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Krieg den ETFs – David Winters

David Winters ist ein Value Investor, wie er im Buche steht. Viel Markterfahrung, eine gute Strategie, ordentliche Erfolge. Allerdings hat er eine große Abneigung gegen passiv gemanagte Fonds. Lesen Sie hier, warum Winters ETFs & Co hasst.

david-winters-007David J. Winters wurde im Jahr 1962 geboren. Über seine Kinder- und Jugendzeit ist nicht viel bekannt. Die Spur findet sich erst im Jahr 1987 wieder, als Winters nach seinem Studium eine Karriere beim Mutual Series Fund startete. Mutual Series wurde 1949 vom Deutsch-Juden Max Heine gegründet, nachdem dieser 1934 vor dem NS-Regime in die Staaten geflohen war. Heine, ein grandioser Value Investor nach Graham, führte den Fonds bis zu seinem Tod im März 1988. Das Ruder übernahm dann Michael F. Price, welcher sich auch der Ausbildung von David Winters annahm. Price brachte Winters alle Finessen des Value Investing bei und übertrug ihm mehr und mehr Verantwortung. Seit 1998 war Winters bereits für die operative Leitung von Mutual Series Fund verantwortlich, auch wenn Price nach wie vor die Rolle des Vorstandsvorsitzenden innehatte. Als Mutual Series Anfang des neuen Jahrtausends von Franklin Templeton aufgekauft wurde und Price kündigte, um seinen eigenen Fonds zu eröffnen, wurde David Winters zum Kopf des Mutual Series Fund. Er bekleidete die Positionen des CEO und CIO und managte von 2000 bis 2005 ein Portfolio von mehr als USD 3,5 Mrd.
Mutual Series ist noch heute Teil der Franklin Templeton Fonds Familie.

Wintergreen

Auch David Winters konnte den Verlockungen der Selbstständigkeit nicht allzu lange wiederstehen und gründete 2005 seine Vermögensverwaltung Wintergreen Advisers und den Wintergreen Fund im US-Bundesstaat Maine. Wintergreen ist der englische Name der Pflanze Wintergrün, die als Wahrzeichen von Maine gilt. Winters und sein Team managen derzeit USD 293 Mio. an Kundengeldern. Seine Performance war vor der Finanzkrise ausgezeichnet, hängt seitdem allerdings mit durchschnittlich 5,5% jährlicher Rendite etwas hinter dem Benchmark-Index S&P500 zurück.

Investmentstil

Winters und sein Fonds investieren vornehmlich in Aktien und Wandelanleihen. Ihre Engagements unterliegen keinen geografischen Einschränkungen. Generell versucht Winters Unternehmen zu identifizieren, die aus verschiedenen Gründen unterhalb ihres inneren Wertes notieren. Seine bevorzugten Szenarien lassen sich in folgende Kategorien einordnen:
- Aktivistische Investorenrolle bei Sondersituationen (Mergers & Acquisitions, Spinoffs, Liquidationen, etc.)
- Insolvenzen
- Notleidende Unternehmen (Reorganisationen, finanzielle Umstrukturierungen, etc.)
- Schlicht unterbewertete Unternehmen

Besonderes Augenmerk wirft Winters bei der Auswahl von Investitionen auf das Verhältnis von Buchwert zu Marktwert, auf den Cash Flow sowie auf die verschiedenen Multiples. Da der Fonds weltweit tätig ist, versucht Winters über Optionen und Futures stets das Währungsrisiko zu eliminieren. Die zwei derzeit größten Positionen im Portfolio von Wintergreen sind Consolidated-Tomoka Land Co. und British American Tobacco. Beide machen zusammen 44% des Gesamtportfolios aus, woraus man vielleicht schließen kann, was Winters von Diversifizierung hält.

Indexfonds & ETFs

Ein besonderes Verhältnis hegt David Winters zu Indexfonds und Exchange Traded Funds. Während viele andere Investoren (z.B. Buffett) von diesen Vehikeln schwärmen und sich weltweit immer mehr Anleger von den kostengünstigen Fonds begeistern lassen, ist David Winters ein öffentlicher Kritiker. Winters spricht gar von einer Blasenbildung durch den permanenten Geldfluss in passive Fonds. Begründet sieht Winters das darin, dass die Gesellschaften hinter den Fonds, also die Emittenten, stets mehr Aktien kaufen müssen, um die Nachfrage nach ETF-Anteilen decken zu können. Somit fließt viel Geld in Aktien, die zwar im jeweiligen Index sind, aber von cleveren Anlegern nicht berücksichtigt werden würden. Auf die deutsche Aktienlandschaft übertragen bedeutet dies, dass der Käufer eines DAX-ETFs zu geringen Teilen auch Aktien der krisengeschüttelten deutschen Großbanken erwirbt, ob er will oder nicht. Ein weiterer Negativpunkt bei passiv gemanagten Fonds ist für Winters das Klumpenrisiko, das mit einem Investment einhergeht. Das hört sich erstmal komisch an, da man ja genau jenes Risiko der Fokussierung durch Investitionen in passiv gemanagte Fonds eliminieren möchte. Allerdings machen bspw. die FAANG-Aktien fast 10% der Marktkapitalisierung des S&P500 aus, sodass die Entwicklung dieser Gattungen massiven Einfluss auf die Performance des ganzen S&P-Fonds hat. Damit wird seine Argumentation verständlich.
Des Weiteren kritisiert Winters Management-Vergütungen in Form von Aktienoptionen und zog sogar gegen Coca Cola ins Feld, als die Firma ein für ihn zu großes Optionenpaket als Vergütung an die Vorstände herausgab. Solche Vergütungsmodelle gehen seiner Meinung nach auf Kosten der Aktionäre und verwässern deren Anteil am Unternehmen. Ähnlich kritisch sieht er Aktienrückkaufprogramme gewisser Firmen, da diese oftmals nur zum Ausgleich der Management-Vergütungen dienen und in Wirklichkeit kaum einen Effekt haben. Die eingezogenen Aktien werden im nächsten Jahr in Form von Optionen wieder an die Vorstände und Aufsichtsräte herausgegeben.

Wer mehr über Winters Meinungen hinsichtlich ETFs erfahren möchte, wird hier im Interview mit Consuelo Mack sicherlich fündig.

Zitate

- "Man muss Marktfluktuationen auszunutzen und ihnen nicht zum Opfer fallen."
- "In jedem Fall…was wir versuchten, war eine Dollarnote so günstig wie möglich zu kaufen."
- "Wir wollen nicht ein Haufen Geld für die Zukunft bezahlen. Wir wollen den heutigen Wert des Unternehmens zu einem Schnäppchenpreis."
- "Aktien eines guten Unternehmens zu kaufen, welches unterhalb seines inneren Wertes notiert und eine ehrliche, motivierte Führungsriege besitzt, ist ein gesunder Weg, um langfristig Geld zu machen."
- "Die neue 52-Wochentief-Liste ist ein guter Ort zum Suchen. Und manchmal ist es nicht nur ein individueller Name, sondern ein ganzer Sektor fällt in Ungnade."
- "Über die Jahre fanden wir heraus, dass bei den besten Investitionschancen ein tieferes Graben dazu führt, dass noch mehr gute Nachrichten ans Tageslicht kommen."
- "Ich versuche jeden Tag dazuzulernen."
- "Man möchte nachts mit dem Wissen schlafen gehen, dass man unaufhaltsam ein wenig reicher wird, auch wenn die Aktienpreise das nicht immer wiederspiegeln. Man muss den Einfluss der Zeit auf das Investment beachten."
- "Manchmal muss man einfach geduldig sein und auf den großen Schlag warten."
- "Wenn die Lemminge die Klippe hinunterstürzen, kann der Value-Investor von diesem Herdentrieb profitieren."
- "Begutachte sorgfältig das Management – deren Motivation, Integrität und Hingabe… Wenn man in ein Unternehmen investiert, dann gibt man diesem Management sein Portemonnaie in die Hand."
- "Das Management spielt eine wichtige Rolle…wie sich die Manager verhalten, wird zu großen Teilen das Ergebnis des Investors bestimmen."
- "Das Problem mit der Technologie ist, dass sie sich so schnell verändert. Ich würde lieber in ein Unternehmen wie Brown-Forman investieren; die verkaufen Jack Daniel’s."
- "Wenn man das Investieren liebt, dann möchte man eine Palette mit so vielen Farben wie möglich haben."
- "Umso tiefer man bei schlechten Investments gräbt, desto mehr Leichen buddelt man aus."
- "Mein ideales Investment…zuerst einmal möchte ich ein gutes Geschäftsmodell sehen. Ein Geschäft, das mit der Zeit besser wird, sodass Zeit dein Freund ist."
- "Anstatt sich wie ein Strauß zu verhalten, den Kopf in den Sand zu stecken und zu hoffen, dass es besser wird, ist es beim Investieren oftmals das Beste, sich einzugestehen, dass man einen Fehler gemacht hat und zu verkaufen."

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