Cisco übernimmt Splunk: Der Mega-Deal beläuft sich auf 28 Mrd. USD
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Cisco plant, sein Softwaregeschäft durch einen Deal im Wert von Milliarden auszubauen. Am 21.09.2023 gab das Unternehmen bekannt, dass es den IT-Sicherheitsspezialisten Splunk für eine Summe von 157 USD pro Aktie in bar übernehmen wird. Es handelt sich um einen der bedeutendsten Abschlüsse in der Technologiebranche, der etwa 28 Mrd. USD (26,3 Mrd. Euro) schwer ist.
In einer Erklärung betonte der Konzern, dass man durch diese Kooperation zu einem der größten Softwareunternehmen der Welt werden kann. Außerdem wird die Übernahme die Transformation des Geschäftsmodells zu einem wiederkehrenden Umsatz beschleunigen, der aus den Abogebühren für den Cloud-Dienst entsteht. Die Übernahme wurde bereits von den Verwaltungsräten beider Unternehmen genehmigt. Die Regulierungsbehörden und Splunk-Aktionäre haben noch nicht zugestimmt. Das Cisco-Management geht davon aus, dass der Abschluss im 3. Quartal 2024 stattfinden wird.
Was bedeutet der Deal für Cisco?
Mit Splunk erhält Cisco einen IT-Sicherheitsspezialisten, der gut in das Sicherheitsgeschäft passen könnte, um Kunden dabei zu helfen, Sicherheitsbedrohungen besser zu verstehen und gleichzeitig Unmengen von Protokolldaten zu analysieren, um andere Probleme zu lösen, wie z. B. das Nachvollziehen von Systemausfällen oder die Fehlersuche bei grundlegenden Problemen in einer Vielzahl von Unternehmenssystemen.
Cisco strebt seit einigen Jahren eine Diversifizierung an und erweitert seine Geschäftstätigkeit um Softwareservices und Dienstleistungen, die weniger zyklisch sind, wie der Verkauf von Hardware. So stellt Cisco beispielsweise ein Programm namens zur digitalen Zusammenarbeit bereit. Hier sieht man, dass IT-Sicherheit immer wichtiger wird, sodass der Umsatz dieses Segments im Jahr 2023 um 4 % auf 3,9 Mrd. USD angestiegen ist.
Schon im Mai hatte CEO Chuck Robbins betont, "Cybersecurity ist ein sehr wichtiger Bereich für uns, den wir weiter stärken". Demnach passt die Übernahme strategisch betrachtet gut ins Bild. Auch KI werde zu einem wichtigen Treiber für das zukünftige Geschäft von Cisco sein. Der CEO hob den KI-Aspekt dieses Deals hervor, denn heutzutage muss es immer einen KI-Aspekt geben, in diesem Fall mit einem starken Fokus auf Cybersicherheit. "Unsere kombinierten Fähigkeiten werden die nächste Generation der KI-gestützten Sicherheit und Beobachtbarkeit vorantreiben. Von der Erkennung von und Reaktion auf Bedrohungen bis hin zur Vorhersage und Vorbeugung von Bedrohungen werden wir dazu beitragen, Unternehmen jeder Größe sicherer und widerstandsfähiger zu machen", so Robbins in einer Erklärung.
Cisco geht davon aus, dass der Deal bereits im ersten Geschäftsjahr nach Abschluss einen positiven Einfluss auf Cashflow und Bruttomarge hat und schließlich zu einer Steigerung des bereinigten Gewinns beiträgt. Der Umsatz von Splunk erhöhte sich im Jahr 2022 um 20 % auf 2,7 Mrd. USD, wobei ein erheblicher Anteil aus Abogebühren resultierte.
Splunk komplettiert das Portfolio von Cisco
"Die Sicherheitsfunktionen von Splunk ergänzen das bestehende Portfolio von Cisco", erklärte der Konzern. Gemeinsam kann man einen Einblick in Geräte, Anwendungen und Cloud-Systeme geben. Das Ziel ist es, dass Unternehmen nicht nur Bedrohungen erkennen, sondern sie auch vorhersagen und verhindern können. Splunk hat sich darauf spezialisiert, Maschinen- und IT-Systemdaten zu analysieren und zu überwachen. Die Software hat die Fähigkeit, Daten von Netzwerkgeräten, Servern oder Anwendungen auszulesen, um Cyberangriffe zu identifizieren und zu verhindern. Splunk bietet eine Plattform zur Datenanalyse an. Unternehmen haben die Möglichkeit, unter anderem den Zugriff auf IT-Systeme in Echtzeit zu überwachen und Unregelmäßigkeiten zu erkennen.
Branchenanalysten stufen den Deal als positiv ein
Ray Wang, Gründer und leitender Analyst bei Constellation Research, stimmt zu, dass die Unternehmen das Potenzial haben, gut zusammen zu passen. "Es handelt sich um eine natürliche Synergie, wenn man Bedrohungserkennung und Sicherheit mit KI und Observability verbinden kann", so Wang. Die Netzwerktelemetrie von Cisco und die Observability-Plattform von Splunk bieten den Kunden einen umfassenden Überblick über ihre Daten. Auch Bob O’Donnell von Technalysis Research ist der Meinung, dass die Übernahme sehr sinnvoll sei, da Cisco mit Splunk das eigene IT-Sicherheitsportfolio verbessern und zudem die Überwachung von Netzwerken ausbauen könne. Der Analyst Dan Ives von der Investmentbank Wedbusch sagte: "Das ist der richtige Schritt zum richtigen Zeitpunkt." Cisco werde mit der Übernahme versuchen, etablierten Größen im Cybersecurity-Geschäft wie Palo Alto Networks, Checkpoint, Crowdstrike oder Microsoft Marktanteile zu nehmen.