Southwest Airlines kündigt weitere Kosteneinsparungen an! 15 % der Belegschaft oder 1.750 Stellen fallen weg!
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Die US-amerikanische Billigfluggesellschaft Southwest Airlines (LUV) hat am Montag, den 17. Februar 2025, in einer Pressemitteilung verkündet, dass man einen Personalabbau von etwa 1.750 Stellen durchführen wird, um seinen Transformationsplan für seine Fluggesellschaft weiter voranzutreiben und eine schlankere und agilere Firmenorganisation zu schaffen. Die Aktien sind im vorbörslichen Handel um fast 2 % im Plus.
15 % der Arbeitsplätze oder 1.750 Stellen sollen bis Ende des 2. Quartals wegfallen
Southwest Airlines hatte bereits im Januar einige schwierige Mitarbeiterentscheidungen angekündigt, darunter die Reduzierung seiner Piloten an einigen Standorten und einen sofortigen Einstellungsstopp. Die jetzigen veröffentlichten Maßnahmen für weitere Kosteneinsparungen betreffen etwa 15 % der gesamten Konzernarbeitsplätze und sollen weitere 1.750 Personen abbauen. Der Stellenabbau konzentriert sich auf die Gemeinkosten und Führungspositionen, einschließlich der leitenden Führungsebene und Direktoren. Aus dem Management sind elf leitende Führungspositionen (Vizepräsident und höher) betroffen, die auch 15 % der Führungsebene des Unternehmens ausmachen. Die Entlassungen werden laut der Mitteilung bis zum Ende des 2. Quartals 2025 im Wesentlichen abgeschlossen sein.
CEO Bob Jordan fiel die Entscheidung für erste Massenentlassung sehr schwer
"Diese Entscheidung ist in unserer 53-jährigen Geschichte beispiellos, und Veränderungen erfordern schwierige Entscheidungen. Wir befinden uns an einem entscheidenden Punkt, da wir Southwest Airlines in eine schlankere, schnellere und agilere Organisation umwandeln. Ich bin zu dieser Entscheidung nachdenklich und umsichtig gekommen, da ich weiß, wie schwer es sein wird, mich von Kollegen zu verabschieden, die einen bedeutenden Teil unserer Southwest-Kultur und unserer Leistungen ausgemacht haben. Ich bin allen Southwest-Mitarbeitern dankbar, die Teil unserer legendären Geschichte waren, und denen, die uns in die nächste Ära von Southwest Airlines führen werden.", sagte Bob Jordan, Präsident, CEO und stellvertretender Vorstandsvorsitzender.
Jährliche Einsparung in Höhe von 300 Mio. USD zu erwarten
Das Unternehmen schätzt die Einsparungen noch in diesem Jahr 2025 bei etwa 210 Mio. USD, obwohl man mit einmaligen Belastungen im 1. Quartal 2025 in Höhe von 60 bis 80 Mio. USD rechnet. Der Wert hängt vollständig mit Abfindungen und Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses zusammen, die man seinen ehemaligen Mitarbeitern und Managern gewähren wird und können je nach Zugehörigkeit, Position im Unternehmen und persönlichen Entscheidungen variieren. Diese Gelder wird man als Sonderposten in den Bilanzen behandeln und man wird im Verlauf des Jahres 2025 weiterhin über zusätzliche Kosteneinsparungsmaßnahmen berichten. Ab dem Geschäftsjahr 2026 sollen sich dadurch jährliche Einsparungen in Höhe von 300 Mio. USD ergeben.
Kosteneinsparungen betreffen auch 270 Piloten in Denver und Atlanta
Bereits im November hatte die in Dallas ansässige Fluggesellschaft seinen Flughafenmitarbeitern Abfindungen und eine verlängerte Freistellung angeboten, nachdem man eine Überbesetzung an bestimmten Standorten vermeiden möchte. Der Mangel an neuen Flugzeugen von Boeing führte zu diesen unerfreulichen, aber nötigen Maßnahmen. Das Unternehmen verhängte ein Einstellungsstopp, setzte im Januar alle Sommerpraktika aus und beendete seine traditionsreichen Teambuildingrallyes, da man weitere Kosten senken möchte. Im Rahmen dieser Bemühungen und zur Verbesserung der Flugzeugeffizienz wurden unrentable Strecken gekürzt und die Zahl der Piloten drastisch reduziert. 270 Piloten werden an verschiedenen Drehkreuzen in den USA gestrichen, davon 155 in Denver und 115 in Atlanta.
Southwest konnte sich seit Corona 2020 noch nicht vollständig erholen
Southwest Airlines war in den ersten 50 Jahren seit seiner Gründung im Jahr 1971 eine Gewinnmaschine und erlitt in seiner Firmengeschichte kein einziges Verlustjahr, bis die Pandemie 2020 den Flugverkehr lahmlegte und das Geschäft ins Wanken brachte. Bis heute ist man zwar profitabler als American Airlines geworden, hinkt aber weit hinter der Konkurrenz von Delta Air Lines oder United Airlines zurück. Man kämpft gegen eine Klage der Regierung im Zusammenhang mit Flugverspätungen und muss sich mit dem aktivistischen Investor Elliott Investment Management auseinandersetzen. Im letzten Monat musste man gemischte Geschäftszahlen für das 4. Quartal vermelden. Der Umsatz lag mit 6,93 Mrd. USD 50 Mio. USD unter den Erwartungen, der Gewinn pro Aktie konnte aber mit 0,42 USD pro Aktie die Schätzungen um 10 Cent übertreffen. Während andere Fluggesellschaften allen voran United Airlines sich im Kurs deutlich erholen konnten, ist Southwest Airlines seit Jahresbeginn um 10 % gefallen.