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Mit dem Smartphone Galaxy Note 7 hat sich Samsung Electronics bekanntlich mehr als nur ein Eigentor geschossen. Design- und Produktionsfehler bei den Batterien hatten Brand- und Explosionsgefahr verursacht und das führte bei den Südkoreanern nicht nur zu operativen Verlusten von mehreren Milliarden sondern auch zu einem herben Imageschaden.

Doch unbesehen davon schaffte es Samsung Electronics im vierten Quartal 2016 den Gewinn mehr als zu verdoppeln und natürlich werfen die Südkoreaner wegen dem groben Schnitzer mit dem Note 7 nicht gleich allgemein die Flinte ins Korn. Der bisherige Smartphone-Weltmarktführer (durch den selbst gebauten Bock war der eigenen Marktanteil allerdings im dritten Quartal 2016 auf 20 % gesunken, nachdem dieser im ersten Quartal 2013 in der Spitze noch 33 % betrug) will es im nächsten Anlauf wieder besser machen und mit einem neuen Modell den Markt aufmischen. Der Verkaufsstart für das neue Modell S8 wurde zwar eben um einige Woche auf April oder Mai verschoben. Aber dann will es der Konzern mit einer gigantischen Marketing-Maßnahme so richtig krachen lassen.



Galaxy S8 soll Nachfragelage bei Halbleiter-Zulieferern verbessern

Bleiben erneute Patzer aus, und natürlich werden die Verantwortlichen alles daran setzen, dass das gelingt, dann dürfte das neue Modell trotz der Pleite mit dem Note 7 wieder viele Käufer finden. Die Analysten beim US-Finanzdienstleister CFRA Research rechnen deswegen beispielsweise mit einer prozentual zweistelligen Steigerung der Auslieferungen. Stimmt diese Annahme, dann wird das nicht zuletzt auch die Zulieferer und insbesondere auch die beteiligten Halbleiter-Hersteller freuen.

Die Nachfrage will Samsung mit Neuerungen wie dem Snapdragon 835 anheizen. Der neue leistungsfähige Top-Prozessor Qualcomm soll zuerst im Galaxy S8 zum Einsatz kommen. Ebenfalls ein wichtiges Feature dürfte die Möglichkeit bleiben, das Smartphone kabellos aufzuladen. Davon dürfte Integrated Device Technology profitieren.

Einen Nachfrage-Schub dürfte die Zuliefererkette 6-8 Wochen vor dem Verkaufsstart erreichen, so CFRA. Wobei ganz allgemein mit einer guten Nachfrage aus der Smartphone-Ecke gerechnet wird, weil nicht nur das Galaxy S8 auf den Markt kommt, sondern auch Apple beim iPhone 8 Gas geben dürfte und zudem auch die chinesischen Anbieter mit neuen Features um die Gunst der Konsumenten buhlen werden.

Kaufempfehlungen für Qualcomm Maxim Integrated Products

Bleiben unerwartete Dämpfer aus, zählt CFRA wie bereits erwähnt Qualcomm zu den potenziellen Profiteuren. Zur Bedeutung von Samsung als Kunde manche dieses Unternehmen zwar eher vage Angaben. Aber aus der Aufzählung unter den Kunden, mit denen man mehr als 10 % des Umsatzes macht und dem Hinweis, dass Samsung zusammen mit Apple für mehr als 40 % der Umsätze stehen, taxieren die Analysten einen Anteil am Gesamtumsatz von 12-15 %. Zudem geht man davon aus, dass Qualcomm als Zulieferer von Samsung an Bedeutung gewinnt. Zusammen mit den als gut eingestuften Chancen in China und dem ebenfalls positiv beurteilten Zusammenschluss mit NXP Semiconductor führt das zu einer Kaufempfehlung für den Titel. Zumal auch die Aktivitäten in den Wachstumsfeldern Automobil und Cyber-Security als viel versprechend wahrgenommen werden. Bei einem aktuellen Kurs von 55 Dollar beträgt das Kursziel 80 Dollar.



Ebenfalls als Kauf ist Maxim Integrated Products, ein Hersteller von integrierten Schaltungen, eingestuft. Mit Blick auf die Verbindung zu Samsung heißt es, die Südkoreaner seien der größte Einzelkunde, der für rund 15 % des Umsatzes stehen dürfte. Der Negativeffekt durch den Note 7-Flop dürfte bei Maxim Integrated Products eher begrenzt gewesen sein. Denn die Chips des Unternehmen würden auch im Samsung Galaxy S7 Einsatz finden und das sei als Ersatz nach dem Debakel mit dem Note 7 besonders intensiv beworben worden. Den operativen Gewinn sieht CFRA 2017 bei 1,37 Dollar und 2018 bei 1,68 Dollar je Aktie.



Strong Buy für Semtech und Integrated Device Technology

Sogar als starker kaufenswert führen die Analysten von CFRA die Aktie von Semtech. Dieser kleinerer Anbieter von analogen/mixed-signal Halbleiterchips, der momentan 7-9 % der Umsätze mit Samsung erzielen dürfte, wird zugetraut, von einer wieder besseren Geschäftslage bei Samsung im Smartphone-Bereich zu profitieren. Zudem sollte es der Gesellschaft wie schon in den Vorjahren gelingen, Auftrage bei chinesischen Smartphone-Anbietern zu ergattern. Mit dieser Zielgruppe könnten 2017 bereits 40-45 % der Umsätze generiert werden, heißt es.



Ebenfalls als starker Kauf gilt die bereits erwähnte Integrated Device Technology. Im Bereich der drahtlosen Energieübertragung dürfte Samsung bisher der einzige große Kunde sein, so die Annahme. Das Debakel rund um das Note 7 und den Verluste eines Auftrags von Huawei dürfte hier inzwischen in den Kursen bzw. in den Gewinnschätzungen stecken. Die Auftragsvergabe durch Samsung an Integrated Device Technology sollte bald wieder anziehen. Den operativen Gewinn je Aktie sehen die Analysten 2017 von 1,32 Dollar auf 1,40 Dollar steigen und für 2018 beträgt die Schätzung 1,57 Dollar.




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