Wieso NVIDIA und Co. sich vor FPGAs fürchten sollten – und wer davon profitiert
Während NVIDIA ziemlich erfolgreich an GPU- (Graphics Processing Unit) Hardware für künstliche Intelligenz bastelt, setzen Intel und Microsoft vorrangig auf sogenannte FPGAs (Field-Programmable Gate Arrays). Doch wo liegt der Unterschied?
NVIDIAs GPUs eignen sich sehr für komplexe Rechenaufgaben, weil sie mit vielen kleinen Einheiten parallele Berechnungen durchführen können, während traditionelle CPUs Aufgaben hintereinander abwickeln. FPGAs wickeln Abläufe auch parallel ab, bestehen jedoch aus mehreren, programmierbaren Basisblöcken. Bei diesen steuert die Programmierung nicht nur die Abläufe, sondern kann auch die physische Struktur der Schaltungen im Nachhinein wieder verändern. So können FPGAs (vereinfacht gesprochen) nach dem Einbau auf die benötigten Funktionen konfiguriert und mehrfach für andere Aufgaben wiederverwendet werden. Ein Ingenieursteam von Intel brachte vor kurzem eine Studie mit der Frage "Can FPGAs Beat GPUs in Accelerating Next-Generation Deep Neural Networks?" in den Umlauf, welche die technischen Gründe dafür erklärt, dass FPGAs gegenüber GPUs im Bereich der künstlichen Intelligenz neuronaler Netzwerke dominieren werden.
Diese Entwicklung führt zwingend dazu, dass sich technologisch versierte Anleger und Trader fragen müssen: Wer baut FPGAs und wer wird diesen Markt beherrschen? Die Antwort ist: Es gibt zahlreiche Unternehmen, die einen Teil ihres Geschäfts mit FPGAs bestreiten. Beispiele sind unter anderem Microsemi, Lattice oder Quicklogic. Die wirklich wichtigen lassen sich jedoch auf drei Player beschränken, von denen einer besonders für Überraschungen gut sein könnte: Microsoft, Intel und Xilinx.
Eins vorweg: Microsoft baut keine FPGAs. Dennoch verwendet die Firma aus Redmond diese Chips für ihre Datencentren, welche weltweit verteilt sind und jeden Tag mit Milliarden von Rechenaufgaben fertigwerden müssen. Die Chips kommen von Intel und resultieren somit aus dessen Übernahme der Altera Corp. im Jahr 2015, die den Technologieriesen damals 16,7 Milliarden Dollar kostete. Trotz dieses hohen Betrags kommen bisher erst 3 % der Einnahmen aus Intels "Programmable Solutions Group", die die auf der Übernahme basierende Sparte der FPGAs bei Intel beschreibt.
Bei Xilinx sieht die Perspektive jedoch anders aus: Das Unternehmen aus San José, Kalifornien, ist nicht nur der weltweit größte Hersteller von FPGAs, sondern auch das Unternehmen, das diese komplexen Chips erfunden hat, was in den vergangenen 5 Jahren einen stabilen Umsatz mit gesicherter Profitabilität zur Folge hatte.
Xilinx FPGA, Quelle: Intersil
Der Grund hierfür ist auch, dass sich Xilinx in vielen Marktbereichen erfolgreich positionieren konnte. Rund 42 % des Umsatzes kommen aktuell aus dem Bereich Kommunikationstechnologie und Datenzentren, 41 % aus Industrie, Luftfahrt und Rüstungsindustrie und 17 % aus Übertragungstechnologie, Consumer Electronics und dem Automobilbereich.
Marktbereiche Xilinx, Quelle: Xilinx
Davon, dass diese Bereiche mehr Wachstum versprechen, als sich Xilinx in offiziellen Präsentationen selbst zutraut, ist auch die Credit Suisse überzeugt. Deshalb stufte sie Xilinx kürzlich auf "Outperform" mit einem Kursziel von 70 USD hoch. Demnach sei das stockende Wachstum der letzten Jahre den hohen Investitionen geschuldet, die sich jetzt durch die vorangeschrittene Marktreife jedoch deutlich auszahlen sollten. Autonomes Fahren und auf Datencentren aufbauende künstliche Intelligenz in der Cloud versprechen, die Aktie in neue Dimensionen zu katapultieren. Im Bereich der Datenzentren geht Xilinx für 2018 offiziell nur von einem Wachstum von 1-4% aus. Wir erinnern uns: GPUs in Datenzentren waren im letzten Jahr einer der Hauptgründe für NVIDIAs Kursexplosion.
Dass die Prognose von Xilinx zu pessimistisch sein sollte, hat einen weiteren Grund. Wie Ende letzten Jahres bekannt wurde, wird neben Baidu auch die Amazon Cloud Sparte AWS zukünftig immer mehr auf Xilinx FPGAs bauen. Dass Xilinx bei einem Ausbau dieser Kooperation trotz des AWS Wachstums der letzten Quartale nur von einer eigenen Umsatzerhöhung bis zu 4% in diesem Bereich ausgeht, lässt extrem viel Platz für positive Überraschungen und damit für explodierende Kurse.
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