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Von Flöhen und Elefanten – Jim Slater

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Jim Slater hat in seinem Leben mit vielen Dingen eine Menge Geld verdient. Er zeichnete sich für die roten Doppelstockbusse in London verantwortlich, schrieb Kinderbücher und Kolumnen und machte sich als Corporate Raider einen Namen in der britischen Finanzwelt. Lesen Sie hier die Vita des britischen Starinvestors.

james-d-slaterJames Derrick Slater, kurz: Jim Slater, wurde am 13. März 1929 in Heswall, England, geboren. Über seine Kindes- und Jugendzeit ist nicht viel bekannt. 1953 bestand der junge Slater die Prüfung zum Wirtschaftsprüfer und begann bei der Dohm Group zu arbeiten. Bereits nach 3 Monaten wurde er zum General Manager einer Hauptfiliale der Gruppe und restrukturierte in den kommenden zwei Jahren alle anderen Tochterfirmen des Konzerns. Die nächste Station in Slaters Arbeitsleben stellte Park Royal Vehicles dar. Diese Firma produzierte bis 1980 die typischen roten Doppelstockbusse für den britischen Stadtverkehr. Slater füllte die Position des Chefbuchhalters aus und wurde später kaufmännischer Direktor des Unternehmens.

Das Geschäft mit dem Geld

Zum Investieren kam Slater eher über Umwege. Während seiner Zeit bei Park Royal bzw. dem Mutterunternehmen AEC musste sich Slater von einer Krankheit erholen. Er begann sich intensiver mit den Finanzmärkten zu beschäftigen und war von Beginn an sehr interessiert. Es folgte die Entwicklung seines eigenen Handelssystems. Daraufhin fragte er seinen Freund Nigel Lawson, den Herausgeber der Zeitung The Sunday Telegraph, ob er eine Anlagekolumne in der Zeitung veröffentlichen könne. Lawson stimmte zu und Slater publizierte für zwei Jahre unter dem Synonym Capitalist. Dabei führte er auch ein Aktienportfolio, welches wöchentlich veröffentlicht wurde. In den zwei Jahren erzielte dieses Portfolio eine Rendite von 68,9%, während der FTSE als Vergleichsindex lediglich 3,6% Performance erreichte.
Von seinen Erfolgen motiviert, gründete Slater zusammen mit Peter Walker 1964 das Investmentunternehmen Slater Walker Securities. Slater erarbeitete sich in der englischen Finanzwelt schnell einen Ruf durch aggressive Firmenübernahmen. Das Unternehmen wuchs zu einem Konglomerat und fokussierte sich anschließend wieder auf die Finanzwirtschaft, sodass Slater Walker Securities 1969 eher als Investmentbank operierte, allerdings ohne Autorisierung und Lizenz. Das Unternehmen gehörte zu den größten 50 im UK und war mit über GBP 200 Mio. kapitalisiert (heutiger Gegenwert: ca. GBP 4 Mrd.).

Schwere Gezeiten

Alles lief sehr gut für Slater und seinen Partner Walker. Doch dann wurde das Unternehmen von der ersten Ölkrise 1973 hart getroffen. Nach der anschließenden Rezession und der zweiten Bankenkrise 1975 musste das Unternehmen letztlich von der Bank of England gerettet werden. Slater musste im Oktober des Jahres seinen Posten als Vorstandsvorsitzender abgeben und war de facto pleite, mit Schulden von über GBP 1 Mio. Hinzu kam eine Klage der Singapurischen Regierung wegen Veruntreuung von Firmengeldern, welche jedoch 1977 fallen gelassen wurde.

Der Phoenix

Bereits 1976 gründete er erneut eine Firma mit Tiny Rowland. Diesmal im Immobiliensektor. Das Unternehmen kaufte unterbewertete Wohnungsblöcke in London. Zu Spitzenzeiten gehörten mehr als 1.500 Wohnungen zum Betrieb. Slater verdiente Millionen. Er kämpfte sich ebenfalls zurück in die Solvenz und bezahlte seine hohe Schuldenlast binnen weniger Jahre mit Zinsen zurück.
Inspiriert von der Immobilienbranche übertrug er das Geschäftsmodell auf zeitlich begrenzte Fangrechte für Lachs auf schottischen Flüssen und gründete 1980 Salar Properties. Das Unternehmen managte so 7 schottische Flüsse und wurde zum größten schottischen Fischereiunternehmen.
2002 gründete Slater dann zusammen mit Ian Watson die auf Rohstoffe spezialisierte Investmentfirma Galahad Gold. Der Rohstoffboom zu dieser Zeit sorgte für hohe Gewinne und ließ das Unternehmen bis zur Auflösung 2008 eine jährliche Rendite von durchschnittlich 66% erwirtschaften. Außerdem war Slater an weiteren Firmen beteiligt, zum Beispiel einem Internet Inkubator, welchen er mit seinem Sohn Mark gründete oder BioProjects International Limited, einer Investmentfirma für BioTech-Unternehmen.

Autor und Privatperson

Slater machte sich außerdem als Autor von Kinderbüchern einen Namen. Sein erfolgreichstes Werk ist hier A. Mazing Monsters. Des Weiteren schrieb er einige Bücher über das Investieren. Das bekannteste ist sicherlich The Zulu Principle: Making Extraordinary Profits from Ordinary Shares.
Er war seit 1965 mit seiner Frau Helen verheiratet und hatte mit ihr 4 Kinder. Sein größtes Hobby war das Schachspiel. Er starb am 18. November 2015.

Zitate

- "Viele der führenden Broker können weder das Geld noch die Zeit aufbringen, um kleinere Unternehmen zu analysieren. Deshalb werden Sie höchstwahrscheinlich in diesem relativ ungenutzten Bereich des Finanzmarktes ihren Hebel finden."
- "Ich habe einst ein großes Unternehmen mit einem Elefanten verglichen. Denn ein Elefant gallopiert nicht."
- "Man holt nur das aus einem Investment raus, was man vorher hineingesteckt hat. Deshalb ist die erste Entscheidung immer, wie viel Zeit man gewillt ist, in das Grundverständnis für ein Investment aufzubringen."
- "Flöhe können ihre eigene Körpergröße um ein Vielfaches überspringen."
- "Obwohl ich eigentlich kleinere, weise ausgesuchte Unternehmen bevorzuge, stoße ich von Zeit zu Zeit auf einen, wie ich sie nenne, 'attraktiven Elefanten'."

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