Ein Vermögen an der Börse verdienen - Jeder kann es schaffen! Diese Aussage ist meines Erachtens vollkommen korrekt, obwohl ich es leicht abändern würde: Ein Vermögen an der Börse verdienen – Jeder kann es schaffen, der bereit ist, mehr dafür zu tun als alle anderen. Traden und Investments sind Handwerksberufe, welches man erlernen kann sowie muss! Es ist viel Arbeit dafür Nötig. Wer dies nicht bereit ist zu investierten, sollte lieber auf passive Index-ETF's ausweichen und die Finger vom aktiven Handel fern halten.

Ein Mann, der den langen Weg gegangen ist, lautet Leon Cooperman. Der Investor startete wortwörtlich bei null. Aus einer ärmlichen Familie abstammend, schloss Cooperman als erster aus seiner Familie ein College ab, um anschließend einen MBA an der Columbia Business School zu absolvieren. Es folgte eine 25-jährige Tätigkeit bei der Investmentbank Goldman Sachs und im Jahre 1991 schließlich die Gründung seines eigenen Hedgefonds Omega Advisors. Diesen leitet der Guru inzwischen seit mehr als 26 Jahren überaus erfolgreich. Mit einer Gesamtperformance von 1.543% gehört er zu den unangefochtenen Spitzenreitern der Wall-Street. Doch nicht nur seinen Investoren bescherte Cooperman traumhafte Gewinne, auch er selbst baute sich ein wahres Familienimperium auf. Anfangs mittellos, schätzt das renommierte US-Magazin Forbes Cooperman's Vermögen auf 3 Mrd. USD. Blicken wir somit erneut hinter die Kulissen des Omega Hedgefonds:

Investor schichtet Portfolio um - Q/Q Turnover von 21%!

Bei der Betrachtung des vergangenen ersten Quartals 2017 finden wir mit einem Q/Q Turnover von 21% eine massive Umschichtung im Portfolio des Milliardärs vor. Auf der Käuferseite zähle ich 10 Neueinstiege sowie 19 Positionsaufstockungen. Der 48 Mio. USD schwere Neueinstieg beim Medien-Unternehmen AMC Networks Inc. macht dabei die größte Einzelposition aus.

Auf der gegenüberlegenden Verkaufsseite hingegen stieg der Guru bei 18 Positionen komplett aus und reduzierte 19 weitere Positionen teils erheblich. Nachfolgend habe ich für Sie, liebe Leser, die 10 größten Transaktionen zusammengefasst:


Investitionsquote von 69% - Leon Cooperman erhöht Depotstreuung!

Der Omega Advisors Hedgefonds besteht derzeit aus 84 Einzelpositionen (vorheriges Quartal: 71) mit einem Marktwert von 2,5 Mrd. USD (2,2 Mrd. USD). Laut eigenen Angaben verwaltet Cooperman unter seiner Investmentgesellschaft zum Zeitpunkt des ersten Quartals jedoch ein Vermögen von 3,6 Mrd. USD. Dies würde einer derzeitigen Investitionsquote von gerade einmal 69% gleichkommen.

Dabei machen die Top 10 Positionen einen Portfolioanteil von gerade einmal 39,7% aus (vorheriges Quartal: 45,7%). Es lässt sich somit eine breiter werdende Streuung im Depot feststellen. Größte Einzelposition ist der Technologiekonzern und Branchenprimus Alphabet Inc. mit einem Gesamtanteil von 6%. Bis auf den Pharmazeutika Shire konnten alle Werte im Laufe des ersten Quartal für Buchgewinne sorgen. Shire ist zudem die einzige Position, die derzeit im Verlustbereich notiert. Mit Shire Pharmaceuticals, dem Telekommunikationsunternehmen DISH Network sowie Ashland Inc. finden wir zudem drei Neulinge unter den Top 10 vor. Bei der Betrachtung der Branchengewichtung führt der Konsum- (20,4%), Industrie (16,5%) und der Finanzsektor mit 15,3% die Liste an.

Auf einen der unten aufgelisteten Depotwerte möchte ich zudem im weiteren Verlauf genauer eingehen:


Position 2 : First Data – Der stille Eroberer des E-Commerce und mobile Payments!

Das amerikanische Unternehmen First Data ist ein Anbieter von Zahlungsverkehr-Lösungen im E-Commerce Bereich. Dabei umfasst das Produkt- und Dienstleistungssortiment Geschäftsabwicklungen- und bearbeitungen, Kreditkarten sowie Prepaidkarten und Geschenkkarten. Zusätzlich wickelt das Unternehmen aus Georgia auch Aufgaben wie Gehaltsabrechnungen und andere vorausbezahlte Darbietungen ab. Neben den Zahlungs-Abwicklungslösungen bietet First Data auch Softwarelösungen für Schutz gegen Betrug sowie Authentifizierungslösungen an.

Das amerikanische Tech-Unternehmen hat sich in seiner 46-jährigen Firmengeschichte mit seinen inzwischen 24.000 Mitarbeitern zum Führenden Anbieter von Zahlungsverkehr-Lösungen hochgearbeitet. Betreibt man einen E-Commerce Shop, führt praktisch kein Weg an First Data vorbei.

Die Welt ist im stetigen Wandel. Vor 10 Jahren kaum bekannt, prägen E-Commerce Läden wie Amazon, Zalando oder Otto schon heute das Kaufverhalten von Millionen Menschen. Dabei vergisst man schnell, dass in Deutschland im Jahre 2017 der E-Commerce gerade einmal 10% des Handelsumsatzes ausmacht. Doch der Anteil wächst rapide und unaufhörlich. Dabei verdient der Zahlungsverkehrs-Spezialist bei jeder Transaktion mit. Wenig verwunderlich kann das Unternehmen mit einem stetigen Umsatzwachstum überzeugen. Im Geschäftsjahr 2016 konnte man so Umsatzerlöse in Höhe von 11,58 Mrd. USD erzielen bei einem EPS von 1,32 USD je Aktie.

Auf den Erfolgen ruht sich der Technologiekonzern jedoch nicht aus. So verkündete man kürzlich, wichtige Partnerschaften mit der Bancolombia, der größten Bank Kolumbiens sowie dem chinesischen Bezahldienst-Anbieter Alipay eingegangen zu sein. Vor allem letzteres sorgte an den Finanzmärkten für Schlagzeilen. Mit Hilfe der Übereinkunft können Nutzer von Alipay am Point-of-Sale in den USA ihre Rechnungen bei mehr als vier Millionen Einzelhändlern bezahlen. Es könnte der Anfang einer mächtigen Partnerschaft zwischen den zwei Branchenanführern werden.

Vertraut man auf den Analystenkonsens, dürfte der Wachstumspfad für First Data weitergehen. Bereits 2018 gehe man so von einem Gewinn in Höhe von 1,65 USD je Aktie aus. Der Umsatz dürfte in der gleichen Zeit von derzeit 11,58 Mrd. USD auf über 12,35 Mrd. USD klettern. Das 2018er KGV beträgt moderate 10,9.

Bei der Betrachtung der investierten Gurus finden wir neben Leon Cooperman Investor Larry Robbins vor, der seinerseits Schüler bei Cooperman war:


Getragen von besser als erwarteten Unternehmenszahlen konnte die Aktie von First Data Anfang Juli das Allzeithoch im ersten Anlauf bezwingen. Seitdem befindet sich der Technologiekonzern in einer engen Konsolidierung über der 18 USD-Marke. Sollte diese halten, ist der Weg nach oben frei. Unter Bezugnahme der moderaten Bewertung sowie der operativen Expansionsmöglichkeiten wirkt der Aktienkurs noch nicht ausgereizt:



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