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US-Unternehmen verbuchen Spitzen-Gewinne –warum das für einen deutlich fallenden S&P 500 Index spricht

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Die Gewinne der US-Unternehmen steigen derzeit stark. Für das erste Quartal 2018 steuern die im S&P 500 Index vertretenen Unternehmen auf ein Plus von 24,9 %. zu. Das wäre gleichbedeutend mit dem stärksten Ergebniszuwachs seit dem dritten Quartal 2010. Gut sieht es auch mit Blick auf das Gesamtjahr aus. Denn der Analystenkonsens rechnet mit einem Gewinnanstieg von 19,2 % und einem Umsatzplus von 7,2 %.

Vor diesem Hintergrund stellt sich natürlich die Frage, wie lange die Unternehmensgewinne noch steigen können und aus Anlegersicht ist dabei vor allem interessant, wie sich die verbuchten Steigerungen auf die Aktienkurse auswirken.

In einem Bericht zu dem Thema schreibt Ned Davis, Senior Investment Strategist beim US-Finanzdienstleister Ned Davis Research, das niemand genau weiß, ob und wann die Ergebnisse im laufenden Aufwärtszyklus ihren Höhepunkt erreichen. Basierend auf Erfahrungen sei aber klar, dass die Unternehmensergebnisse volatil seien, sie derzeit bereits überdurchschnittlich hoch ausfallen und die in einem Zyklus anfallenden Spitzengewinne traditionell an der Börse mit Blick auf die zugestandenen Bewertungen nicht sehr hoch gewürdigt werden.

KGV-Bewertungen bei Gewinntiefs deutlich höher als bei Ergebnisspitzen

Erkenntnisse dazu, was typischerweise passiert, lassen sich aus den untenstehenden Grafiken/Tabellen ablesen. So lässt sich in der ersten Grafik erkennen, dass die Gewinne seit 1927 im Schnitt um 5,9 % gestiegen sind. Die Trendlinie verläuft demnach hochgerechnet Ende 2018 bei 105,58 Punkten. Auf Basis der aktuellen Schätzungen bewegen sich die S&P 500-Gewinne aber am Ende des Jahres voraussichtlich bei 153,06 Punkten. Das heißt, die Gewinnentwicklung hat sich von der langfristigen Trendlinie nach oben hin abgesetzt.

Eingezeichnet sind auch jene 16 Fälle, in denen die Gewinne in einem Zyklus ihren jeweiligen Höhepunkt erreichten. Ned Davis hat die bei diesen 16 Ergebnisspitzen Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) ermittelt und das dabei herausgekommene durchschnittliche KGV zeigt, dass die Anleger nur bereit waren, das 13,06-fache dieser Spitzengewinne zu zahlen. Bei den Gewinntiefs, die durch die 17 Aufwärtspfeile eingezeichnet sind, waren die Anleger dagegen bereit, das 24,85-fache des Gewinns zu zahlen.

Zur Bedeutung der bereits erwähnten langfristigen Ergebnis-Trendlinie ergänzt Ned Davis auch noch, dass diese sowohl im Jahr 2000 als auch im Jahr 2007 sehr hilfreich war. Denn während damals fast alle Marktteilnehmern argumentierten, die die Aktienkurse weiter steigen müssen, weil die Gewinne boomten. Doch die Trendlinie habe Gefahren signalisiert, weil sich die Gewinne zu sehr von ihrer historischen Durchschnittslinie nach oben abgesetzt hatten. Vielleicht laufe es diesmal anders, aber Ned Davis würde selbst nicht darauf wetten. Ziehe man für eine Berechnung das historische Durchschnitts-KGV in Spitzenzeiten von 13,1 heran und multipliziere das mit den für Ende 2018 erwarteten Gewinnen von 153,06 Dollar, dann ergebe sich ein S&P 500 Indexstand von 2005 Punkten. Aktuell handelt der S&P 500 aber bei 2727 Zählern..

S&P 500 Index im Vergleich mit dem Gewinnwachstum auf GAAP-Basis

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S&P 500 Gewinnschätzungen
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Quelle: Ned Davis Research

S&P 500-Performance im Vergleich zur Gewinnentwicklung
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Quelle: Ned Davis Research

Interessant sind im Übrigen auch die Ergebnisse, wenn man für die Berechnungen die Medianwerte bei den Unternehmensgewinnen heranzieht. Auf dieser Basis ist es laut Ned Davis so, dass der S&P 500 Index in Phasen mit relativ hohen Wachstumsschätzungen in Sachen Ergebnisse seit 1984 relativ schlecht abschneidet.

Konkret war es dabei so, dass der S&P 500 Index ein auf das Jahr hoch gerechnetes Minus von 3,60 % verbuchte, wenn sich das erwartete Median-Gewinnwachstum bei mehr als 14,2 % bewegte, was in 13,74 % der Zeit der Fall gewesen ist. Bei Median-Ergebnisschätzungen in einer Spannbreite von 3,4-14,2 % (73,26 % aller Fälle) ergibt sich dagegen ein Kursplus von 10,16 % p.a. Und noch besser war die Performancebilanz mit 13,95 % p.a., wenn die Median-Gewinnschätzungen geringer als plus 3,4 % waren, was in 13,00 % aller Fälle so war.

S&P 500 Index im Vergleich mit dem im Median erwarteten Gewinnwachstum

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Quelle: Thomson I/B/E/S, Ned Davis Research

Ned Davis kommt angesichts der Erkenntnis, dass Spitzengewinne an der Börse traditionell nicht viel wert waren und ergänzt um die Tatsachen, dass die Marktteilnehmer im Schnitt nicht mehr über hohe Barmittel verfügen und die Fed längst die Zinswende eingeleitet hat, zu dem Schluss, dass das weitere Aufwärtspotenzial am US-Aktienmarkt begrenzt sein dürfte.

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