22 Staaten beschließen auf Weltklimakonferenz: Atomenergie bis 2050 verdreifachen
Auf der Weltklimakonferenz in Dubai haben 22 Staaten an diesem Wochenende, darunter führende Industrienationen wie die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich und Japan, eine Erklärung zur massiven Ausweitung der Atomenergie bis 2050 veröffentlicht. Ziel ist es, die Kapazitäten zu verdreifachen, um die Klimaziele zu erreichen und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Diese Länder, die bereits einen hohen Anteil an Atomenergie in ihrer Energieproduktion haben, rufen internationale Finanzinstitutionen zur Investition in Kernkraft auf.
Der US-Klimabeauftragte John Kerry und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron heben die Rolle der Kernenergie als entscheidend für die Erreichung der CO2-Neutralität und die Bekämpfung der globalen Erwärmung hervor. Kerry gab bekannt, dass "Billionen von Dollar" für die Atomenergiefinanzierung bereitstehen und betonte, dass ein signifikanter Einsatz von Kernenergie bis 2050 unerlässlich sei, um CO2-Neutralität zu erzielen. Macron bekräftigte, dass die Kernkraft eine "unverzichtbare Lösung" im Kampf gegen den Klimawandel darstellt. Allerdings äußern Kritiker wie Joe Bernardi vom Global Energy Monitor und David Tong von Oil Change International Zweifel an der Machbarkeit und Wirksamkeit eines massiven Ausbaus der Atomenergie, insbesondere aufgrund der hohen Kosten und langen Entwicklungszeiten neuer Reaktoren.
In Deutschland, das kürzlich komplett aus der Atomenergie ausgestiegen ist, sind die Meinungen zur Atomkraft gespalten. Während die Grünen und Umweltorganisationen gegen Kernkraft sind, unterstützen FDP und Union teilweise deren Nutzung. Die deutsche Bundesregierung fokussiert sich jedoch auf den Ausbau erneuerbarer Energien und hat sich der von fast 120 Staaten unterstützten Initiative angeschlossen, die Erzeugung erneuerbarer Energie bis 2030 zu verdreifachen.
Bundeskanzler Olaf Scholz forderte auf der Konferenz, den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen und die Energieeffizienz zu verdoppeln, mit dem Ziel, schnellstmöglich aus fossilen Energieträgern, insbesondere der Kohle, auszusteigen. Scholz betont die Verfügbarkeit der Technologien wie Windkraft, Photovoltaik und grüner Wasserstoff, um der Herausforderung des Klimawandels zu begegnen.