China holt zum Gegenschlag im Tarifstreit aus! Zölle auf US-Kohle, Flüssigerdgas und Google im Visier von Kartellrechtsverstößen!
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China antwortet auf Trumps Zölle mit eigenen Tarifen
Am Wochenende verkündete der US-Präsident Donald Trump umgehende Zölle, die bereits Anfang Februar in Kraft treten sollten. Demnach sollten Tarife in Höhe von 25 % auf Waren aus Kanada und Mexiko, sowie 10 % auf Produkte aus China erhoben werden. Während Trump die Zölle gegen Kanada und Mexiko nach Gesprächen mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau und der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum zu Gunsten gemeinsamer Schritte gegen den illegalen Drogenschmuggel von Fentanyl in letzter Minute um einen Monat verschiebt, verhängt China jetzt ebenfalls Zölle. Die unmittelbare Reaktion der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt ließ nicht lange auf sich warten und China erklärte, dass die Gegenmaßnahmen am 10. Februar 2025 in Kraft treten würden. Man wird sehen, ob es ähnlich wie mit Kanada und Mexiko auch mit China zu einer Verschiebung kommen wird, denn Donald Trump plant bereits in den nächsten Tagen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zu sprechen.
China führt Zölle auf Flüssigerdgas, Kohle, Rohöl und Maschinen ein
China reagiert mit der Erhebung von Zöllen auf Importe zahlreicher US-Produkte, darunter vor allem LNG, also Flüssigerdgas, und Kohle. Das chinesische Finanzministerium kündigte an zusätzliche Einfuhrzölle in Höhe von 15 % auf Kohle- und Flüssigerdgasimporte aus den USA sowie 10 % höhere Zölle auf amerikanisches Rohöl, landwirtschaftliche Geräte und bestimmte Autos und Lastwagen mit großem Hubraum zu erheben. Außerdem wird man zusätzliche Exportkontrollen für bestimmte Produkte einführen, die mit kritischen Mineralien in Zusammenhang stehen. China ist ein großer Bergbaukonzern seltener Erden wie Wolfram, Tellur, Ruthenium, Molybdän und Indium, die für die Herstellung von Elektronik entscheidend sind. Der jetzige symbolische Schritt dieser Gegenmaßnahmen betrifft nur Importe im Wert von 20 Mrd. USD, während Trump chinesische Waren im Wert von 450 Mrd. USD ins Visier genommen hat. Derzeit plant China keine erhöhten Zölle auf strategische Güter wie Halbleiter und Pharmazeutika.
"Die einseitige Zollerhöhung der USA verstößt ernsthaft gegen die Regeln der Welthandelsorganisation. Sie ist nicht nur nicht hilfreich bei der Lösung ihrer eigenen Probleme, sondern schadet auch der normalen bilateralen Wirtschafts- und Handelskooperation zwischen China und den USA.", erklärte die Zollkommission des Staatsrats in einer Erklärung.
China leitet eine Kartellrechtsuntersuchung gegen Google ein
Die chinesische staatliche Marktregulierungsbehörde hat außerdem beschlossen, eine Untersuchung gegen Alphabets Google (GOOG/GOOGL) einzuleiten, da der amerikanische Technologiegigant verdächtigt wird, das Antimonopolgesetz des Landes zu verletzen. Google hat seine Internet- und Suchmaschinendienste in China 2010 eingestellt, betreibt aber immer noch einige Aktivitäten, die sich auf chinesische Unternehmen konzentrieren, die auf Google-Plattformen im Ausland werben möchten. Auch dieser Schritt ist eine Warnung an Trump, dass China beabsichtigt, den US-Interessen zu schaden, wenn es die Situation erfordert. Die Google-Untersuchung könnte ohne Strafen enden. Das Unternehmen verlor im August 2024 eine Klage, die die US-Regierung 2020 eingereicht hatte. Sie warf dem Unternehmen vor, durch die Schaffung starker Markteintrittsbarrieren ein Monopol auf dem allgemeinen Suchmarkt zu haben und drängt nun darauf, dass Alphabet seinen Chrome-Browser zu veräußern hat.
Zwei US-amerikanische Unternehmen werden als unzuverlässig eingestuft
Die chinesische Regierung teilte ebenfalls mit, dass das US-amerikanische Biotechnologieunternehmen Illumina (ILMN) und der Eigentümer der Marken Calvin Klein und Tommy Hilfiger PVH Corp. (PVH) auf die "Liste der unzuverlässigen Unternehmen" gesetzt wurden. Dies beeinträchtigt ihre Geschäftstätigkeit in China und schränkt diese stark ein. Die beiden Unternehmen hätten diskriminierende Maßnahmen gegen chinesische Unternehmen ergriffen und legitimen Rechten und Interessen chinesischer Unternehmen geschädigt.
Investoren werden genau darauf achten, ob Trump und China ein ähnliches Abkommen wie Mexiko und Kanada aushandeln können, um eine weitere Eskalation des Handelskriegs zu verhindern. Eine anheizende Inflation und ein schwächeres Wirtschaftswachstum würden neue Sorgen für die globalen Märkte aufwerfen.
Der Autor Andreas Wimbauer ist in folgende Werte investiert: Alphabet