Liebe Leser,

die Online-Ausgaben am Cyber Monday werden nach vorläufigen Schätzungen von Adobe Digital Insights 12 Mrd. USD übersteigen und damit wird ein neuer Rekord aufgestellt. Am oberen Ende würde dies einen Anstieg von 9,7 % im Vergleich zu den 11,3 Mrd. USD bedeuten, die man am Cyber Monday im vergangenen Jahr ausgegeben hat. Einzelhändler haben es also trotzt der viel zu hohen Inflation geschafft, US-Käufer dazu zu motivieren, ihre Geldbörsen am Cyber Monday zu öffnen. Grund dafür war u.a. eine etwas aggressivere Vermarktungspolitik, wobei man verstärkt auf Last Minute Push-Benachrichtigungen, Textnachrichten und Video-Streaming-Anzeigen gesetzt hat, in denen stark reduzierte Kosmetika, Elektronik, Spielzeug, Kleidung und andere Produkte angepriesen wurden.



Push-Benachrichtigungen sorgen für mehr Verkäufe

Der Vorstoß scheint funktioniert zu haben, denn US-Käufer gaben am Cyber Monday im Zeitraum bis 18 Uhr EST (2300 GMT) 8,3 Mrd. USD online aus, so Adobe Analytics, das Daten über Adobes Experience Cloud-Dienst für E-Commerce-Plattformen verfolgt. Gleichzeitig wird es erwartet, dass man neue Rekorde beim sog. Buy-Now-Pay-Later-Service aufstellen wird. Gerade im Spätherbst sind viele US-Amerikaner dazu bereit, diese Möglichkeit zu nutzen, um höherpreisige Weihnachtseinkäufe zu tätigen und somit eigene Geldbörse entsprechend zu entlasten. "Die Verbraucher sind sehr widerstandsfähig und haben trotz der hohen Inflation Wege gefunden, Geschenke und Erlebnisse für ihre Kinder und deren Haustiere zu kaufen", sagte bspw. Matthew Katz, Managing Partner bei der Beratungsfirma SSA & Company. Und damit haben wir im Wesentlichen eine direkte Bestätigung der Annahme, dass der Konsumtrend weiterhin an Stärke gewinnt, weswegen es wirklich Sinn machen dürfte, sich auf Gewinner dieser Trendtendenz zu fokussieren.



https://viz.traderfox.com/peer-group-tabelle/US58733R1023/05/mercadolibre-inc/aktien-2904224-16776068

Black Friday beschert Shopify (SHOP) ein neues Umsatzrekord und Cyber Monday bringt die Aktie auf neues Lokalhoch

Der Konzern meldete mit einem Gesamtumsatz von 4,1 Mrd. USD, einen neuen Black-Friday-Rekord. Der Anbieter von Internet-Infrastruktur für E-Commerce meldete zugleich, dass man damit im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzanstieg von 22 % erzielt hätte. "Ein weiterer epischer, rekordverdächtiger Black Friday in den Büchern für Shopify-Händler", sagte Harley Finkelstein, Präsident von Shopify, in einer Pressemitteilung. "… und die Aufregung nimmt nur zu, da der Cyber Monday noch bevorsteht," führte er damals weiter aus. Und damit scheint er vollkommen recht zu haben, denn auch am Cyber Monday konnte der Konzern richtig gut vom Aufleben des Konsumtrends profitieren. Shopify stellte fest, dass die beliebtesten Kategorien auf seiner Plattform Kleidung, Körperpflegeprodukte und Schmuck waren. Die durchschnittliche Warenkorbgröße lag bei etwas mehr als 110 USD, wobei die USA, Großbritannien und Kanada die meistverkauften Länder von Shopify sind.

Internationalisierung ist ein wichtiger Wachstumstreiber für Shopify

Interessanterweise überschritten etwa 15 % der Bestellungen internationale Grenzen, und der weltweite Umsatz auf der Shopify POS-Plattform stieg im Vergleich zum Vorjahr um 33 %. Dies bringt spekulative Annahme ins Spiel, dass der Konzern zukünftig immer mehr von der Internationalisierung des E-Commerce-Handels profitieren könnte. Shopify ist ja das globale Handelsunternehmen, das eine wichtige Internetinfrastruktur für den Handel und v.a. E-Commerce bereitstellt und vertrauenswürdige Tools zum Starten, Skalieren, Vermarkten und Betreiben eines Einzelhandelsgeschäfts jeder Größe anbietet. Shopify unterstützt Millionen von Unternehmen in mehr als 175 Ländern und wird von Marken wie Mattel, Gymshark, Heinz, FTD, Netflix, Kylie Cosmetics, SKIMS und Supreme genutzt.

Shopify - auf der Wolke schwebend

Der Konzern ist also eine Cloud-basierte Commerce-Plattform, wobei man verschiedene Technologien anbietet, die den Handel enorm optimieren und verbessern. Shopify bietet einen Abonnementplan ab 39 USD pro Monat für Unternehmen an und bietet auch viele weitere benachbarte Dienste an, mit denen KuMs reibungslos arbeiten können. Das Unternehmen spezialisiert sich ja auf die Cloud-Softwareentwicklung für Online-Marktplätze.

E-Commerce und One-Stop-Shop-Ansatz sind die Wachstrumstreiber

Als wachstumstreibend fungiert hier u.a. der Aufschwung von E-Commerce und bis zuletzt der globale Stay-at-Home-Trend. Dabei hilft der Konzern mit seiner Software-Suite den aufstrebenden Unternehmen ihre Verkäufe online und über traditionelle persönliche Kanäle zu verwalten. Die Dienstleistungen reichen von der Webseiten-Verwaltung über Social Media Marketing bis hin zur digitalen Zahlungsannahme, was gerade bei den KuMs, einen sehr positiven Einklang findet. Der Konzern betreibt eine Plattform, die es Unternehmen jeder Größe ermöglicht, ihre Produkte online zu verkaufen, wobei der Schwerpunkt darauf liegt, kleinere Unternehmen zu stärken und mit ihnen durch den Aufbau langfristiger Beziehungen zu wachsen. Der "One-Stop-Shop"-Ansatz von Shopify zur Ermöglichung des E-Commerce hat es zu einem Kraftpaket gemacht. Es hat jetzt mehr E-Commerce-Verkäufe, die durch sein Ökosystem fließen als jedes andere Unternehmen neben Amazon und daher ist auch diese Wachstumsstory weiterhin vollkommen intakt.



BNPL-Spezialist Affirm (AFRM)

Die Nummer zwei ist heute die Aktie von Affirm (AFRM), die wir im Sommer als Top-Rebond-Stock ausführlich thematisiert haben. Seitdem befindet sich die Aktie in einer Volatilen Erholungsbewegung, wobei man vor dem Hintergrund positiver Black-Friday/Cyber-Monday-News ebenfalls auch ein neues Lokalhoch zog. Das Unternehmen ist ein Payment-Anbieter und gilt damit ganz klar als Profiteur des digitalen Zeitalters. Explizit geht es hier um die Buy Now Pay Later Methode (BNPL), die Affirm in der aktuellen stark angeschlagenen charttechnischen Situation zur Erholungsbewegung verhelfen könnte. Und die ersten Anzeichen dafür bekamen wir mit den News, dass BNPL-Methode in diesem Jahr neue Rekordumsätze verzeichnen wird.

BNPL-Service wird immer populärer

Insgesamt geht man davon aus, dass Affirm einen signifikanten positiven Schub durch die bald anlaufende Weihnachtssaison bekommen wird. Und dies basiert wiederum auf der Annahme, dass die hohe Inflation sowohl in den USA als auch in der EU die Kaufkraft zwar signifikant verringert hat, wobei sich der Konsumtrend insgesamt sehr robust zeigt. Folglich wäre es plausibel anzunehmen, dass Käufer gerade in diesem Jahr sich verstärkt für die BNPL-Bezahloption entscheiden werden. Die Bestätigung dieser Tendenz sahen wir ja sowohl am Black Friday als auch am Cyber Monday.

Affirm bietet zahlreiche BNPL-Dienstleistungen an…

…und diese sind meistens an den Sale-Event-Tagen wie Amazon Prime Day, Singles Day, Black Friday und Cyber Monday sehr populär. Denn genau dann neigen viele Verbraucher dazu, Großkäufe mit einer Ratenzahlung-Option zu tätigen, um eben ein oder anderes mögliches Schnäppchen nicht zu verpassen. Die Affirm-Bonitätsprüfung ist dabei an keine harten Bedingungen gebunden und daher ist der Konzern in der Lage, sehr viele neue BNPL-Verbraucher anzuziehen, was das Fundament für sein zukünftiges Wachstum bilden dürfte.



MercadoLibre - die Amazon Lateinamerikas

Die Nummer drei ist heute die Aktie von MercadoLibre (MELI), die wir schon im Januar 2023 als einen Top-Rebound-Stocks identifiziert haben. Und in dieser Hinsicht muss man sagen, dass, obwohl die Aktie schon in eine Rebound-Bewegung überging, ist das volle Erholungspotenzial noch bei Weitem nicht ausgeschöpft. Der Konzern ist sowas wie die Amazon Lateinamerikas. MELI betreibt einen E-Commerce-Marktplatz, der in einigen der bevölkerungsreichsten Länder der Region, darunter Brasilien und Argentinien, eine dominierende Präsenz hat. Das Geschäftsnetzwerk des Unternehmens verschafft ihm eine Reihe von Wettbewerbsvorteilen, darunter ein First-Party-E-Commerce-Geschäft, ein digitales Zahlungsnetzwerk, das mobile Point-of-Sale-Geräte für stationäre Geschäfte umfasst, und ein Logistikunternehmen, das dazu beiträgt, seine Versandanforderungen intern zu erfüllen.

Profiteur des E-Commerce-Trends

Allein deswegen und v.a. vor dem Hintergrund der Tatsache, dass in dieser Region rund 635 Millionen Menschen leben, verfügt MELI nur im Rahmen des E-Commerce-Trends über sehr große Wachstumschancen. Unterstützt wird diese These durch den langfristig steigenden Wohlstand in der Region und der angelaufenen Digitalisierung. Das aktuell herrschende Problem ist weiterhin die Inflation und der schwächere Konsum. Doch im Groben sollte man das eher als eine temporäre Belastung betrachten. Unerwartet positive Impulse könnten hier auch seitens der Politik entstehen. Die Aktie von Mercado Libre sprang zuletzt an, nachdem der radikale Libertäre Javier Milei die Präsidentschaft in Argentinien gewonnen hat. Und das ist aktuell wohl der wichtigste Wachstumstreiber. Denn damit kommt die Hoffnung über eine zukünftige Widerherstellung der argentinischen Wirtschaft ins Spiel.



Viel Erfolg und bleiben Sie Profitabel!

Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: keine Eigenpositionen.