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Vor rund einem Jahr führte die Credit Suisse einen neuen Ansatz zu thematischen Anlagen ein, um den großen gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung zu tragen. Daraus hervorgegangen sind 5 Supertrends, von denen die Analysten bei der Schweizer Großbank besonders überzeugt sind (wir berichteten).

Nach Ansicht der Credit Suisse hat sich in den vergangenen 12 Monaten wiederholt gezeigt, wie aktuell die im Vorjahr als Supertrends identifizierten Themen sind. Deshalb hat man jetzt nach einem Jahr auch jeweils Updates dazu veröffentlicht.

Einer davon heißt die «Werte der Millennials» und spiegelt die schrittweise Generationenverschiebung zur Generation der Millennials wider. Gut an diesem demografischen Ansatz ist, dass er unabhängig von den weltweiten Geschehnissen immer relevant bleibt, weil er demografischer Natur und deshalb aus Anlagesicht defensiv ist.

ESG-Kriterien als neuer Anlageaspekt

Beim Megatrend Werte der Millennials sei zuletzt zu beobachten gewesen, wie Konsumgüterunternehmen ihre Produktentwicklung, ihr Marketing und ihre Vertriebsinitiativen aggressiv auf die Generation der Millennials ausrichten. Generation Y (20 bis 35 Jahre alt) und Z (unter 20 Jahren) nehmen zunehmend Einfluss auf das künftige Konsumverhalten sowie auf Anlagen und Unternehmen, heißt es dazu. Marken, die sich an den Werten der Millennials orientieren, hätten ihre entsprechenden Märkte 2017 hinter sich gelassen, und die Credit Suisse geht davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzt.

Die Gesamtaktienauswahl bei diesem Megatrend wird um Umweltschutz-, soziale und Governance-Themen (Environmental, Social and Governance, ESG) ergänzt, um damit die wachsende Bedeutung von ESG als Reaktion auf die Nachfrage aus der Anlegergruppe der Millennials zu unterstreichen. Denn diese Generation, die vor allem auch in den Schwellenländern die Demographie dominiert, gilt nicht nur als digital und global orientiert, sondern auch als umweltfreundlich und sozial.



Nachhaltigkeit sei somit ein zentraler Wert für Millennials. Unternehmen müssten daher beweisen, dass sie einen positiven Beitrag für die Gesellschaft leisten, um Millennials dazu zu bewegen, ihre Produkte zu kaufen. Dies überrasche kaum, zumal sich die Anzeichen eines Klimawandels mehren und auch Umweltverschmutzung und -gefahren sowohl in den Industrie- als auch in den Schwellenländern immer stärker zu Tage treten, heißt es.

Vor diesem Hintergrund habe sich im Vorjahr die Elektrifizierung von Fahrzeugen beschleunigt. Millennials verlangten nach umweltfreundlichen Fahrzeugen, die immer geräumiger und autonomer werden. Zudem hätten die ab 2021 strengeren Emissionsvorgaben und ein schnellerer Rückgang bei Dieselmotoren infolge des Dieselskandals Automobilhersteller dazu veranlasst, den Übergang zu Elektrofahrzeugen voranzutreiben. Das lasse stark steigende Absatzzahlen bei Elektrofahrzeugen erwarten, wobei diese Prognose auch für autonome Fahrzeuge gelte.

Digital Natives, für die Spaß, Gesundheit und Freizeit zählen

Millennials verändern die Art, wie Geschäfte getätigt werden, auch dadurch, dass sie als «Digital Natives» mit unmittelbarem Zugriff auf Informationen aufgewachsen sind und dasselbe auch für Güter erwarten. Daher bestehe nach wie vor großer Spielraum, sich die Digitalisierung in der Werbung, im Detailhandel oder in den Medien zunutze zu machen. Zu den obersten Prioritäten der Millennials zählten auch Robotik, künstliche Intelligenz (KI) und Blockchain, was auch hier viel Aufwärtspotenzial verspreche. Das bringt die Credit Suisse dazu, das Thema «Blockchain» zu einem Teil des Subthemas Digitalisierung zu machen, da dieses Thema der beständig erweiterbaren Transaktionsdatensätze einige nutzbringende Wege der Anwendung biete.

Investmentideen lassen sich auch aus einer jüngst vom Credit Suisse Research Institute durchgeführten Umfrage unter Konsumenten aus den Schwellenländern ziehen. Denn diese zeigte, dass die dortigen Millennials Erlebnisse und einen Lebensstil schätzen, in dessen Mittelpunkt Spaß, Gesundheit und Freizeit stehen. Die Analysten erkennen deshalb ein starkes Potenzial für Sportmarken in den Schwellenländern, da die Durchdringung in dieser Kategorie nach wie vor deutlich hinter der in den Industrieländern hinterherhinke. Stark im Aufwind, insbesondere auch in China, befänden sich dabei auch Videospiele inklusive E-Sports.



Zur Wohnsituation der Millennials heißt es, diese hätten nicht nur eigene Vorstellungen von Work-Life-Balance und Selbstverwirklichung, sondern verfolgten auch eigene Konzepte im Hinblick auf ihre Wohnsituation. Zu ihren Prioritäten zählten der Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln, die fußläufige Erreichbarkeit von Einkaufsmöglichkeiten und die Nähe zum Arbeitsplatz.

Die Erkenntnisse für Anleger

Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse kommt die Credit Suisse zu dem Schluss, dass die Hauptnutznießer des Millennials-Supertrends Unternehmen mit Bezug zu sauberer Energie (erneuerbare Energien, Lieferkette Elektrofahrzeuge) sowie in für Digital Natives interessanten Marken (Social-Media-Webseiten, Marktführer im Online-Handel, Technologiemarken) sind.

Hinzu kommen Unternehmen mit Exposure gegenüber Spaß, Gesundheit und Freizeit (Videospiele, E-Sports, Millennials-Marken in Bekleidung, Getränke, Kosmetik, Lebensmittel und Luxusgüter). Begünstigt würden auch Konsumgüterunternehmen aus Schwellenländern, die vom Einfluss der Millennial-Konsumenten in Schwellenländern profitieren. Wie bereits erwähnt könnten sich auch Unternehmen mit hohem ESG-Score Vorteile erhoffen.

Nachfolgend finden Sie die von der Credit Suisse gewählte Titelauswahl für den Supertrend «Werte der Millennials».






Quelle: Bloomberg, Credit Suisse

Hinweis:
Millennials werden auch als die Generation Y bezeichnet. Eine Liste mit passenden Aktien zur Generation Y findest im TradingDesk in den Anlagetrends. Öffnen dazu oben links das Raketensymbol und schaue im Verzeichnisbaum unter Anlagetrends > Generation Y. Neben Anlagetrends wie Social Media und E-Mobilität findest du unter Gaming auch Aktien aus dem e-Sports Bereich.

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