So verdiente Anne Scheiber 22 Millionen Dollar von zu Hause aus!
Liebe Leser,
wir können manches lernen, wenn wir uns mit den zahlreichen amerikanischen Millionären befassen, die durch Investitionen reich geworden sind. Anne Scheiber gehört zu diesen interessanten Menschen. Außer Anne Scheiber wären auch andere faszinierende Fälle zu betrachten, z.B. Ronald Read, der viele Jahre lang ein Leben nahe der Armutsgrenze führte und doch ein Portfolio von acht Millionen Dollar hinterlassen hat.
Schauen wir aber nun Anne Scheibers Leben genauer an. Unternehmen wir zunächst eine Zeitreise zu ihren Anfängen! Sie fing "ganz klein" an, mit nur wenigen Ersparnissen und ihrer Pension. Mitte der 1940-er Jahre wurde sie in Pension geschickt. Ihre monatliche Pension betrug 3.150 Dollar. Dazu besaß sie noch Ersparnisse von rund 5.000 Dollar. Am Ende ihres Lebens (sie verstarb 1995) hinterließ sie 22 Millionen Dollar. Das würde heute, im Jahr 2016, inflationsbereinigt ein Vermögen von 34.380.000 Dollar bedeuten!
Was können wir von Anne Scheiber lernen?
Es ist im Finanzsektor wichtig, kluge Entscheidungen zu treffen und die Zeit für sich arbeiten zu lassen. Geduld - und zwar über Jahrzehnte - ist ein entscheidender Faktor. Wer noch jung ist, sollte über Jahrzehnte planen, so wie Anne Scheiber es getan hat. Die Lebenserwartung ist heute hoch, daher ist es sinnvoll, in großen Zeitspannen zu denken. Wer heute jedoch schon älter ist und erst ins Investitionsgeschäft einsteigen möchte, sollte das trotzdem tun und an seine Kinder und Enkel denken! Anne Scheiber hatte nach ihrer Pensionierung Zeit, die Märkte zu beobachten. Und sie beobachtete klug! Sie schaute sich nach Firmen um, die gute Dividenden ausschütten würden, wenn sie Erfolg hatten. Anne Scheiber las jedes Jahr die Bilanzen von Firmen, in die sie investieren wollte, genau durch, analysierte sie; entschied sich nach kluger Abwägung für oder gegen eine Investition. So gelang es ihr, immer größere Anteile an Firmen zu kaufen. Ihr "Arbeitszimmer" war ihr kleines Apartment in New York City. Anne Scheiber war 50 Jahre lang rastlos auf dem Aktienmarkt tätig. Das riesige Vermögen, das sie hinterließ, vermachte sie testamentarisch der Yeshiva University. Anne Scheiber stiftete eine Professur. Diese Schenkung kam völlig überraschend. Niemand hatte geahnt, dass Anne Scheiber ein so großes Vermögen besaß. Aber wie gelang es ihr eigentlich, dieses immense Vermögen anzuhäufen?
Schauen wir uns ihre Prinzipien genauer an. Wir können viel von Anne Scheiber lernen!
1. Eigene Recherchen - nur kaufen, was man versteht!
Der Markt muss genau beobachtet werden. Anne Scheiber überstand auch Börseneinbrüche mit Verlusten bis zu 50 % - weil sie nie die Geduld und den Überblick verlor! Sie geriet nicht in Panik und verstand das Marktgeschehen. Investoren sollten selbst recherchieren und sich nicht auf fremden Rat verlassen. Und sie sollten nur kaufen, was für sie nachvollziehbar ist.
2. Anteile an sehr guten Firmen kaufen, auch wenn diese Firmen als spießig gelten!
Anne Scheiber ging nicht mit der Mode. Sie hat langfristig investiert, zu einem beträchtlichen Teil in große seriöse Firmen, die eine sichere Dividende versprachen (z.B. Colgate-Palmolive, Johnson & Johnson). Mit diesen sicheren Gewinnen im Hintergrund - als Versicherung sozusagen - konnte sie einen Teil ihres Geldes dann auch für Experimente einsetzen, sprich, für hochspekulative Geschäfte. Und diese brachten ihr dann oft einen unerwarteten Gewinn.
3. Dividenden reinvestieren!
Je mehr Anne Scheiber an Dividenden einnahm, desto mehr investierte sie und desto größer wurde die Zahl der Firmen, an denen sie Anteile erwarb. Sie schaute dabei auch nicht nur auf den Aktienpreis, sondern nutzte auch die Gelegenheit, Bar-Dividenden zu erhalten. Grundsätzlich gilt: Geld ist nur ein Mittel, kein Wert an sich! Wer dringend Geld benötigt, z.B. weil er sich einen Traum erfüllen möchte (eine Reise etc.), sollte sich das gönnen und nicht sozusagen zwanghaft reinvestieren. Geld soll seinem Besitzer nützen.
4. Das Geld gut verteilen!
Anne Scheiber hatte ihr Geld folgendermaßen verteilt: 60 % in Aktien, 30 % in Obligationen, 10 % in Bargeld. Gerade für Anfänger auf dem Finanzsektor und überhaupt für Investoren, die sich nicht hauptberuflich mit dem Thema befassen, ist dieser Ratschlag sehr wichtig: Das Geld sollte auf verschiedene Investitionsarten verteilt werden, also Aktien, Obligationen, Immobilien, Firmen und auch Bargeld.
5. Nie alles ausgeben!
Dies gilt für Pensionäre genauso wie für Arbeitnehmer: Alle sollten versuchen, ein wenig von ihren laufenden Einnahmen zu investieren, nicht alles für die Lebenshaltung auszugeben. Auch eine kleine Investition kann sich lohnen!
6. Das Vermögen mehr als ein halbes Jahrhundert "arbeiten" lassen!
Wenn 100 Dollar auf 30 Jahre fest angelegt werden, ergibt sich bei 10 % Zinsen am Ende ein Betrag von 1.745 Dollar. In 40 Jahren wären es bereits 4.526 Dollar, und nach 50 Jahren sogar 30.448 Dollar. Dieses Beispiel zeigt: Eine langfristige Anlage lohnt sich wirklich. Anleger sollten deshalb in so langen Zeiträumen denken - wie Anne Scheiber das erfolgreich getan hat. Je früher jemand anfängt (z.B. direkt beim Einstieg ins Berufsleben), desto größer ist die Chance, dass er selbst den Erfolg noch miterleben kann. Seine Erben werden es auf alle Fälle erleben!
Fazit: Anne Scheiber war kein Einzelfall
Investoren, die alle diese sechs Ratschläge berücksichtigen und Anne Scheibers Beispiel folgen, können zu großem Reichtum gelangen. Ein bisschen Glück gehört natürlich dazu. Eine besonders hohe Intelligenz oder die Herkunft aus einer reichen Familie sind nicht notwendig. Aber Vernunft, Geduld und die Fähigkeit, Risiken abzuschätzen und zu minimieren, sind äußerst hilfreich.
Übrigens: Im "aktien" Magazin stellen wir in jeder Ausgabe Burggraben-Firmen und Dividenden-Aristokraten vor. Zudem gibt es ein Ranking der besten Dividenden-Aktien. Anne Schreiber hätte sich über "aktien" als Recherche-Quelle garantiert gefreut!