Anlagetrend Konsum/Restaurant-Aktien: Die Partnerschaft zwischen Krispy Kreme (DNUT) und McDonalds (MCD) ist eine Win-Win-Situation!
Liebe Leser,
für großes Aufsehen sorgte bei mir der am 26. März bekannt gegebene Deal zwischen Krispy Kreme (DNUT) und dem Fast-Food-Giganten McDonalds (MCD). Krispy wird dabei seine Donuts in McDonald's-Restaurants in den USA zu verkaufen. Und dies dürfte sich als eine profitable Win-Win-Situation für beide Unternehmen herausstellen. Krispy wird somit seine Reichweite enorm vergrößern, während McDonalds eine kostengünstige, aber sehr aussichtsreche Menüerweiterung bekommt, sodass man in der Lage sein wird, mehr Kunden anzuziehen. So die primäre Annahme, die diese Vertriebspartnerschaft begleitet und die wir im aktuellen Trend-Update etwas genauer anschauen werden.
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Der MCD-Deal ist ein Segen für Krispy Kreme
Das Unternehmen hat bis zuletzt hart daran gearbeitet, seinen Vertrieb zu erweitern, ohne die Kosten in der Lieferkette in die Höhe zu treiben. Dabei hat Krispy, zu dem auch die Insomnia Cookies-Kette gehört, seinen Fokus zuletzt auf sein Kerngeschäft mit frischen Donuts geschärft. Der Konzern sagte auch im Oktober des vergangenen Jahres, dass man Berater eingestellt hat, um Optionen, einschließlich eines möglichen Verkaufs, für die Insomnia Cookies-Kette zu prüfen. Mit der MCD-Kooperation scheint nun eine ganz neue Wachsrtumsstory mit einem enormen Potenzial ins Rollen zu kommen, weswegen man die Aktie v.a. Richtung 2025+ wirklich im Blick haben sollte.
Das Geschäft mit frischen Krispy Donuts
Was die Businessspezifik von Krispy Kreme angeht, so muss man hier Folgendes beachten: Das Unternehmen verkauft Donuts über seine fast 400 unabhängigen Geschäfte sowie Tausende von Lebensmittelgeschäften und Schnellrestaurants. Das Unternehmen backt dabei täglich frische Donuts in Produktionszentren und liefert an nahe gelegene Einzelhändler. Und so ist es wichtig zu verstehen, dass Krispy Kreme kein Unternehmen für verpackte Lebensmittel ist. Genau dies birgt sowohl gewisse Risiken als auch gute Wachstumschancen. Als Befürworter des Frischwarengeschäfts ist also Krispy Kreme dazu gezwungen, viele lokale Produktionszentren in der Nähe seiner Vertriebspartner zu unterhalten, damit man sie zeitnah mit der Top-Frischware beliefern kann. Die McDonalds-Partnerschaft ist aber eine ganz neue Dimension. Die nächste Herausforderung für Krispy Kreme wird also darin bestehen, die Produktion kosteneffizient hochzufahren, um der neuen Nachfrage gerecht zu werden. Und so wird Krispy nun damit anfangen, Investments in neue Produktionsstätte hochzufahren.
Krispy wird seine Produktionsnetzwerk erweitern müssen
Die Analysten gehen davon aus, dass die derzeitigen Produktionszentren von Krispy könnten, aktuell etwa 6.000 McDonald's-Restaurants bedienen. Um jedoch der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden, müsste Krispy Kreme 25 bis 30 weitere Produktionszentren errichten. Dabei liefert Krispy Kreme seit 2022 Donuts an 160 McDonald's-Restaurants in Kentucky als Testkonzept. Das langfristige Ziel der erweiterten Partnerschaft ist jedoch die Belieferung von allen 14.000 McDonald's-Restaurants, was die aktuelle Produktreichweite von Krispy in den USA schlicht und einfach verdoppeln wird.
Krispy Kreme ist kurz vor dem Beginn einer neuen Umsatz- und Gewinnstory
Was die potenzielle Umsatzentwicklung von Krispy Kreme angeht, so ist hier wirklich viel Luft nach oben, v.a. dann, wenn man bedenkt, dass Krispys Donuts den ganzen Tag und nicht nur zu den Frühstückszeiten verkauft werden. Die margenstärkere Gewinnstory dürfte allerdings erst später Richtung 2025/26 anfangen, sobald die Frage des kostenintensiven Ausbaus der Produktionslogistik gelöst und abgeschlossen ist. Idealerweise wir die zum gleichen Zeitpunkt passieren, wo die globale Weltwirtschaft sich zu stabilisieren und im Best Case zu erholen beginnt. Denn aktuell findet diese Partnerschaft zu einem Zeitpunkt statt, an dem die Verbraucher angesichts der höheren Lebensmittelpreise nach günstigeren Optionen suchen. Und so kann sich auch die volle Konsumstärke nicht vollständig entwickeln.
Abschließend muss man hier also subsummieren, dass die angekündigte Kooperation mit McDonalds eine echte Wachstumschance mit gewissen Neubewertungspotenzial für Krispy bedeutet, obwohl diese Story schon bis zu 12 Monaten oder sogar mehr Zeit brauchen wird, um in der vollen Stärke anzulaufen.
Der Kampf der US-Fast-Food-Ketten um das beste Frühstücksmenü geht in die nächste Runde
Was McDonalds‘ Win-Situation angeht, so muss man hier folgendes im Hinterkopf haben. Die Spezifik des US-Fast-Food-Markts deutet weiter darauf, dass Frühstücksmenü nach wie vor ein wichtiges Schlachtfeld unter den Fast-Food-Ketten ist. So hat bspw. die Restaurant-Kette Wendy's Company (WEN) Mitte Februar Investitionen angekündigt, um das Wachstum anzukurbeln, darunter 55 Mio. USD explizit in Frühstücksmenü. Das Unternehmen sagte, es verfolge einen "Always-on-Ansatz" für seine Frühstückswerbung in allen Medienformen und hat 15 Mio. USD zur Unterstützung des digitalen Wachstums durch Verbesserungen mobiler Apps und 30 Mio. USD für die Einführung digitaler Menütafeln freigestellt. Wendy‘s geht davon aus, dass die Investitionen und Wachstumspläne des Unternehmens den Frühstücksumsatz pro Restaurant in den nächsten zwei Jahren in den USA um 50 % steigern werden. Und in dieser Hinsicht kann man ganz klar schlussfolgern, dass diese Annahme auch für McDonalds gültig ist.
Die Spezifik des Frühstückgeschäfts
Laut letzten MCD-Ergebnissen ist die Kundenfrequenz von McDonald's an seinen US-Standorten weiterhin stark. Grund dafür ist im weiten Sinne die Kombination aus dem Aufleben des Konsumtrends aber auch die Tatsache, dass die hohe Inflation immer mehr Menschen mit mittlerem Einkommen dazu zwingt, von Full-Service-Restaurants zu Fast-Food-Ketten wechseln. Frühstück ist in den Fast-Food-Restaurants ist dabei eine typisch amerikanische Tradition auch, wenn der Besucht mittlerweile immer öfter in einer Drive-Throug-Art stattfindet. Und so ist es auch kein Wunder, dass McDonald aktuell ein Drittel aller Fast-Food-Besucher in den Morgenstunden akkumuliert und dies sind rund 15 % aller McDonalds-Kunden, die der Konzern bedient.
McDonalds baut seine Marktführerschaft weiter aus
An dieser Stelle muss man anmerken, dass die Kooperation mit Krispy darauf ausgelegt ist, nicht nur das eigene Frühstücksmenü qualitativ zu stärken (Donuts sind ja in den USA sehr populär), sondern auch dazu, um potenzielle Marktanteile durchaus populären Fast-Food-Ketten wie Starbucks (SBUX) und Dunkin‘ Donuts abzujagen. Die Aufnahme von Krispy Kreme-Donuts in die Speisekarte könnte also dem Fast-Food-Riesen helfen, den Umsatz zu steigern und seine Dominanz unter den Mitbewerbern zu stärken, insbesondere im kritisch wichtigen Frühstücksgeschäft. Was die Etablierungszeit angeht, so startet die Etablierung der DNUT/MCD-Partnerschaft in der zweiten Hälfte von 2024 und wird in den USA voraussichtlich bis Ende 2026 abgeschlossen, wobei Krispy Kreme in diesem Zeitraum keine anderen Schnellrestaurants in den USA beliefern wird. Das Ende der Story bleibt allerdings offen und könnte weitere Wachstumsimpulse wie bspw. Internationale Expansion mitbeinhalten. Doch dies ist zunächst in den Bereich von Wachstumsfantasien anzuordnen.
Fazit
Abschließend gelangen wir also zur Erkenntnis, dass die Krispy-McDonalds-Kooperation eine klassische Win-Win-Situation darstellt. Konservative Anleger, die diese Story im Rahmen des angelaufenen Auflebens des Konsumtrends speilen möchten, sollten also eher Richtung McDonald-Aktie schauen, wobei risikofreudige Anleger Krispy als eine spekulative Depotbeimischung attraktiv finden dürften.
Das aktuelle Kurspotenzial bei Krispy würde ich zunächst auf bis zu 20-22 USD schätzen und als begrenzt betrachten. Diese Annahme entspringt der Erwartung einer kostenintensiven Ausbauphase von Produktionszentren, wobei die sich Umsätze zunächst (Richtung Ende 2024/25) nur langsam verbessern dürften. Nicht zu vergessen ist hier auch die Tatsache, dass Inflationssorgen und Medikamente zur Gewichtsreduktion wie Ozempic und Mounjaro, wie auch der allg. Hype rund um die Gewichtsreduktion in den USA der Aktie von Krispy Stimmungs-technisch weiterhin schaden. Und deswegen sollten die Anleger und Trader, die dieser Story interessant finden, sie eher langfristig spielen, denn v.a., weil gerade die Gewinnentwicklung bei Krispy in den kommenden Quartalsperioden aufgrund von steigenden Investitionen sehr schwach aussehen wird, bevor der Konzern in eine Phase der Gewinnanstiege (voraussichtlich 2025/26) übergeht.
Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!
Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: keine Eigenpositionen.