Rekorde an der Nasdaq: Warum Tech-Aktien trotzdem günstig und damit weiter kaufenswert sind

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An der US-Technologie-Börse Nasdaq haben die führenden Aktien-Leitindizes gerade neue Rekordkurse aufgestellt. Auch für den deutschen TecDax, der die Entwicklung der 30 größten Technologieunternehmen des Prime Standards abbildet, läuft es angesichts frisch markierter Mehrjahreshochs gut. Nach bereits starken Kurssteigerungen in den vergangenen 8 Jahren stellen Marktteilnehmer aber immer öfter die Frage, ob es sich nicht langsam um spekulative Übertreibungen im Tech-Sektor handelt. Nicht geringer werden derartige Befürchtungen durch die Beobachtung, dass die 5 marktschwersten Aktien an der US-Börse jetzt aus dem Tech-Bereich stammen. Konkret kommen diese Titel (Apple, Alphabet, Microsoft, Amazon.com und Facebook) auf einen kumulierten Börsenwert von sagenhaften 2,75 Billionen USD, wie das Analysehaus Bespoke Investment Group vorrechnet.

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Doch Bange machen gilt nicht, zumindest solange nicht, wie die Charttechnik stimmt und die langfristigen Aufwärtstrend intakt sind. Darüber hinaus gibt es auch andere Gründe, die noch immer für Investments in Tech-Aktien sprechen. Auf diese weist Michael Wang, Aktien-Stratege beim Anbieter von Exchange Traded Products (ETPs), ETF Securities, in einer Ausarbeitung zu diesem Thema hin. Zu diesen Argumenten zählt für ihn, dass die Weltwirtschaft weiterhin maßgeblich von technologischen Innovationen angetrieben wird. Langfristige Themen wie die Cyber-Sicherheit, künstliche Intelligenz und Cloud-Infrastrukturen dürften die Ausgaben im Technologiebereich in den kommenden Jahrzehnten nachhaltig vorantreiben, so sein Urteil.

Unterstützung böte auch die günstige demographische Entwicklung, insbesondere in den
Schwellenländern. Globale Technologieunternehmen seien in der Lage, diese Kräfte zu nutzen, um den Gesamtmarkt langfristig zu übertreffen. Außerdem habe dieser Sektor von allen globalen Sektoren in den vergangenen zwei Jahrzehnten das höchste Ertragswachstum verzeichnet. Auch beim Dividendenwachstum und bei den Bilanzen könne diese Branche mit den besten und stärksten Ergebnissen aufwarten. Wang setzt deshalb auf einen sich fortsetzenden Outperformance-Trend, zumindest falls die strukturellen Wachstumstreiber weiterhin Wirkung zeigen. Die Bewertungen seien derzeit jedenfalls attraktiv. Ein Risiko stellt aber der möglicherweise zunehmende Handelsprotektionismus dar.

Technologiesektor bietet strukturelles Wachstum

Etwas konkreter auf die genannten Punkte eingehend verweist Wang darauf, dass technologische Innovationen nicht nur neue Produkte und Dienstleistungen hervorbringen, sondern auch grundlegende Veränderungen in der Funktionsweise von Volkswirtschaften und in der Lebensweise von Verbrauchern. Da Technologien günstiger würden und leichter verfügbar seien (Mooresches Gesetz), könnte die "alten Wirtschaft" zunehmend überflüssig werden.

Für Wang gibt es mehrere Schlüsselbereiche mit langfristigem Wachstumspotenzial, die in den kommenden Jahrzehnten im Technologiesektor voraussichtlich zu steigenden Ausgaben führen werden:

Cyber-Sicherheit: Weil es immer häufiger zu Datenschutzverletzungen komme, eröffne das Anbietern von Sicherheitssoftware Wachstumsmöglichkeiten.

Internet: Der E-Commerce mache den bestehenden stationären Händlern nach wie vor Marktanteile abspenstig und profitiert von der steigenden Internetnutzung in den Schwellenländern.

Cloud-Infrastruktur: Unternehmen verwalteten ihre IT-Strukturen zunehmend per Fernzugriff (beispielsweise werden Informationen und Dienstleistungen über das Internet verwaltet und dort gespeichert).

Künstliche Intelligenz (AI): Die Rechenleistung sei inzwischen so stark, dass künstliche Intelligenz Wirklichkeit werden könnte. Diese Entwicklung habe das Potenzial, nahezu jedes Segment der Wirtschaft zu beeinflussen, vom Gesundheitswesen bis hin zur Fertigung. Laut einer jüngsten Studie der Unternehmensberatung Accenture könnte das BIP-Wachstum von 12 Industrienationen durch die Anwendung künstlicher Intelligenz bis 2035 verdoppelt werden.

Rückenwind böte auch die weltweite demographische Entwicklung, da die Nutzung von Technologien mit dem Alter invers zunehme. Insbesondere in den Schwellenländern, in denen jüngere Menschen einen höheren Prozentsatz der Bevölkerung ausmachen, werde die Nutzung von Technologien wahrscheinlich immer selbstverständlicher (Stichwort "Digital Natives"). Investitionen in Technologien könnten im Verhältnis zum BIP steigen. Seit der großen Finanzkrise stagnierten in den USA die "Tech"-Ausgaben im Verhältnis zum BIP.

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Tech-Aktien weiterhin attraktiv bewertet

Aktien aus dem Technologiesektor hatten in den vergangenen zwei Jahrzehnten höhere Ertragszuwächse verzeichnet als Titel aus jedem anderen Sektor. Darin spiegele sich die Fähigkeit der Unternehmen, die oben genannten strukturellen Wachstumsthemen in Gewinne umzuwandeln. Technologiewerte hätten ihren Gewinn je Aktie seit 1995 um mehr als 500 % gesteigert. Dagegen habe der breite Markt lediglich Zuwächse von 250 % verzeichnet. Damit habe der Gewinn je Aktie mit einer jährlichen Wachstumsrate von 8,5 % zugelegt. Die Wachstumsrate des Marktes betrug dagegen 5 %.

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Zweitens verbuchten viele Technologieunternehmen einen starken Cashflow, der bei einigen Technologiewerten bis zu 25 % der Bewertung ausmache. Diese hohe Liquidität habe das Dividendenwachstum in der Branche vorangetrieben. Die Dividende je Aktie sei im Technologiesektor dreimal so schnell gewachsen wie auf dem Gesamtmarkt.

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Drittens seien Technologieaktien deshalb attraktiv, weil sie sowohl defensive als auch zyklische Merkmale aufwiesen und somit gut positioniert seien, um unterschiedlichen Marktbedingungen gerecht zu werden. Da Technologieunternehmen in strukturellen Wachstumsbereichen aktiv seien, erwirtschafteten sie normalerweise relativ stabile und damit defensive Umsätze. Darüber hinaus gehörten ihre Bilanzen zu den stärksten des Marktes. Gleichzeitig korrelierten die Erträge in der Technologiebranche stark mit einer anziehenden BIP-Dynamik, wodurch sie Merkmale eines zyklischen Sektors aufwiesen. Das Investitionswachstum im US-Technologiesektor habe in der Vergangenheit ein Beta des rund 2,3-fachen realen BIP-Wachstums in den USA gezeigt. Trotzdem könne die Technologiebranche aufgrund ihrer sowohl defensiven als auch zyklischen Merkmale über den gesamten Wirtschaftszyklus hinweg gut abschneiden.

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Während einige bekannte Technologieunternehmen zu erhöhten Bewertungskennzahlen gehandelt würden, treffe dies nicht auf den gesamten Sektor zu. Selbst auf kapitalisierungsgewichteter Basis würden globale Technologiewerte im Verhältnis zum Markt zu einem KGV gehandelt, das sich seinem 20-Jahres-Tief nähere, wenn man das KGV auf Basis der für die nächsten 12 Monate erwarteten Gewinne heranziehe. Trotz des herausragenden Wachstumsausblicks habe zudem die Dividendenrendite ein 20-Jahres-Hoch erreicht.

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Zu bedenken sei allerdings, dass der zunehmende Handelsprotektionismus für den Sektor eine Gefahr darstelle, da Technologieunternehmen inzwischen stark globalisiert seien. Die Branche werde heute von Unternehmen beherrscht, die auf den globalen Handelsrahmen angewiesen seien, um ihre Güter und Dienstleistungen durch die internationalen Lieferketten zu schleusen. Es sei noch nicht abzusehen, welche Haltung die neue US-Regierung einnehmen werde. Doch wenn die protektionistische Rhetorik weiter zunehme, hätte dies negative Begleiterscheinungen.

Wang kommt nach dem zuvor Geschriebenen zu dem Fazit, dass mit globalen Technologiewerten nicht nur Diversifizierungsvorteile erzielt werden können. Sie ermöglichten außerdem auch ein Engagement in einem der dynamischsten strukturellen Wachstumsthemen des Marktes. Globale Technologieunternehmen hätten sich auf lange Sicht besser als der Gesamtmarkt entwickelt. In Anbetracht der herausragenden Ertragsaussichten des Sektors und seiner attraktiven Bewertungen dürfte sich dieser Outperformance-Trend fortsetzen, so der Stratege von ETF Securities.

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