Biotech-Unternehmen mit 45 % Kurspotenzial
Da können die involvierten Unternehmen der Branche schnell einmal mehrere Hundert Millionen Euro in den Sand setzen. Und dennoch bieten sich immer wieder Chancen in der Branche, wo das Risiko überschaubar erscheint. Die Aktie des deutschen Biotech-Unternehmens Evotec fällt in dieses Raster. Die Hamburger sind auf dem Gebiet der Erforschung und Entwicklung innovativer Wirkstoffe tätig. Doch anders als viele andere Wettbewerber verfügt Evotec über ein zweites Standbein, das für einen stetigen Einkommensstrom sorgt. Neben der eigenen Wirkstoffentwicklung hat sich Evotec mit der hauseigenen Technologieplattform als ein gern gesehener Partner zum Test von Wirkstoffen bereits vor dem Beginn von klinischen Studien für andere Unternehmen der Pharma- und Biotech-Branche etabliert.
Die Liste der Partnerschaften von Evotec liest sich wie ein "Who is who" der Branche. Es bestehen u. a. Forschungskooperationen mit Sanofi, Bayer, Boehringer Ingelheim, Topas Therapeutics, AstraZeneca, Pfizer, Second Genome, Conba Pharmaceutical, Jingxin und Celgene. Gerade die Zusammenarbeit mit dem US-Biotech-Schwergewicht Celgene ist besonders innig.
Anfang der zurückliegenden Handelswoche gab Evotec eine weitere strategische Partnerschaft mit Celgene bekannt. Die neue Kooperation hat das Ziel, gemeinsam die Entwicklung neuer Krebstherapien voranzutreiben. Wieder einmal werden Evotecs phänotypische Screening-Ressourcen und Substanzbibliotheken zum Einsatz kommen. Von Celgene erhält Evotec zunächst eine Vorabzahlung in Höhe von 65 Mio. USD. Bei Forschungsfortschritten sind weitere signifikante Meilensteinzahlungen vorgesehen. Kommt ein Produkt auf den Markt wird Evotec am Umsatz beteiligt.
Laut Euro am Sonntag handelt es sich bei der neuen Vereinbarung zur Zusammenarbeit mit Celgene um eine der größten in der Geschichte von Evotec. Die Meldung sei zudem genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen. Denn erst vor zwei Wochen habe Evotec mit den Zahlen für das 1. Quartal für Trübsal bei seinen Aktionären gesorgt. Nun hätten sich die Zukunftsperspektiven deutlich aufgehellt. Im laufenden Geschäftsjahr 2018 sei sowohl ein Umsatz- als auch Gewinnwachstum von je 30 % zu erwarten. Für Euro am Sonntag ist der TecDAX-Titel daher ein Langfristinvestment mit einem ersten Kursziel von 17 Euro (13 % Potenzial).
Während sich Euro am Sonntag mit dem Kurspotenzial noch sehr zurückhaltend zeigt, traut u. a. die Deutsche Bank der Aktie von Evotec mit einem Kursziel von 20 Euro deutlich mehr Luft nach oben zu (32 % Potenzial). Nach Bekanntwerden der neuen Celgene-Kooperation erwartet Analyst Falko Friedrichs rund 11 Mio. Euro mehr beim Jahresumsatz. Außerdem sei das generell gute Zeichen nicht zu unterschätzen, dass Celgene mit der neuen Allianz zur Krebsforschung mit dem deutschen Partner sende.
Die Investmentbank Oddo BHF erhöhte das Kursziel für Evotec nach der positiven Unternehmensnachricht um 2 Euro auf 22 Euro (45 % Potenzial). Zudem wurde die Einstufung mit "Buy" bestätigt. Laut Analyst Igor Kim könne die Celgene-Kooperation den Wert der Evotec-Aktie um 1,55 Euro steigen lassen.
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