Array Technologies (ARRY, i) ist ein führender Anbieter von Solartrackern, mit denen der Energieertrag von großen Solarparks gesteigert werden kann. Die eigenen DuraTrack-Systeme ermöglichen es Reihen von bis zu 100 Solarmodulen möglichst kostengünstig zu verbinden und in Verbindung mit der SmarTrack-Software über maschinelles Lernen automatisch optimal an die Wetter- und Standortbedingungen anzupassen. Die Energieausbeute soll so um bis zu 25 % höher ausfallen. Der globale Markt für Solartracker dürfte laut Fortune Business Insights von 6,88 Mrd. USD in diesem Jahr bis 2029 auf 16,73 Mrd. USD anwachsen.

Das Unternehmen könnte nun ein Top-Profiteur der gestrigen Nachricht sein, wonach der US-Präsident die Importzölle auf Solarmodule aus Kambodscha, Malaysia, Thailand und Vietnam für 24 Monate aufhebt. Im März sorgte eine vom Handelsministerium gestartete Untersuchung dafür, dass industrieweit 83 % aller Solarprojekte gekündigt oder verschoben wurden. Gestoppt wurde schlagartig die Hälfte aller US-Lieferungen und 80 % aller Importe an Solarmodulen. Eingeleitet wurden die Maßnahmen, da Zölle auf chinesische Waren offenbar umgangen werden, indem sie aus den vier erwähnten Ländern in die USA verschifft werden. Das Risiko möglicher rückwirkender Zahlungen ist somit vom Tisch und Rücklagen in Milliardenhöhe werden nicht mehr benötigt.

Array kürzte die Jahresprognose zuletzt drastisch und gab an, dass 200 bis 250 Mio. USD an Erlösen durch Projektverzögerungen nicht wie geplant in diesem Jahr generiert werden. Durch die Übernahme von STI Norland wird die Internationalisierung auch in wichtigen Märkten wie Europa beschleunigt. Laut eigenen Angaben wird man zum "führenden Anbieter für Solartracker außerhalb von China und Indien". Auf 300 GW sollen die Solarkapazitäten mi Zuge des RePowerEU-Plans verdoppelt werden, ehe es 2030 dann 600 GW geben soll. Im Heimatmarkt ist Array Technologies mit "Gemini" beim bisher größten Solar- und Batteriespeicherprojekt des Landes beteiligt. Auslieferungen für 1 GW der DuraTrack-Systeme sollen nun gestartet werden. Insgesamt beläuft sich die Summe aller Verträge und Bestellungen bei auf 2 Mrd. USD. Derzeit belasten allerdings auch noch hohe Logistikkosten.

Die Aktie hat 80 % vom 52-Wochenhoch korrigiert und könnte nun die Trendwende einleiten. Im Q1 wuchs das Geschäft um 22 %. Die Experten von Roth Capital hoben das Kursziel gestern von 7 auf 18 USD an und stuften gleichzeitig von "Hold" auf "Buy". Begründet wird dies vor allem mit den nun abnehmenden Unsicherheitsfaktoren. Trader sollten die Aktie nun im Blick behalten.