Nvidia skizziert die KI-Zukunft auf der CES
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Nvidia-CEO Jensen Huang präsentiert neue KI-Produkte und Technologien auf der CES
Nvidia-Chef Jensen Huang hat auf der CES in Las Vegas eine Reihe neuer Chips, Software und Dienstleistungen angekündigt, mit denen der Konzern seine Spitzenposition im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) sichern will. In einer über 90-minütigen Präsentation skizzierte Huang vor einem vollen Auditorium die Zukunft von Nvidia als zentralem Akteur in einer Welt mit KI-gestützten Technologien.
Vision: KI durchdringt die Wirtschaft
Huang eröffnete die CES mit einer ambitionierten Vision: KI wird zum Motor der globalen Wirtschaft und Nvidia soll dabei das Herzstück bilden. Das Unternehmen sieht sich als Wegbereiter einer Zukunft mit einer Mrd. humanoiden Robotern, 10 Mio. automatisierten Fabriken und 1,5 Mrd. selbstfahrenden Fahrzeugen.
Neue Chips für Gamer und Datenzentren
Für Gamer kündigte Nvidia die neuen GeForce-GPUs der 50er-Serie an. Das Flaggschiff RTX 5090, das für 1.999 USD noch im Januar erhältlich sein wird, nutzt die Blackwell-Technologie, die ursprünglich für KI-Anwendungen entwickelt wurde. Mit Künstlicher Intelligenz erzeugen die neuen GPUs realistischere Grafiken, indem sie vorhersehen, wie das nächste Bild aussehen sollte. Die erschwinglichere RTX 5070 folgt im Februar und übertrifft sogar die Leistung des aktuellen Spitzenmodells RTX 4090.
Im Kern von Nvidias Geschäft stehen jedoch längst nicht mehr die Gaming-Produkte. Die Sparte für Rechenzentren ist inzwischen die größte Einnahmequelle des Unternehmens und wird voraussichtlich 2025 mehr als 100 Mrd. USD umsetzen. Beschleunigerchips, die speziell für KI-Anwendungen entwickelt wurden, sind bei führenden Techunternehmen wie Microsoft gefragt, das kürzlich für das Jahr 2025 80 Mrd. USD in den Ausbau seiner KI-Rechenzentren ankündigte.
Partnerschaften mit Toyota, Uber und Aurora
Nvidia baut seine Präsenz auch in der Automobilindustrie weiter aus. Toyota, der weltgrößte Fahrzeughersteller, wird die KI-Technologie von Nvidia für autonomes Fahren nutzen, darunter Drive-Chips und Software. Nach der Ankündigung stieg Toyotas Aktie in Tokio.
Zudem arbeitet Nvidia mit Uber Technologies Inc. zusammen, um selbstfahrende Technologien voranzutreiben. Ubers Millionen tägliche Fahrten liefern wertvolle Daten, um KI-Modelle zu trainieren und zu optimieren.
Neue Technologien für autonomes Fahren und Robotik
Nvidia hat mit Cosmos eine bahnbrechende Technologie vorgestellt, die generative Modelle, Tokenizer und eine Videoverarbeitungspipeline kombiniert, um physische KI-Systeme wie autonome Fahrzeuge und Roboter voranzubringen. Jensen Huang erklärte: "Der ‚ChatGPT-Moment‘ für allgemeine Robotik steht kurz bevor."
Wie bei großen Sprachmodellen sind auch weltweite Foundation-Modelle (Grundlagenmodelle) essenziell für die Entwicklung von Robotern und autonomen Fahrzeugen. Allerdings verfügen nicht alle Entwickler über die nötigen Ressourcen und Fachkenntnisse, um solche Modelle selbst zu trainieren, so Huang.
Cosmos ermöglicht es, aus Eingaben wie Text Videos zu erstellen, die als Grundlage für virtuelles Training dienen. Diese Simulationen reduzieren die Abhängigkeit von teuren und zeitaufwändigen realen Experimenten. Die Technologie kann gezielt seltene, aber kritische Szenarien wie das Zusammentreffen mit Einsatzfahrzeugen simulieren. Solche Ereignisse stellen eine besondere Herausforderung für autonome Systeme dar, die schnell und präzise auf unvorhersehbare Situationen reagieren müssen.
Durch die Integration dieser Modelle setzt Nvidia neue Maßstäbe in der Robotik und macht KI-Technologien für eine breitere Entwicklercommunity zugänglich. Nvidia sieht diese Technologien als Schlüssel für die Transformation von Industrien im Wert von 50 Bio. USD. Gleichzeitig erkennt Huang die Herausforderungen: Die Software muss die Komplexität realer Szenarien sicher handhaben.
Desktop-PC für KI-Entwickler
Eine weitere Innovation ist "Project Digits", ein speziell für KI-Entwickler konzipierter Desktop-PC. Für 3.000 USD bietet der Rechner mit einem Grace Blackwell Superchip und großem Speicher die Rechenleistung, die für das Training umfangreicher KI-Modelle erforderlich ist. Das Gerät wurde in Zusammenarbeit mit MediaTek entwickelt und läuft auf Linux. Es soll Entwicklern ermöglichen, unabhängig von Clouddiensten oder herkömmlichen Computern zu arbeiten.
Neue Nvidia Nemotron-Modelle und KI-Agenten
Huang stellte außerdem eine neue Familie von Nvidia-Nemotron-Modellen vor, die auf den Llama-Modellen von Meta Platforms (META) basieren: Llama Nemotron Nano, Llama Nemotron Super und Llama Nemotron Ultra. Diese sollen die Leistung von KI-Agenten weiter verbessern, einer Branche, die laut Huang ein Multi-Billionen-Dollar-Markt werden dürfte.
Fazit
Nvidia konzentriert sich darauf, KI-Technologien wie Cosmos und Partnerschaften mit Unternehmen wie Toyota und Uber in praxisnahe Anwendungen zu bringen. Im Fokus stehen sowohl der Ausbau des Rechenzentrumsgeschäfts als auch die Erschließung neuer Märkte wie Robotik und autonome Systeme. Dabei wird es darauf ankommen, die Technologie zuverlässig in komplexe reale Szenarien zu integrieren und wirtschaftlich nutzbar zu machen.