Die besten 26 europäischen Aktien für das Daten-Zeitalter
In der heutigen Welt bedeutet die Verfügbarkeit und die Verwendbarkeit von Daten neben Macht auch die Aussicht auf gute Gewinne. Um davon als Anleger zu profitieren, hat Morgan Stanley 26 Aktien aus Europa ermittelt, die von der Daten-Ära profitieren dürften. Es geht dabei um Titel abseits der als bereits ausreichend hoch bezahlt bezeichneten IT-Aktien, die durch Investitionen in Technologie für ihre Aktionäre Mehrwerte schaffen können.
Eine Ära ist laut Duden bildungssprachlich betrachtet eine in bestimmter Weise durch eine Person oder Sache geprägtes Zeitalter bzw. eine gekennzeichnete Epoche. Aktuell ist in diesem Zusammenhang oft von einem Datenzeitalter die Rede. Passend dazu sind Begriffe wie Big Data oder Smart Data allgegenwärtig.
Splunk hat jüngst eine Studie vorgestellt, bei der die Log-, Monitoring- und Reporting-Plattform weltweit 2.259 Führungskräfte aus Business und IT zu diesem Thema befragt hat. Den Ergebnissen zufolge erwarten zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten, dass sich allein die Datenmenge bis 2025 nahezu verfünffachen wird. Führungskräfte erkennen in diesem Wachstum eine große Chance und halten Daten für äußerst oder sogar sehr wertvoll für den Gesamterfolg (81 Prozent), die Innovationskraft (75 Prozent) und die Cyber-Sicherheit (78 Prozent) ihrer Unternehmen.
Auch die US-Bank Morgan Stanley spricht in einem aktuellen Report von einer Daten-Ära. Laut den Autoren hat die anhaltende COVID-19-Krise die Bedeutung des Internets allgemein sowie von Technologie in einem breiten Spektrum von Sektoren noch einmal erhöht. Dafür sprächen unter anderem Verbraucher, die Medieninhalte online einkaufen/konsumieren oder Mitarbeitern, die von zu Hause aus arbeiten, Fernverbindungen herstellen und über die Ferne kommunizieren, sowie Unternehmen, die ihre Geschäftspläne angesichts dieser Verhaltensänderungen anpassten.
Die Kurse von reinen IT-Aktien nehmen laut Morgan Stanley bereits viel vorweg
Technische Investitionen dürften die Talsohle durchschritten haben und wahrscheinlich zunehmen, insbesondere im Bereich der digitalen Transformation. Die jüngste vierteljährliche CIO-Umfrage des hauseigenen europäischen Software-Teams habe jedenfalls hervorgehoben, dass sich die Erwartungen für die IT-Ausgaben im Jahr 2020 fortlaufend verbessert hätten und eine Rückkehr zum Wachstum im Jahr 2021 anzeigten. Die Umfrage habe zudem auch hervor betont, dass die digitale Transformation nach wie vor ganz oben auf der Liste der IT-Ausgabenprioritäten der Unternehmen stehe.
Während Tech ein langfristiger Gewinner sein mag, befindet sich das GJ3-GE relativ zum Markt auf einem Post-TMT-Blasenhoch und sieht bereits voll bewertet aus. Aus Anlegersicht ergebe sich trotz dieser günstigen Ausgangslage ein Problem. Diese habe mit einer Bewertung für Tech-Aktien zu tun. Denn diese bewege sich gemessen am geschätzten KGV auf dem höchsten Stand seit der um die Jahrtausendwende geplatzten TMT-Blase. Man blickt dabei auf die Schätzungen der Gewinn in 3 Jahren, weil man damit einen Großteil des COVID-19-Einflusses auf die Ergebnisvolatilität auszublenden hofft. Gemessen daran sei der Bewertungsaufschlag von IT von rund 40 % zu Beginn des Jahres gegenüber dem Gesamtmarkt auf derzeit 64 % gestiegen.
IT-Aktien handeln auf relativer Basis mit dem höchsten geschätzten 3-Jahres-KGV zum MSCI Europa Index seit 2004
In den vergangenen 10 Jahren seien zwar auch die Erträge der IT-Branche jährlich um etwa 8 % schneller gewachsen als der Markt insgesamt. Doch die relativen Bewertungen der IT-Branche diskontieren bereits jetzt, dass sich dieses Kunststück auch im nächsten Jahrzehnt wiederholen wird. Dies sei zwar keine unplausible Aussicht, aber die Analysten stellen fest, dass auch in früheren Perioden starke und große Sektoren wie Energie und Finanzen anschließend eine schwierige Zeit gehabt hätten. Jedenfalls sei zu konstatieren, dass die IT-Bewertungen momentan recht anspruchsvoll seien.
Data-Ära-Führer mit höherer Bewertung, höherer Rentabilität, stärkeren Renditen und geringerer Volatilität
Auf der Suche nach geeigneten Investments hat Morgan Stanley aber einen Ausweg gefunden. Denn man ist auf Aktien von Nicht-Technologie-Unternehmen ausgewichen, die durch Investitionen in Technologie Mehrwert schaffen. Beim Durchforsten des europäischen Anlageuniversums hat man dabei 18 Titel ermittelt, bei denen die Studien-Autoren glauben, dass sie bereits führend bei der Einführung oder Anwendung neuer Technologien sind und sie wahrscheinlich auch deshalb in der Lage sein werden, Shareholder Value zu. Hinzu kommen 8 weitere Namen aus Europa, bei denen die Analysten glauben, dass sie in den kommenden Jahren voraussichtlich in der genannten Hinsicht führend werden.
Wie die Autoren in der Studie weiter ausführen, können die nach dem skizzierten Strickmuster gefundenen Aktien der Data-Ära mit höheren Bewertungen, höherer Rentabilität, stärkeren Renditen sowie geringerer Volatilität aufwarten. So kämen die ermittelten Favoriten für das Datenzeitalter im Schnitt auf etwas höhere KGVs als ihre Branchenkonkurrenten.
Aber im Gegensatz zum breiteren IT-Sektor seien die Bewertungen im Vergleich zur eigenen Geschichte noch nicht übermäßig hoch. Obwohl die relative Performance der führenden Unternehmen der Daten-Ära, die nicht zur Technologiebranche gehören, eng mit den Performance-Leistung des IT-Sektors im weiteren Sinne übereinstimme, falle deren relatives KGV derzeit um rund 10 Prozentpunkte niedriger als zu diesem Zeitpunkt des Vorjahres. Außerdem lägen die durchschnittlichen relativen Bewertungen unter ihren Fünfjahresdurchschnitten. Gekommen sei es dazu durch eine Outperformance der Gewinne während der jüngsten Rezession.
Die relative Performance der Daten-Ära-Führer bewegte sich zuletzt weitgehend im Einklang mit der relativen Performance des IT-Sektors
Basierend auf dem Durchschnitt diverser Bewertungskennzahlen handeln die Daten-Ära-Führer etwas unter ihrem 5-Jahresdurchschnitt
Die 26 Favoriten in der Übersicht
Die nachfolgenden beiden Tabellen zeigen diese 26 Titel. Bei der ersten Gruppe handelt es sich um Aktien, die bereits führend bei der Einführung oder Anwendung neuer Technologien sind, die durch die Umgestaltung ihrer Branchen, die Erschließung neuer Märkte und Einnahmequellen, Effizienz-/Kostenverbesserungen usw. voraussichtlich Shareholder Value generieren werden.
Die zweite Gruppe setzt sich aus Aktien von Unternehmen zusammen, die wahrscheinlich eine führende Rolle bei der Einführung oder Anwendung neuer Technologien übernehmen werden, die durch die Umwandlung ihrer Branchen, die Erschließung neuer Märkte und Einnahmequellen, Effizienz-/Kostenverbesserungen usw. voraussichtlich künftig Shareholder Value generieren werden.