Exxon Mobil: Ergebnisse robuster als erwartet – auch dank Kosteneinsparungen
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Der Ölriese Exxon hat die Ergebnisse für das 4. Quartal und das Gesamtjahr 2024 veröffentlicht. Für das Schlussquartal meldete der Konzern einen bereinigten Gewinn (non-GAAP) von rund 7,4 Mrd. USD (7,6 Mrd. USD nach US-GAAP). Das entspricht einem bereinigten Gewinn je Aktie von 1,67 USD, Analysten hatten einen stärkeren Rückgang erwartet und einen Gewinn von 1,55 USD prognostiziert. Der Umsatz schrumpfte im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 % auf 83,43 Mrd. USD und lag damit unter den Expertenschätzungen von 86,33 Mrd. USD.
Highlights aus dem Gesamtjahr im Überblick:
- 33,7 Mrd. USD Gewinn (bereinigt 33,5 Mrd. USD) und 55,0 Mrd. USD operativer Cashflow – das drittbeste Jahr im letzten Jahrzehnt.
- Rekordproduktion im Permian-Becken und in Guyana sowie Rekordabsatz hochprofitabler Produkte.
- 36,0 Mrd. USD an Aktionäre ausgeschüttet.
- 12,1 Mrd. USD kumulierte strukturelle Kosteneinsparungen seit 2019, wodurch die Inflation und das Wachstum mehr als ausgeglichen wurden.
Die Gewinne und der operative Cashflow hätten Werte erreicht, die zu den höchsten des vergangenen Jahrzehnts gehörten, kommentiert Exxon-CEO Darren Woods die Ergebnisse. Zudem habe der Konzern mehr Geld an seine Aktionäre ausgeschüttet als fast jedes andere Unternehmen im breitgefächerten US-Index S&P 500. Woods blickt optimistisch in die Zukunft und zeigt sich zuversichtlich, dass Exxon seine Pläne zur erheblichen Steigerung von Gewinn und Cashflow nicht nur bis 2030, sondern weit darüber hinaus umsetzen wird.
Geringe Unternehmenskosten stützen Ergebnis – andere Bereiche mit gemischter Performance
Der Gewinn der "Energy Products"-Sparte belief sich im Gesamtjahr auf 4 Mrd. USD im Vergleich zu 12,1 Mrd. USD im Vorjahr. Deutlich schwächere Raffineriemargen in der Branche wirkten sich hier negativ aus. Die Margen fielen von einem historisch hohen Niveau, da ein steigendes Angebot durch Kapazitätserweiterungen die weltweite Rekordnachfrage übertroffen hatte. Das Ergebnis wurde durch strukturelle Kosteneinsparungen und vorteilhafte Projekte gestützt. Wie die US-Wochenzeitschrift Barron’s berichtet, sei die Kraftstoffnachfrage im 4. Quartal weltweit "schwach" gewesen – insbesondere in China. Das solide Ergebnis scheine durch geringere Unternehmenskosten getrieben zu sein, während die Performance in anderen Bereichen gemischt gewesen sei, zitiert die Zeitung Biraj Borkhataria, Stratege bei RBC.
Unsicherheiten durch Zölle und andere politische Themen
US-Präsident Donald Trump hat zuletzt einen wirtschaftlichen Notstand ausgerufen, um unter anderem Zölle auf Importe aus Kanada zu erheben. Energieimporte aus Kanada, einschließlich Öl, Erdgas und Strom, sollen danach mit 10 % besteuert werden. Kanada liefert laut Angaben der US-Nachrichtenagentur Associated Press täglich mehr als 4,3 Mio. Barrel Öl in die Vereinigten Staaten. Auch Exxon betreibe einige Anlagen in Kanada, schreibt Barron’s. Im Rahmen des Earnings Calls hatte Darren Woods erklärt, dass Exxon unabhängig vom Zollumfeld erfolgreich sein werde, da das Unternehmen Öl effizienter produzieren könne als die Konkurrenz. Trump, ein Befürworter fossiler Brennstoffe, will die Ölproduktion ankurbeln, was zu sinkenden Preisen führen könnte. Subventionen für saubere Energien könnten zudem gekürzt werden.
Der Autor Luca Bißmaier ist in folgende Werte investiert: Exxon