Spannend bleibt die Situation auch beim US-Biotechunternehmen Vericel.

Dieses weist einen Börsenwert von 598,41 Mio. USD auf und bietet nach dem Motto "For Me, By Me" autologe Zelltherapien für Kunden an. Der Gedanke dabei ist, dass die körpereigenen Zellen des Patienten in Form von kleinen Gewebemengen wie Knochenmark, Haut oder Knieknorpel als Grundlage für die Behandlungsmethoden dienen. Zuerst wird das passende Gewebe an einem der Produktionsstandorte entnommen und anschließend zu einer spezifischen Zelltherapie oder einer mehrzelligen Therapie ausgebaut. Anschließend kann dieses nach Bedarf wieder implantiert werden. Diese Vorgehensweise verringert sowohl die Risiken einer Abstoßung sowie einer immunsuppressiven Therapie. Derzeit hat das Unternehmen mit MACI und Epicel zwei spezielle FDA-zertifizierte Produkte im Portfolio. MACI wird zur Behandlung von symptomatischen Knorpeldefekten des Knies verwendet. Dabei wird der sogenannte Tissue-Engineering-Prozess angewendet, um Zellen auf Gerüsten mit gesundem Knorpelgewebe, welches aus dem eigenen Knie des Patienten stammt, anzusiedeln. Besonders bei älteren Patienten oder Verletzungen, die aus zu hohen Belastungen resultieren wird diese Methode angewandt. Mit Epicel können sowohl bei erwachsenen als auch bei pädiatrischen Patienten schwerwiegende und großflächige Hautverbrennungen behandelt werden. Das kultivierte epidermale Autotransplantat wird aus der eigenen Haut des Patienten gezüchtet und kann als dauerhafter Hautersatz wieder am Körper angebracht werden. So lassen sich sogar Verbrennungen behandeln, bei denen mehr als 30 % des gesamten Körpers tiefgreifende Verbrennungen aufweisen. Die ständige Entwicklung an weiteren Produkten wird durch Vericel hier weiter vorangetrieben. Am 06.11. verursachten die veröffentlichten Quartalsergebnisse einen Ausbruch auf ein neues Allzeithoch. Die Analysten rechneten beim EPS mit einem Verlust von 11 Cent je Aktie. Vericel konnte in diesem Quartal jedoch fast schwarze Zahlen schreiben und konnte den Verlust auf 2 Cent je Aktie eindämmen. Der Rekordumsatz von 22,5 Mio. USD (zuvor: 14,3 Mio. USD) konnte die Konsenserwartungen der Analysten ebenfalls deutlich schlagen. Das Management zeigte sich weiterhin zuversichtlich für das laufende Geschäftsjahr und erhöhte in weiterer Folge die Umsatzprognose. Statt 81,57 Mio. USD erwartet dieses nun 87 – 90 Mio. USD. Der ständig steigende Bedarf an medizinischer Versorgung wird zusätzlich durch den demografischen Wandel angefacht. Die Bevölkerung erfährt dabei eine Überalterung. Einer Statistik der Bundeszentrale für politische Bildung zur Folge, waren alleine in den USA im Jahr 2015 14,8 % der gesamten Bevölkerung über 65 Jahre alt. Im Jahr 2060 soll dieser Wert auf über 23,5 % angestiegen sein. Gerade mit seinen einzigartigen und innovativen Produkten ist Vericel, vor allem mit MACI, gut positioniert.

Die Aktie hat sich seit dem letzten Kursanstieg komplett vom Gesamtmarkt abgekoppelt. Am Tag der Veröffentlichung der Q3-2018 Zahlen, stieg Vericel zur Spitze um knapp 50 %. Seitdem konsolidiert der Wert in Form einer bullischen Flaggenformation. Mit einer Trendstabilität von 8,17 liegt Vericel derzeit auf dem 38. Platz in unserer Neo-Darvas-Rangliste. Nur 4,7 % fehlen dem Wert, um ein neues Allzeithoch erreichen zu können. Watchlist.