KI-Weltmeister 2024 gekürt: Wer am meisten von Künstlicher Intelligenz profitiert und was das für Ihre Anlagestrategie bedeutet
Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Weltwirtschaft, und der Wettlauf um die Führungsrolle bei diesem Megatrend ist in vollem Gange. Aber welche Länder und Regionen sind am besten aufgestellt, um von diesem Megatrend zu profitieren? Ein gerade aktualisierter Index enthüllt die Gewinner und Verlierer. TraderFox berichtet und mit nur einem Klick erfahren Sie, wie das alles für Sie als Anleger beim Investieren bedeutet.
Vor rund einem Jahr hat Capital Economics den Index der wirtschaftlichen KI-Auswirkungen (AI Economic Impact Index) entwickelt, der die weltweit wichtigsten Volkswirtschaften nach ihrer Fähigkeit einstuft, die Vorteile der KI zu nutzen. Das Research-Institut hat diesen Index gerade aktualisiert, wobei das Gesamtbild aber dasselbe geblieben ist.
Dem Ergebnis zufolge (je höher der Wert, desto stärker profitiert eine Volkswirtschaft von Künstlicher Intelligenz) sind die USA nach wie vor führend bei der KI-Revolution und dürften daher die größten Produktivitätsvorteile erzielen; die entwickelten asiatischen Länder sind gut aufgestellt, um von der KI zu profitieren, Europa dagegen weniger. China wiederum ist in einigen Bereichen führend, hat aber in anderen Bereichen zu kämpfen und sieht sich einem wachsenden Gegenwind durch die US-Beschränkungen für Technologieexporte ausgesetzt.
Die Länder-Rangliste des AI Economic Impact Index im Überblick
Quelle: Capital Economics
Der Index von Capital Economics verwendet 40 Unterindikatoren, um drei Säulen zu konstruieren, die die Auswirkungen von KI beeinflussen - Innovation, Verbreitung und Anpassung -, die dann einen zusammengesetzten Wert ergeben. Die Rangfolge der 33 Länder (eine Mischung aus großen entwickelten Volkswirtschaften und Emerging Markets) ist gegenüber dem Vorjahr im Großen und Ganzen unverändert. Das ist auch nicht anders zu erwarten gewesen, wenn man bedenkt, dass der Erfolg eines Landes im Bereich der künstlichen Intelligenz - oder das Ausbleiben desselben - zu einem großen Teil von sich langsam entwickelnden, langfristigen Faktoren wie dem Bildungsniveau der Arbeitskräfte abhängt.
USA weiterhin der Spitzenreiter
Die USA liegen weiterhin deutlich vorn und schneiden in allen drei Säulen gut ab. Das Gesamtergebnis dieses Landes hat sich sogar noch ein klein wenig verbessert, was auf eine Verbesserung der Innovationssäule zurückzuführen ist. Dies spiegelt vor allem eine Verbesserung im Vergleich zu anderen Ländern beim Anteil des Risikokapitals in KI am BIP wider.
Die anderen Länder unter den ersten fünf sind gleichgeblieben, nämlich Singapur, das Vereinigte Königreich, die Schweiz und Schweden. Capital Economics geht davon aus, dass alle diese Länder einen erheblichen Produktivitätsschub erfahren werden, auch wenn die Experten des Researchhauses daran erinnern, dass es einige Zeit dauern wird, bis dies der Fall sein wird.
Chinas KI-Ambitionen leiden unter verschärften US-Kontrollen bei der Ausfuhr strategischer Güter
China hat sich um einen Platz verbessert, liegt aber immer noch recht weit hinten in der Rangliste, nämlich auf Platz 17 gegenüber Platz 18 im letzten Jahr. Der Aufstieg ist auf eine leichte Verbesserung in den Säulen Innovation und Verbreitung zurückzuführen, die zum Teil einem starken Anstieg der KI-bezogenen Patentanmeldungen widerspiegelt (mit dem Vorbehalt, dass Quantität nicht immer Qualität bedeutet).
IP5-Patentanmeldungen für Technologien im Bereich der Künstlichen Intelligenz
Quellen: OECD, Capital Economics
Seit kurzem liegen auch Daten über den Anteil der chinesischen Hochschulabsolventen vor, die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) studieren, und China schneidet in dieser Hinsicht besser ab als alle anderen Länder. Insgesamt bleibt laut Capital Economics jedoch festzuhalten, dass die Anpassung der gesamten Wirtschaft an die neue Technologie schwierig sein wird, da generative KI-Tools stärker überwacht werden müssen, um sicherzustellen, dass sie im Rahmen der Zensurbestimmungen arbeiten, und die Führung sich bemüht, die Aktivitäten der chinesischen Unternehmen zu steuern.
% der Absolventen, die im MINT-Bereich tätig sind
Quellen: OECD, Georgetown University, Capital Economics
Eine Entwicklung, die von dem Index nur schwer vollständig erfasst werden kann, sind die Auswirkungen der verschärften US-Kontrollen bei der Ausfuhr strategischer Güter, einschließlich der in KI-Chips verwendeten Technologie. Dies wird China wahrscheinlich daran hindern, den Abstand zu den USA in den kommenden Jahren zu verringern. Zwar werden die neuen Vorschriften die chinesische Führung dazu ermutigen, weiterhin Ressourcen in die Halbleiterforschung zu stecken, doch dies wird sich wahrscheinlich erst in einigen Jahren auszahlen, so das zitierte Research-Institut.
Tempo der KI-Einführung in Europa im Industrieländer-Vergleich relativ niedrig
Betrachtet man die anderen wichtigen Veränderungen in dem KI-Index, so verzeichnete Saudi-Arabien den größten absoluten Anstieg, was auf eine Verbesserung der Infrastrukturmaßnahmen einschließlich der Breitbandanschlüsse pro Kopf zurückzuführen ist, was die Verbreitung von KI-Technologie in der Wirtschaft fördern dürfte. Österreich hingegen verzeichnete den größten absoluten Rückgang seines Indexwertes von allen Ländern. Es schnitt beim KI-Innovations- und Verbreitungspotenzial schlechter ab als 2023, wobei letzteres vor allem auf einen Rückgang des Wertes für Cybersicherheit zurückzuführen ist.
Die anderen europäischen Länder blieben im Großen und Ganzen unverändert, wobei Deutschland weiterhin auf Platz 12 und Frankreich auf Platz 20 liegt. Deutschland hat sich bei einigen Kennzahlen, darunter Patente und Software-Ausgaben, etwas verbessert, ist aber bei anderen, wie der wirtschaftlichen Freiheit, etwas zurückgefallen. Der KI-Index deutet nach Einschätzung von Capital Economics weiterhin darauf hin, dass wirtschaftliche, politische und institutionelle Faktoren bedeuten, dass das Tempo der KI-Einführung in Europa wahrscheinlich langsamer sein wird als in den übrigen Industrieländern.
Investment-Schlussfolgerung: Aus Anlegersicht macht es Sinn, sich beim Investieren zumindest tendenziell eher für jene Regionen und Länder zu interessieren, die bei einem essenziellen Megatrend wie der Künstlichen Intelligenz entweder bereits jetzt die Nase vorn haben oder die zumindest die richtigen Anstrengungen unternehmen, um in der Rangliste aufzusteigen.