Die Kaufhauskette Macy’s (M) gab am Montag, den 25. November 2024, bekannt, dass es die Veröffentlichung der Ergebnisse des 3. Quartals für das Geschäftsjahr 2024 und die Telefonkonferenz verschieben wird, nachdem es ein Buchhaltungproblem im Zusammenhang mit Lieferkosten in einem seiner Rückstellungskonten festgestellt hatte. Die Aktien kamen daraufhin leicht unter Druck.

Vorläufige Umsätze im 3. Quartal gehen um 2,4 % zurück

Laut der vorläufigen Berichterstattung hat der Betreiber der modernen Kaufhausketten Macy‘s, Bloomingdale‘s und Bluemercury im 3. Quartal 2024 einen Nettoumsatz von 4,742 Mrd. USD erzielt, was einen Rückgang von 2,4 % auf Jahresbasis bedeutet und unter den von den Analysten erwarteten 4,75 Mrd. USD liegt. Die vergleichbaren Umsätze der auf eigener Basis betriebenen Geschäfte ging um 2,4 % zurück, während die Umsätze der lizenzierten Läden um 1,3 % fielen. Die sonstigen Einnahmen im 3. Quartal von 161 Mio. USD gingen um 17 Mio. USD oder 9,6 % zurück.

Probleme bei der Erstellung des Konzernabschlusses

Für die größte Überraschung im vorläufigen Bericht sorgte jedoch ein Abschnitt über weitere Unternehmensentwicklungen. Das Unternehmen berichtete, dass es bei der Erstellung seines ungeprüften, verkürzten Konzernabschlusses für das am 2. November 2024 endende Geschäftsquartal ein Problem im Zusammenhang mit Lieferkosten in einem seiner Rückstellungskonten festgestellt hat. Das Unternehmen leitete daraufhin eine unabhängige Untersuchung ein. Macy’s lehnte es ab, offenzulegen, wie es die Buchhaltungsfehler entdeckte und ob es straf- oder zivilrechtliche Anklage erhebt. KPMG ist laut Macy’s Jahresbericht der im März bei der US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission eingereicht wurde seit 1988 Wirtschaftsprüfer von Macy’s.

Mitarbeiter unterschlägt Lieferkosten in Höhe von bis zu 154 Mio. USD

Als Ergebnis der unabhängigen Untersuchung und forensischen Analyse stellte Macy’s fest, dass ein einzelner Mitarbeiter, der für die Abrechnung der Lieferkosten für kleine Pakete verantwortlich war, absichtlich fehlerhafte Rückstellungseinträge vorgenommen hatte, um kumulierte Lieferkosten von etwa 132 bis 154 Mio. USD vom 4. Quartal 2021 bis zum am 2. November 2024 endenden Geschäftsquartal zu verbergen. Im selben Zeitraum verbuchte das Unternehmen Lieferkosten in Höhe von etwa 4,36 Mrd. USD. Die fehlerhaften Rückstellungseinträge sollen keine Auswirkungen auf das Bargeldmanagement oder die Lieferantenzahlungen haben. Die Untersuchung hat keine Beteiligung eines anderen Mitarbeiters festgestellt und die betroffene Person ist bereits nicht mehr beim Unternehmen beschäftigt. Die Motivation des Mitarbeiters bleibt unbekannt.

Endgültige Ergebnisse sollen bis zum 11. Dezember 2024 vorliegen

Die Verzögerung bei der Veröffentlichung der Ergebnisse des 3. Quartals soll den Abschluss der unabhängigen Untersuchung ermöglichen, und das Unternehmen erwartet zum jetzigen Zeitpunkt die vollständigen Finanzergebnisse bis zum 11. Dezember 2024 bekannt geben zu können. Außerdem wird die Telefonkonferenz, bei der die Prognosen für das 4. Quartal und das Gesamtjahr vorgelegt werden sollen, nachgeholt.

"Bei Macy’s fördern wir eine Kultur ethischen Verhaltens. Während wir fleißig daran arbeiten, die Untersuchung so schnell wie möglich abzuschließen und sicherzustellen, dass diese Angelegenheit angemessen behandelt wird, konzentrieren sich unsere Kollegen im gesamten Unternehmen darauf, unsere Kunden zu bedienen und unsere Strategie für eine erfolgreiche Weihnachtszeit umzusetzen", erklärte CEO Tony Spring in der Mitteilung.

Macy’s gab im Februar bekannt, dass das Unternehmen etwa 150 oder fast ein Drittel seiner gleichnamigen Geschäfte schließen und in die verbleibenden rund 350 Standorte investieren werde. Es plant, die Standorte bis Anfang 2027 zu schließen.