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Was Du unbedingt an der Börse beachten solltest

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von Tim Schäfer
Korrespondent New York

Wer Warren Buffett verstehen will, muss wissen, dass er Krisen liebt. Der Guru kauft am liebsten, was andere als wertlos oder phantasielos einschätzen. So kaufte er den Unterwäscheanbieter "Fruit of the Loom" Anfang 2002 aus einer Pleite heraus. Der Kurs war innerhalb weniger Jahre von 44 auf 1 USD eingebrochen.

Buffett stieg bei IBM ein, obwohl der Riese seit Jahren schrumpft. Er stieg bei Apple ein, als der iPhone-Hersteller unter sinkenden Smartphone-Verkäufen und Gewinnen litt. Als viele glaubten, Apple habe seinen Vorsprung verloren, schöpfte er Hoffnung. Er besitzt nun 57,4 Millionen Apple-Aktien. Buffett kauft Zeitungen wie im Rausch. Während keiner mehr an die Presse glaubt, sieht er etwas, was andere nicht sehen. Der Grund ist: Buffett möchte keine Mondpreise bezahlen. Krisen geben ihm die Möglichkeit, günstig einzusteigen.

Emotionale Kosten sind eine große Gefahr für Deine Ersparnisse. Buffett versucht, den Überblick zu behalten und rational zu entscheiden. Es gibt endlos viele Finanzportale und Börsenblogs. Wir werden jeden Tag mit Finanzmeldungen aller Art bombardiert. Es ist ein emotionales Wechselbad der Gefühle. Gier, Angst, Zweifel, Euphorie wechseln sich ab. Wir wissen am Ende des Tages gar nicht mehr, was wir tun müssen.

Wir lassen uns ablenken. Wie glauben, durchzublicken. Dabei lassen wir uns tagtäglich von Belanglosigkeiten ablenken. Wir schauen auf die Kurse, wir lesen die Nachrichten, wir machen uns Sorgen. Wir sind verwirrt, abgelenkt, nervös. Die Stresshormone schwirren durch unseren Körper. Wir haben Angst Geld zu verlieren. Diese Angst treibt uns um.

Was machen Anleger dann? Sie setzen Stop-Loss-Orders, verkaufen schnell, traden, sichern ab, springen rein und raus. Lesen noch mehr Nachrichten. Klar, weiß niemand, was die Zukunft bringt. Verständlich ist es, dass wir Angst haben. Es bringt aber nichts, ständig aktiv zu werden. Es schadet uns.

Ich bin kein Anhänger von "Stop-Loss-Orders". Unseriöse Marktakteure können kurzfristig Kurse nach unten schicken, um einen Dominostein zum Umfallen zu bringen. Dann schlagen die Kursmanipulateure unten zu - zu Lasten von Privatanlegern. Der Bombenanschlag auf den BVB-Bus hat gezeigt, dass Kriminelle vor nichts zurückschrecken, wenn es darum geht, Aktienkurse zu manipulieren. Der Flash-Crash in den USA hat gezeigt, wie gefährlich "Stop-Loss-Orders" sind. Ich raten von ihnen ab. Geduld ist das Zauberwort. Krisen solltest Du aussitzen. Auch wenn es sich schrecklich anfühlt.

Um als Börsianer gut abzuschneiden, brauchen wir nicht die nächste Google, Apple, Amazon oder Facebook zu finden. Was wir brauchen: Wir müssen nur dumme Fehler vermeiden. Du musst nur die großen Fehler vermeiden und schon kann nichts anbrennen. Im Prinzip kann jeder einen ETF nehmen und Dekaden lang jeden Monat einzahlen. Da kann nicht schief gehen. Wir brauchen keine Insider zu sein. Wir brauchen keinen Wissensvorsprung zu haben. Wir müssen nur stur und stetig in einen ETF-Sparplan einzahlen. Fertig!

Was machen die meisten Anleger stattdessen? Sie wollen ganz schnelle Erfolge sehen. Sie haben keine Geduld. Als Amazon 1997 an die Börse kam, ging es holprig zu. Das Platzen der Dotcom-Blase machte Jeff Bezos Probleme. Die Aktie stürzte schon mal um 70% von der Spitze ab. Wer durchgehalten hat und die Nerven nicht verlor, ist dick im Plus. Allein zwischen 1997 und 2013 wären aus einem Börsengangs-Investment von 1000 Dollar prächtige 236.000 Dollar geworden.

Andere Highflyer wie Microsoft, J&J, P&G, McDonald’s oder JP Morgan hatten Krisen. Aber sie haben sie überwunden. Firmen verdienen Geld. Und über lange Zeiträume macht sich das in steigenden Kursen bemerkbar. Lass also Deine Profite bei den Firmen über die Zeit akkumulieren. Trade nicht. Das zahlt sich in den meisten Fällen nicht aus. Du kannst den Prozess des Geldverdienens bei den Konzern nicht beschleunigen. Erhöhte Aktivität ist der häufigste Fehler, den Anleger machen.

Als der S&P-500-Index 2008 um 37% einbrach, war das Geschrei groß. Jeder spricht heute noch über die Finanzkrise 2008. Oder über das Scheitern des Neuen Marktes. Ja, das haftet in den Köpfen der Anleger wie Patex an. Aber die Nasdaq stürmt schon wieder auf neue Allzeithochs. Die Börse hat sich längst erholt. Der Dow-Jones-Index hat sich seit 2009 verdreifacht. Darüber redet heute kaum jemand. Das Verdreifachen geschah langsam. Schritt für Schritt.

Negative Ereignisse brennen sich in den Gehirnen fest. Positive werden übersehen. Es liegt daran, dass die Freude über einen Gewinn nicht so groß ist wie die Wut über einen Verlust. Verluste sind schmerzvoller. Daher reden alle über die Pleiten von Kodak, Lehman Brothers und Worldcom

Die meisten Deutschen wissen womöglich nicht mal, wie stark sich die Kurse erholt haben. Die Börse bot in der Krise die Chance, den Reibach Deines Lebens zu machen. Die Deutschen denken aber, dass die Börse ein gefährliches Kasino ist, an dem man eher Geld verliert als gewinnt.

Das liegt daran, weil positive, kleine Verbesserungen keine Schlagzeilen machen. Krisen werden dagegen von allen Seiten beleuchtet. Skandale, Unfälle, Katastrophen sind Dauerthema in den Medien. Kleine Fortschritte passieren schleichend. Keiner nimmt sie wirklich wahr. Als bei Wells Fargo der Scheinkonten-Skandal aufflog, war der Ärger groß. Der Kurs ging baden. Im Kongress musste Vorstandschef John Stumpf Rede und Antwort stehen. Die Senatoren waren wütend auf ihn. Der Kurs hat sich längst wieder erholt. Die Krise ist ausgestanden. Nur interessiert das keinen.

Wir müssen als Anleger lernen, gelassener zu werden. Wir dürfen uns von den Dramen in den Medien nicht anstecken lassen. Wir sollten die Volatilität ertragen. Das Risiko der Börse ist das, was uns mit einer Mehrrendite belohnt. Risikolose Anlagen bringen keine vernünftige Rendite. Daher ist es ratsam ins Risiko zu gehen.

Wie kannst Du Dich absichern? Geduld. Streuen. Qualitätsaktien kaufen. Oder auf einen ETF setzen. Bleib am Ball, wenn es Auf und Ab geht mit den Kursen. Krisen bieten enorme Chancen. Sie sind ein Geschenk für Mutige.

Ja, es ist intellektuell nicht besonders aufregend "Buy and Hold" zu machen. Denn es ist langweilig. Aber das ist das, was Dir Rendite bringt. Die Menschen suchen ständig nach dem Kick. Du siehst es am Bungee-Jumping-Fieber, Drogenkonsum, dem Freiklettern auf Hochhäuser oder dem Klippenspringen. Das lässt sich auf die Börse übertragen: Es ist der schnelle Trade. Aber das machen eher Amateure. Vollblutprofis wie Carl Icahn, Carlos Slim, Prinz Al-Waleed, Warren Buffett, John Templeton, Walter Schloss oder Seth Klarman haben Geduld.

Ihr Erfolgsrezept? Sie reagieren emotionsloser als die Masse. Das ist das, was ihnen die Mehrrendite einbringt. Ja, Warren Buffetts Investments werden nicht alle zu Gold. Was ihm aber einen Vorsprung vor anderen einbringt, ist seine extreme Geduld, seine Emotionslosigkeit und sein Ethos. Sein Image ist bestens. Das Vertrauen, das andere in ihn haben, gibt ihm die Chance, bessere Deals an Land zu ziehen.

Fazit: Geduld, Emotionslosigkeit und ein gutes Ethos sind die Königsklasse.

Viele Grüße
Ihr Tim Schäfer

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