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Ein eigensinniger und streitsüchtiger Querkopf – Marty Whitman

Marty Whitman ist heute 93 Jahre alt. Er kämpfte im zweiten Weltkrieg, überdauerte viele große Börsencrashs und ist nach wie vor heiß auf das Spiel der Spiele. Als Investor, Autor, Professor und Fund Manager erarbeitete sich der New Yorker und Wahl-Pariser einen guten Ruf. Und es scheint noch lange nicht Schluss zu sein. Lesen Sie hier die interessante Geschichte eines großen Finanziers.

martin-whitmanMartin J. Whitman wurde am 30. September 1924 im New Yorker Stadtteil Bronx als Sohn jüdischer Eltern geboren. Er diente nach seiner Schulzeit in der US-Armee und kämpfte im Pazifik während des 2. Weltkrieges. 1946 nahm Marty Whitman ein Studium der Ökonomie an der Syracuse Universität in New York auf. Den Bachelor-Abschluss erhielt er 1949. Im Anschluss absolvierte er noch einen Master in Ökonomie an der New School of Social Research, welche ebenfalls in New York beheimatet ist.

Third Avenue

Seine Karriere begann Whitman irgendwann in den 1950er Jahren als Aktienanalyst bei Shearson Hammill. Anschließend heuerte er bei einer ganzen Reihe von Finanzunternehmen in New York und Philadelphia an. Er wurde zu einem Spezialisten für bankrotte Unternehmen und Turnaround-Stories. Erst 1974 wagte der gebürtige New Yorker den Schritt in die Selbstständigkeit. Als Standort wählte er natürlich den Big Apple. Er gründete die Firma M.J. Whitman LLC, welche sowohl als klassisches Handelsunternehmen operierte, als auch Brokerleistungen anbot. Der Erfolg dieser Unternehmung war beachtlich. 1986 erfolgte dann eine weitere Gründung. Diesmal versuchte Whitman eine Art Investmentgesellschaft zu etablieren, welche 1990 in die Third Avenue Funds aufging. Diese Fondsfamilie, welche USD 21 Mrd. managt, besteht aus vier Investmentfonds. Das Flaggschiff ist der Third Avenue Value Fund, welcher seit Auflage im November 1990 bis Oktober 2007 eine jährliche durchschnittliche Performance von 16,83% erwirtschaftete (der S&P500 erwirtschaftete in diesem Zeitraum eine Rendite von 12,33%). Bis 2012 regelte Whitman noch allein die Geschicke seiner Firma, ab dann übernahm Ian Lapey die Rolle des Chief Investment Officers. Marty Whitman begutachtet das Geschehen seither aus zweiter Reihe als Co-CIO.

Neben seiner Tätigkeit als Investor und Fund Manager war Whitman auch als Professor an den Universitäten Yale und Syracuse tätig, und zwar für über 30 Jahre. Die School of Management an der Syracuse Universität ist nach einer Spende von USD 23 Mio. in Martin J. Whitman School of Management umbenannt worden. Des Weiteren rief Whitman zusammen mit seiner Frau Stipendienprogramme an amerikanischen Universitäten ins Leben sowie an der Universität in Tel Aviv. Seine Frau ist übrigens Lois Whitman, welche als Gründerin und Direktorin der Kinderrechtsabteilung bei Human Rights Watch tätig ist. Sie haben zusammen 3 Kinder.

Whitman schrieb mehrere Bücher, darunter Value Investing und The Aggressive Conservative Investor. Forbes schreibt, er habe eine wohlverdiente Reputation als eigensinniger und streitsüchtiger Querkopf.

Anlagestil

Auf der Website von Third Avenue erfährt man, welchen Ansatz Whitman verfolgt. Er sieht sich selbst als opportunistischer Investor, der mittels eines Bottom-Up-Ansatzes jedes potenzielle Investitionsobjekt genauestens untersucht. Dabei scheut er auch keine Einstiege á la Contrarian Investments, wo man einsteigt, wenn andere panisch ihre Stücke schmeißen. Generell legt Marty Whitman großen Wert auf Fundamentaldaten. Und weit wichtiger als der Ausblick eines Unternehmens ist für ihn der Preis, den er jetzt zahlen muss. Allgemein ordnet man Whitman als herausragenden Value Investor ein.

Prinzipiell lässt sich sein Stil auf 2 Kriterien herunterbrechen. Ein sehr gutes Investment ist für ihn ein (a) sicheres Unternehmen, welches zu einem (b) günstigen Preis zu haben ist.
Ein sicheres Unternehmen weist dabei folgende Punkte auf: eine gute Finanzlage, ein gutes Management, ein verständliches Geschäftsmodell sowie politische und regulatorische Sicherheit.
Einen günstigen Preis erkennt Whitman am aktuellen Unternehmenswert unterhalb des intrinsischen Unternehmenswertes sowie attraktiven Wachstumsaussichten.

Zitate

- "Die meisten Investoren sind Aussichts-bewusst. Ich bin Preisbewusst."
- "Diversifikation ist ein schlechtes Substitut für Wissen."
- "Value Investing umfasst das zu kaufen, was sicher und billig ist."
- "Das witzige an Graham und Dodd ist, dass jeder über sie redet, aber niemand sie liest."
- "Viel an der Wall Street hat nichts mit dem eigentlichen Wert eines Unternehmens zu tun. Wir handeln Wahrscheinlichkeiten, keine Vorhersagen."
- "Jedes Investment hat einen Haken."
- "Das Geheimnis des Erfolges beim sicheren und günstigen Investieren ist nicht bessere Informationen zu erhalten, sondern vielmehr die erhältlichen Informationen besser zu nutzen."
- "Irgendjemand muss immer die Rechnung bezahlen."
- "Wenn du nach 10 Minuten am Pokertisch nicht weißt, wer der Verlierer ist, dann bist du der Verlierer."
- "Ein Schnäppchen, dass ein Schnäppchen bleibt, ist kein Schnäppchen."
- "Es liegen große Renditepotenziale darin, Junk zu kaufen."
- "Da jedes Investment einen Haken hat, besteht der Trick nicht darin, ein perfektes Investment zu finden, sondern zu einem Urteil zu gelangen, dass einen nicht vom Investieren abhält."
- "Kümmere dich nicht um die Investments, die du nicht gemacht hast. Vielmehr solltest du dich um die Investments kümmern, die du gemacht hast, aber nicht hättest machen sollen."
- "Ein Bankrott ist nicht das Ende des Spiels, sondern vielmehr der Anfang."
- "An der Wall Street wird jeder Spekulant Investor genannt. Das ist schlechte Semantik."
- "Selten zählen mehr als drei oder vier variablen. Der Rest ist Rauschen."
- "Wir ignorieren Prognosen und Ausblicke, da wir schlecht im Prognostizieren sind und das auch zugeben. Alle anderen sind auch schlecht darin, geben’s aber nicht zu."

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