Das Zeitalter der Intelligenzexplosion
Liebe Leser,
DeepMind wurde 2010 als britisches Start-up gegründet. Das offizielle Ziel der Firma ist, Künstliche Intelligenz zu verstehen. 2014 wurde DeepMind von Google übernommen. Andere prominente Investoren sind Elon Musk und Peter Thiel. Die ersten spektakulären Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. 2015 besiegte AlphaGo, eine Software die von DeepMind entwickelt wurde, den mehrfachen Europameister Fan Hui im Brettspiel Go. Bislang waren menschliche Spieler haushoch überlegen. Allerdings nutzte AlphaGo damals noch menschliches Wissen. Die Software wurde mit Datenbanken gefüttert, die Partien und Spielzüge enthielten.
2017 wird vermutlich als das Jahr in die Geschichtsbücher eingehen, in dem die erste Künstliche Intelligenz das Licht der Welt erblickte. DeepMind veröffentlichte mit AlphaGo Zero ein neues Programm, das sich Go selbst beibrachte. Es kannte nur die Regeln des Spiels, dann begann es Partien mit zufälligen Zügen gegen sich selbst zu spielen und lernte. Nach 4,9 Millionen Partien, die es in 3 Tagen spielte, beherrschte AlphaGo Zero das Spiel besser als jeder menschliche Spieler auf der Welt.
Fast jeder hat mittlerweile schon davon gehört, dass Autos mit der Fähigkeit des autonomen Fahres Level 4 voraussichtlich 2020 auf die Straße kommen werden. Kaum jemand hingegen hat wahrgenommen, dass diese Autos nicht etwa von Algorithmen gelenkt werden, die Menschen programmiert haben, sondern von hochentwickelten Softwaresystemen, die sich das Fahren selbst beigebracht haben.
Max Tegmark, Professor für Physik am MIT und eine Koryphäe auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz, definiert Intelligenz als die Fähigkeit, komplexe Ziele zu erreichen. Ich finde, dass es komplexe Ziele sind, ein Auto unfallfrei von A nach B zu fahren oder Brettspiele wie Schach oder Go in absoluter Perfektion zu beherrschen. Gewiss, es handelt sich hier um Beispiele für situationsbezogene Intelligenz und nicht von Allgemeiner Künstlicher Intelligenz (AKI). Erstmals wird aus meiner Sicht jedoch konkret greifbar, dass Künstliche Intelligenz in Zukunft gleichauf mit der verfügbaren Rechenleistung wachsen wird.
Wir betreten der Zeitalter der Intelligenzexplosion. Der englische Mathematiker Irving Good formulierte es 1965 folgendermaßen: "Lassen Sie uns eine ultraintelligente Maschine als eine Maschine definieren, die bei weitem jegliche intellektuelle Aktivität eines beliebigen Menschen übersteigt, wie intelligent dieser auch sein mag. Da der Entwurf von Maschinen zu diesen intelligenten Aktivitäten gehört, könnte eine ultraintelligente Maschine noch bessere Maschinen konstruieren. Dann gäbe es zweifellos eine Intelligenzexplosion, die menschliche Intelligenz weit hinter sich ließe. Deshalb ist die erste ultraintelligente Maschine die letzte Erfindung, die der Mensch je machen muss, vorausgesetzt, die Maschine ist fügsam genug, um uns zu sagen, wie man sie unter Kontrolle behält."
An der Börse werden wir ab 2018 im Softwarebereich immer häufiger von Applikationen lesen, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Geschäftsprozesse automatisieren. Wir werden diese Entwicklungen im aktien Magazin aktiv begleiten. Den Anfang machen in dieser Ausgabe 5 Aktien, die wir für gut geeignet halten, um den Trend Künstliche Intelligenz zu spielen.
Viele Grüße
Simon Betschinger
Morgen erscheint aktien 02 /2018. Titelthema ist "Megatrend Künstliche Intelligenz". Werden Sie hier Kunde von aktien und erhalten Sie Zugriff auf alle Ausgaben.
DeepMind wurde 2010 als britisches Start-up gegründet. Das offizielle Ziel der Firma ist, Künstliche Intelligenz zu verstehen. 2014 wurde DeepMind von Google übernommen. Andere prominente Investoren sind Elon Musk und Peter Thiel. Die ersten spektakulären Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. 2015 besiegte AlphaGo, eine Software die von DeepMind entwickelt wurde, den mehrfachen Europameister Fan Hui im Brettspiel Go. Bislang waren menschliche Spieler haushoch überlegen. Allerdings nutzte AlphaGo damals noch menschliches Wissen. Die Software wurde mit Datenbanken gefüttert, die Partien und Spielzüge enthielten.
2017 wird vermutlich als das Jahr in die Geschichtsbücher eingehen, in dem die erste Künstliche Intelligenz das Licht der Welt erblickte. DeepMind veröffentlichte mit AlphaGo Zero ein neues Programm, das sich Go selbst beibrachte. Es kannte nur die Regeln des Spiels, dann begann es Partien mit zufälligen Zügen gegen sich selbst zu spielen und lernte. Nach 4,9 Millionen Partien, die es in 3 Tagen spielte, beherrschte AlphaGo Zero das Spiel besser als jeder menschliche Spieler auf der Welt.
Fast jeder hat mittlerweile schon davon gehört, dass Autos mit der Fähigkeit des autonomen Fahres Level 4 voraussichtlich 2020 auf die Straße kommen werden. Kaum jemand hingegen hat wahrgenommen, dass diese Autos nicht etwa von Algorithmen gelenkt werden, die Menschen programmiert haben, sondern von hochentwickelten Softwaresystemen, die sich das Fahren selbst beigebracht haben.
Max Tegmark, Professor für Physik am MIT und eine Koryphäe auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz, definiert Intelligenz als die Fähigkeit, komplexe Ziele zu erreichen. Ich finde, dass es komplexe Ziele sind, ein Auto unfallfrei von A nach B zu fahren oder Brettspiele wie Schach oder Go in absoluter Perfektion zu beherrschen. Gewiss, es handelt sich hier um Beispiele für situationsbezogene Intelligenz und nicht von Allgemeiner Künstlicher Intelligenz (AKI). Erstmals wird aus meiner Sicht jedoch konkret greifbar, dass Künstliche Intelligenz in Zukunft gleichauf mit der verfügbaren Rechenleistung wachsen wird.
Wir betreten der Zeitalter der Intelligenzexplosion. Der englische Mathematiker Irving Good formulierte es 1965 folgendermaßen: "Lassen Sie uns eine ultraintelligente Maschine als eine Maschine definieren, die bei weitem jegliche intellektuelle Aktivität eines beliebigen Menschen übersteigt, wie intelligent dieser auch sein mag. Da der Entwurf von Maschinen zu diesen intelligenten Aktivitäten gehört, könnte eine ultraintelligente Maschine noch bessere Maschinen konstruieren. Dann gäbe es zweifellos eine Intelligenzexplosion, die menschliche Intelligenz weit hinter sich ließe. Deshalb ist die erste ultraintelligente Maschine die letzte Erfindung, die der Mensch je machen muss, vorausgesetzt, die Maschine ist fügsam genug, um uns zu sagen, wie man sie unter Kontrolle behält."
An der Börse werden wir ab 2018 im Softwarebereich immer häufiger von Applikationen lesen, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Geschäftsprozesse automatisieren. Wir werden diese Entwicklungen im aktien Magazin aktiv begleiten. Den Anfang machen in dieser Ausgabe 5 Aktien, die wir für gut geeignet halten, um den Trend Künstliche Intelligenz zu spielen.
Viele Grüße
Simon Betschinger
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