Chartanalyse Taiwan Semiconductor: Vaccine War - Chips für die Automobilindustrie gegen Corona-Impfstoff?
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Hallo Trader und Investoren,
heute möchte ich euch auf die Aktie von Taiwan Semiconuctor aufmerksam machen. Der Halbleiterhersteller ist mit über 630 Mrd. USD an der Börse bewertet.
Quelle: https://www.taiwansemi.com/en/about/company-profile
Taiwan Semiconductor ist das weltgrößte Chip-Auftragsfertigungs-Unternehmen und wurde 1987 gegründet. Seit 1997 ist der Konzern an der Börse notiert. Die Kernkompetenz von TSMC ist die Herstellung von Halbleiterscheiben im Auftrag zahlreicher namhafter Unternehmen. Ergänzt wird die Produktpalette durch das Angebot von Design, Mask-Making, Test- und Montage-Services.
Q4-Zahlen
Der Chip-Fertiger erzielte im vierten Quartal 2020 einen Nettoumsatz in Höhe von 12,68 Mrd. USD. Dies ist ein Wachstum von 14% zum Vorjahr. Das operative Ergebnis konnte im gleichen Zeitraum um 26,5% gesteigert werden.
Das Geschäft im vierten Quartal wurde durch die starke Nachfrage nach der branchenführenden 5-Nanometer-Technologie unterstützt, die durch die Einführung von 5G-Smartphones und High Performance Computing (HPC) bezogene Anwendungen angetrieben wurde.
Wenn man die Geschäftsbereiche betrachtet, trug das Smartphone-Geschäft von TSMC rund 51% zum Unternehmensumsatz bei, während der HPC-Bereich bei 31% Anteil lag.
Rekord-Investitionen
Taiwan Semiconductor ist Marktführer unter den Auftragsfertigern für Halbleiterprodukte und stellt unter anderem die Chips von Apple, AMD, Nvidia und Qualcomm her. Die Taiwaner bieten derzeit mit nur noch fünf Nanometern Strukturbreite die Möglichkeit zur Fertigung höchst moderner Chips, während Intel gerade erst dabei ist, seine 10-Nanometer-Fertigung auszubauen.
Quelle: https://www.tsmc.com/english/dedicatedFoundry/technology/logic/l_5nm
TSMC hat angekündigt, für 12 Mrd. USD ein Werk im südwestlichen US-Bundesstaat Arizona zu errichten, um wichtige US-amerikanische Kunden wie von Apple und Qualcomm direkt zu bedienen. Auch in Tokio soll eine Produktion aufgebaut werden.
Als Investitionsausgaben setzt Taiwan Semiconductor für das gesamte Geschäftsjahr 2021 zwischen 25 Mrd. bis 28 Mrd. USD an. Dies ist eine deutliche Erhöhung zu 2020 mit 17,2 Mrd. USD.
Von den geplanten Rekordinvestitionen für 2021 werden laut Branchenangaben mehr als 15 Mrd. USD für die Weiterentwicklung der 3-nm-Prozesstechnologie ausgegeben.
Engpässe bei Chips für die Automobilindustrie
TSMC ist für die europäische Automobilindustrie ein wichtiger Partner. Viele Automobilhersteller haben derzeit zu wenig Chips für die Produktion. Immer mehr Autobauer müssen deshalb die Produktionsbänder anhalten und Tausende Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Vor allem Daimler und Volkswagen sind betroffen.
Die Fahrzeughersteller und deren Zulieferer sind an der Misere jedoch selbst schuld. Im zweiten Quartal 2020 wurden die Aufträge gekürzt, weshalb Taiwan Semiconductor andere Kunden priorisierte. Dann stieg im zweiten Halbjahr die Nachfrage der Automobilbranche trotz oder gerade wegen der Coronapandemie wieder an. Mittlerweile erfolgt sogar ein reger politischer Austausch der Wirtschaftsminister aus Deutschland und Taiwan.
Der Halbleiterkonzern will seinen Herstellungsprozess für die Automobilbranche optimieren um ihn effizienter zu machen. Dieser soll auch prioisiert werden. Nun lässt sich die Produktion aber nicht innerhalb weniger Tage umstellen, alleine bis ein Wafer alle Schritte durchlaufen hat, dauert es mehrere Wochen.
Quelle: https://www.golem.de/news/halbleiterfertigung-tsmc-will-chips-fuer-autos-priorisieren-2101-153643.html
Für die Taiwaner sind Autoprozessoren bis jetzt kaum relevant, sie machten trotz eines Anstiegs um 27% im vierten Quartal 2020 nur 3% des Umsatzes aus.
Die Zusage der taiwanischen Politik, sich bei TSMC für eine stärkere Priorisierung von Chips für die Automobilindustrie einzusetzen, dürfte ihren Preis haben. Die neue harte Währung ist der Zugang zu Covid-19-Impfstoffen. Im Austausch gegen dringend benötigte Komponenten für die deutsche Autoindustrie dürften die Taiwaner versuchen zügiger an das begehrte Vaccine zu kommen, wird berichtet.
Aktien Qualitäts-Check
Im Qualitäts-Check auf aktie.traderfox.com erhält Taiwan Semiconductor 15 von 15 möglichen Punkten.
Der Chip-Spezialist weist ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 7% in den letzten 5 Jahren, sowie ein EPS-Wachstum von 6,83% aus. Die Aktie legte im Durchschnitt der letzten 10 Jahre um 25,43% jährlich zu.
Die Nettogewinnmarge des Halbleiter-Herstellers liegt bei 34,53%. Im Wachstums-Check bekommt TSMC 14 von 15 Punkten.
Fazit
Im ersten Quartal 2021 erwartet Taiwan Semiconductor dass das Geschäft durch die HPC-bezogene Nachfrage, die Erholung im Automobilsegment als auch die Smartphone-Nachfrage weiter anzieht.
TSMC ist das Maß der Dinge in der Halbleiterindustrie. Die Taiwaner sind nicht nur der größte Auftragsfertiger weltweit. Sie sind vor allem technologisch vorn und haben selbst den Branchenführer Intel hinter sich gelassen.
Sehen wir uns nun den Tageschart von Taiwan Semiconuctor (TSM) an:
Die Aktie ist seit November über der 20-Tagelinie nach oben gelaufen. Auf die Beschleunigungsphase folgt die Korrektur in Form einer bullischen Flagge. Dieser Pullback hat nun die 20-Tagelinie erreicht. Von hier aus könnte es wieder nach oben gehen. Damit ich sofort informiert werde, wenn die Aktie des Chip-Fertigers wieder Stärke zeigt, habe ich mir bei rund 126 USD einen Alarm direkt in den Chart gelegt.
Das TraderFox System informiert mich zuverlässig in Echtzeit per Push Notifications am Handy oder per E-Mail, sollte die Alarmlinie durchbrochen werden.
Liebe Trader und Investoren, ich wünsche euch noch viele erfolgreiche Trades und Investments.
Bis zur nächsten spannenden Story,
Wolfgang Zussner
Verwendete Tools:
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Haftungsausschluss:
Dieser Text/Video dient ausschließlich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgend eines Wertpapieres dar. Der Kauf von Aktien ist mit hohen Risiken behaftet. Ihre Investitionsentscheidungen dürfen Sie nur nach eigener Recherche und nicht basierend auf unseren Informationsangeboten treffen. Wir übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen.
Hinweis nach WPHG §34b zur Aufklärung über mögliche Interessenskonflikte:
Der Autor handelt regelmäßig mit den erwähnten Wertpapieren und besitzt eventuell Positionen in den genannten Wertpapieren.