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Daimler will nichts von einer Auto-Krise wissen

Die Autobauer haben es derzeit wahrlich nicht leicht. Neben dem Handelsstreit zwischen China und den USA drücken auch der Brexit, die Dieselaffäre und die hohen Investitionen in Zukunftstechnologien auf die Stimmung. Allerdings scheint sich Daimler nun allmählich freischwimmen zu können.

Die Automobilkonzerne fahren derzeit eine Elektro-Offensive. Im Rahmen der IAA stellte Daimler die neue V-Klasse mit Elektroantrieb unter dem Namen EQV vor. Zudem präsentierte die Pkw-Marke Mercedes-Benz einige Plug-in-Hybride. Sie sind der Einstieg in das Zeitalter des elektrischen Antriebs für die Schwaben. Bis zum Jahr 2039 ist eine komplett CO2-neutrale Neuwagenflotte angedacht. Bis 2030 sollen mehr als 50 Prozent der verkauften Neuwagen mit Elektroantrieb ausgestattet sein. Doch an dieser Stelle macht der DAX-Konzern nicht Halt. Daimler hat auch für die Nutzfahrzeugsparte einiges vor.

Laut Unternehmensangaben vom 25. Oktober strebt Daimler Trucks & Buses eine komplett CO2-neutrale Neufahrzeugflotte bis 2039 in den wichtigsten Regionen an. Bis 2022 sollen in allen Kernregionen batterieelektrische Serienfahrzeuge rollen. Wasserstoff-Nutzfahrzeuge sind ebenfalls Teil der neuen Strategie. Auf der diesjährigen Tokyo Motor Show feierte der Brennstoffzellen-Prototyp "Vision F-Cell" der Marke FUSO Weltpremiere. Während sich Daimler auch im Nutzfahrzeugbereich ambitionierte Ziele gesetzt hat, hat die Lkw-Sparte aktuell mit der Konjunktureintrübung zu kämpfen.

Aus diesem Grund musste das Management im Zuge der Vorlage der Geschäftsergebnisse zum dritten Quartal am 24. Oktober die Margenziele für das Gesamtjahr 2019 in der Nutzfahrzeugsparte senken. Die Umsatzrendite soll bei 6 bis 8 Prozent liegen, nachdem zuvor ein Wert zwischen 7 und 9 Prozent in Aussicht gestellt wurde. Außerdem wird mit sinkenden Absätzen gerechnet. Konzernweit rechnet das Unternehmen mit einem Absatz auf Vorjahresniveau, während die Erlöse leicht zulegen sollen und das Konzern-EBIT deutlich unter dem Vorjahreswert liegen dürfte. Allerdings sind negative Überraschungen nicht ausgeschlossen, da sich die für die Verfahren im Zusammenhang mit Dieselabgasemissionen gebildeten Rückstellungen als unzureichend erweisen könnten. Trotz dieser Unsicherheiten kamen die jüngsten Daimler-Zahlen am Markt gut an.

Nach einem Verlust im zweiten Quartal, kehrte der DAX-Konzern in die Gewinnzone zurück. Die Umsätze legten um 8 Prozent auf 43,3 Mrd. Euro zu. Das Konzern-EBIT stieg von 2,5 Mrd. Euro im Vorjahr auf 2,7 Mrd. Euro, während der Nettogewinn um 3 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro kletterte. Zwar fiel die in der Branche viel beachtete EBIT-Marge im Automobilgeschäft um 0,3 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent, dafür lag der Free Cash Flow des Industriegeschäfts trotz anhaltend hoher Investitionen in Zukunftstechnologien bei 2,8 Mrd. Euro, nachdem dieser Wert im ersten Halbjahr und im Vorjahreszeitraum negativ ausgefallen war.

Auch die positive Entwicklung der Absätze im Pkw-Bereich dürfte Anleger gefreut und zur jüngsten Erholung der Daimler-Aktie beigetragen haben. Trotz der schwierigen Lage im weltweiten Automobilsektor hat Mercedes-Benz laut Unternehmensangaben vom 7. Oktober im vergangenen Monat mit weltweit 223.838 verkauften Fahrzeugen einen neuen September-Bestwert erzielt. Darüber hinaus wurde auch das beste dritte Quartal der Unternehmensgeschichte verbucht, so dass Mercedes-Benz bei der Absatzentwicklung seit Jahresbeginn das Vorzeichen umdrehen und für die ersten neun Monate des laufenden Jahres ein Absatzplus um 0,6 Prozent auf insgesamt 1.725.243 ausgelieferte Fahrzeuge erzielen konnte.

Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Daimler-Aktie erwarten, könnten mit einem WAVE XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DX8LLG) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,26, die Barriere bei 38,15 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem WAVE XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DS4NYY, aktueller Hebel 4,03, Barriere bei 62,35 Euro) auf fallende Kurse der Daimler-Aktie setzen.

Stand: 31.10.2019

© Deutsche Bank AG 2019
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