Anlagetrend BigCaps: TRACKING BigPlayer Microsoft, Alphabet, Visa, Apple, Amazon, Meta und Waste Management!
Liebe Leser,
die aktuelle Berichstsaison nimmt nun so richtig Fahrt auf und es ist an der Zeit, einige Big-Caps zu Tracken, die wir in den letzten Wochen und Monaten vor dem Hintergrund einer oder anderen spannenden Wachstumsperspektive ausführlich thematisiert haben. Grund dafür sind die Quartalszahlen, die nun für frische charttechnische Impulse sorgen und eine oder andere Wachstumsannahme bestätigen. Gleichzeitig ist es wichtig die Markttendenz zu erkennen und BigCaps sind dafür bekannt, gelegentlich mit ihren Impulsen, eine oder andere Trendrichtung vorzugeben. Legen wir also los.
https://viz.traderfox.com/peer-group-tabelle/US0378331005/LS/apple-inc/aktien-18904-20937-1010246-20054-21575
Den Anfang macht heute wohl der Maß aller Tech-Dinge der IT-Gigang Alphabet (GOOGL). Der Technologiegigant hat für das vergangene 1. Quartal ein schwächer als erwartetes Resultat vorgelegt, wobei die Aktien rasch auf ein neues Tief gezogen sind. Und an dieser Stelle lässt sich sofort erwähnen, dass diese charttechnische Entwicklung vor dem Hintergrund des bevorstehenden Stock-Splits im Verhältnis 1:20 wohl eine noch bessere Eintrittschance für diejenigen darstellen könnte, die Alphabet-Aktie gerade wegen dem Split endlich langfristig spielen wollen.
Fundamentalbetrachtet, war dies eine Kombination aus unerwarteten Negativeffekten, die Alphabets Performance im ersten Quartal stark belastet haben. Besonders enttäuschend war dabei das moderate Wachstum bei den Werbeeinnahmen von YouTube. Die Ursachen dafür wären sowohl der Abzug der Werbetreibenden aus dem russischen Webspace als auch die Reduzierung der Werbebudgets in Europa vor dem Hintergrund des Ende Februar aufgeflammten Ukraine-Konflikts. Doch sonst war das gemeldete Quartalsergebnis sehr robust. Der Q1-Umsatz stieg dabei im Vergleich zum Vorjahreswert um 23 % auf 68,01 Mrd. USD (Konsens: 68,1 Mrd. USD). Das EPS von 24,62 USD fiel ebenfalls nur leicht schwächer als die erwarteten 25,96 USD aus.
Wie gewohnt sind Googles Werbeeinnahmen für den Löwenanteil des Konzernumsatzes verantwortlich. Diese stiegen um 22 % von 44,68 Mrd. USD in Q1/20 auf 54,66 Mrd. USD. Das Suchmaschinengeschäft verbesserte sich von 31,879 Mrd. USD auf 39,618 Mrd. USD. Das Wachstum bei der Video-Plattform YouTube (Umsatzanstieg von 6,89 Mrd. USD auf 8,63 Mrd. USD) fiel jedoch sehr enttäuschend aus. Verursacht wurde dies u.a. durch bereits angesprochene Negativeffekte in Verbindung mit dem Ukraine-Konflikt, aber auch mit der wachsenden Konkurrenz seitens der alternativen Video-Plattformen wie TikTok und Co., die besonders bei der jüngeren Generation immer beliebter werden. Cloud-Geschäft (Umsatzanstieg von 4,047 Mrd. USD auf 5,821 Mrd. USD) zeigte weiterhin eine sehr gute Entwicklung. Die höchste Wachstumsrate verzeichnete das Unternehmen jedoch im Bereich Other Bets, wo bspw. u.a. die F&E von Selbstfahrenden Autos angesiedelt ist. Der Umsatz sprang hier von 198 Mio. USD auf 931 mio. USD. Dies ist eine im vergleich zu anderen Bereichen eine noch kleine Umsatzquelle. Das wachstumspotenzial im Rahmen eines oder anderen Trends könnte enorm sein.
Abschließend hat der Konzern ein gewaltiges Aktienrückkaufprogramm i.H.v. 70 Mrd. USD angekündigt, was vor dem Hintergrund des bevorstehenden Stocks-Splits ebenfalls eine positive Rolle spielen dürfte. Trendtechnisch ist das temporär angeschlagene Unternehmen ohnehin weiter auf dem Pferd. Als globaler Wachstumstreiber fungiert hier ganz simpel das digitale Zeitalter und das daraus resultierende Geschäft mit der Werbung, dass immer mehr verschiedene Kanäle im Web erreicht und instrumentalisiert. Die COVID-Pandemie hat in dieser Hinsicht eine sehr positive Rolle gespielt, denn sie hat die Digitale Transformation im Großen und Ganzen sehr stark beschleunigt. Und Stay-at-Home-Trend führte dazu, dass der Konsum von digitalen Entertainment-Inhalten, ob Streaming, Gaming, I-Net-Surfing, Social-Networking etc. enorm gestiegen ist.
Damit bleibt der Trend rund um das Digitale Zeitalter weiterhin vollkommen intakt, schwächelt jedoch aufgrund des temporären suboptimalen Konzern-Wachstums aufgrund von geopolitischen Machtkämpfen in Europa und explizit wegen dem Ukraine-Konflikt. Für langfristig orientierte Anleger stellt die Aktie jedoch weiterhin eine sehr interessante Digital-Play-Story dar, die sich potenziell schon bald in ganz neue Trendrichtungen wie z.B. Autonomes Fahren, oder digitale Medizin-Services entwickeln könne.
Die Nummer zwei ist die Aktie von Amazon (AMZN) und das ist ein weiterer Wert, der genauso wie Alphabet in der aktuellen Berichtssaison aufgrund eines Zusammenspiels von Negativfaktoren unter Druck kommt und charttechnisch abgestraft wird.
Der schwerste Belastungsfaktor war dabei die 7,6 Mrd. USD große Abschreibung der Rivian-Beteiligung, die in Kombination mit der aktuellen Onlinehandel-Schwäche zu einem Q1-Verlust von 3,8 Mrd. USD führte. Und so lag der Q1-EPS-Verlust von -7,56 USD deutlich über dem erwarteten Gewinn von +8,36 USD. Umsatztechnisch wuchs der E-Commerce-Gigant um 9 % auf 116,4 Mrd. USD und lag damit knapp über den erwarteten 116,3 Mrd. USD. Was die Prognose angeht, so fiel sie ebenfalls suboptimal aus. Angesichts der weltweiten Konjunkturabkühlung, scharfer Konkurrenz und der steigenden Kosten zeigte sich Amazon für das laufende Vierteljahr zurückhaltender als gedacht und rechnet nun mit einem Umsatz im Bereich von 116-121 Mrd. USD (+3 % /+7 %), was deutlich unter dem Konsenswert von 125,55 Mrd. USD liegt.
Den einzig positiven Lichtblick gab es in der Amazon Web Services Sparte. Diese wuchs von 13,5 Mrd. USD im vergangenen Jahr auf 18,44 Mrd. USD (+37 %), wobei das operative Ergebnis sich in diesem Zeitraum von 4,16 auf 6,52 Mrd. USD verbesserte. Doch Amazon bleibt in erster Linie ein Online-Händler und daher muss er leider nun auch u.a. mit den ersten Negativ-Folgen der steigenden Inflation kämpfen. Dazu kommen auch höhere Kosten für den Betrieb der Amazon-Warenlager. Das Unternehmen hat ja in den vergangenen Pandemiejahren die Mitarbeiter mit höheren Löhnen gelockt, was nun einen zusätzlichen Belastungsfaktor darstellt.
Zudem kommen höhere Kraftstoffpreise, was sowohl die Kaufkraft von Amazon-Kunden reduziert als auch die Lieferungen für Amazon immer teurerer macht. Um dieser Tendenz etwas entgegenzuwirken, hat Amazon nun mit der Erhöhung von Gebühren für seinen Schnellversandservice Prime reagiert. Gleichzeitig wird man ab dieser Woche ein Treibstoff- und Inflationszuschlag von durchschnittlich 5 % für Händler einführen, die Amazons Lagerservices in den USA benutzen. Angesichts der weiterhin steigenden Inflation in den USA und zunehmenden Rezessionsängsten ist es aktuell schwer zu sagen, ob man mit diesen ersten Maßnahmen entstandene Belastung vollkommen auskompensieren kann.
Die Anleger müssen sich also weiterhin gedulden und ggf. eine Besserung der globalwirtschaftlichen Situation, vllt. schon in H2+ abwarten, denn die Amazon-Story, v.a. nach dem baldigen Aktien-Split weiterhin das Potenzial hat, mit neuen interessanten technologischen Entwicklungen aus dem Entertainment- und Cloud-Bereich zu überraschen. Doch zunächst muss die Online-Handel wieder in die Gänge kommen.
Die Nummer drei ist die Story rund um Kreditkartenanbieter Visa (V), die man nun nach den starken Quartalszahlen erneu im Blick haben sollte. Und diese Story ist relativ Simpel zu verstehen.
Fundamental betrachtet befindet sich Visa, wie auch andere Kreditkartenanbieter weiterhin in der Wachstumsphase, da ihre Dienstleistungen, aber auch Kreditkartenlösungen immer tiefer in die Märkte von aufstrebenden Ökonomien der asiatisch-pazifischen Region durchdringen und immer populärer werden. In Europa und in den USA ist es der Shift zum digitalen Geldverkehr, E-Commerce-Aufschwung, aber auch Kryptowährung-Boom von den Visa und Co. entsprechend profitieren, denn die Kreditkarte wird immer öfter mit den digitalen Payment-Plattformen, Marktplätzen und Online-Krypto-Börsen wie PayPal, Amazon, Kraken, etc. verbunden.
Was die globale Wachstumsstory jedoch stark ausbremst, ist die Kombination aus temporären Negativ-Faktoren. Dazu zählt primär die weiterhin andauernde COVID-Pandemie, weswegen der Tourismustrend schon sein zwei Jahren nicht in die Gänge kommt. Doch sobald der Reiseverkehr sich erholt, durfte auch Visa und Co. eine deutlich bessere operative Performance verzeichnen, denn die Kreditkarte ist ein wirklich treuer Begleiter aller Reisenden inkl. Touristen. Und in diesem Jahr könnte es tatsächlich zu der globalen Re-Opening kommen. Zumal der Konzern selbst von einer robusten Erholung des Reiseverkehrs spricht.
Was die gemeldeten Zahlen angeht, so stieg der Q2-Umsatz im Vergleich zum Vorjahreswert um 25,5 % auf 7,2 Mrd. USD (Konsens: 6,83 Mrd. USD). Das EPS von 1,79 USD fiel ebenfalls besser als die erwarteten 1,65 USD aus. Das Payment-Volumen erhöhte sich um 17 %, wobei Cross-Border Volume um 38 % zulegen konnte. Die Anzahl von Transaktionen stieg um 19 %, was auch gutes Business-Momentum hindeutet. Als Wachstumstreiber fungiert hier eindeutig der voranschreitende E-Commerce-Trend, wobei man bei der Bezahlung immer öfter die Kreditkarte benutzt. Zudem kommt die angelaufene Re-Opening-Story im Reiseverkehrt und Tourismus. Die Analysten haben das Resultat positiv angesprochen und die Kursziele auf bis zu 284 USD (Morgan Stanley) erhöht.
Die Nummer vier ist heute die Aktie von Microsoft (MSFT). Auch in diesem Fall stellt die temporäre Kursschwäche eher eine interessante Entry-Chance mit einem guten CRV dar. Zumal der Konzern mit besser als erwarteten Zahlen tatsächlich überzeugen konnte. Dabei stieg der Q3-Umsatz im Vergleich zum Vorjahreswert um 18,4 % auf 49,36 Mrd. USD (Konsens: 49,03 Mrd. USD). Das EPS von 2,22 USD fiel ebenfalls besser als die erwarteten 2,18 USD aus. Als Wachstumstreiber erwies sich erneut die starke Performance des Cloud-Geschäfts, das als einer der wichtigsten und vor allem den zukunftsträchtigsten Wachstumstreibern der Konzernentwicklung fungiert. Der Spartenumsatz stieg um 32 % auf 23,4 Mrd. USD, was mittlerweile fast schon die Hälfte der Gesamtumsätze ausmacht.
Besonders stark war die Entwicklung rund um die Cloud-Plattform für Unternehmen, Azure und andere Cloud-Dienste. Hier verzeichnete man ein Umsatzplus von 46 %, womit man den Druck auf Amazon Web Services weiter erhöhen dürfte. Sehr stark war auch die Entwicklung rund um kommerzielle Software-Services wie Office 365, wo man eine 17%ige Umsatzsteigerung verzeichnete. Online-Karriereportal LinkedIn steigerte den Umsatz um rund 34 %. Das solide Wachstum (+4 %) verzeichnete man auch in der Gaming-Sparte und das beim weiterhin herrschenden Chipmangen und fehlenden Top-Games für Next-Gen-Konsolen wie XBOX.
Die Wachstumsfantasie dieser Sparte basiert aber auch auf der Annahme einer baldigen Genehmigung, für die Übernahme des Top-Gamepublishers Activision Blizzard (ATVI) für 75 Mrd. USD. Der Kauf soll v.a. den Abonnementdienst Microsoft Game Pass stärken, der Spiele gegen eine monatliche Gebühr bietet und somit kontinuierliche wiederkehrende Erlöse generiert. Der Videospielbereich erwirtschaftete im Jahr 2021 fast 10 % des Umsatzes von Microsoft. Mit ATVI-Spielen im Angebot, würde die Gaming-Sparte dann wohl Umsatz-technisch auf ganz neues Niveau aufsteigen. Damit wäre es möglich, dass die MSFT-Aktie bei einer freundlicheren Marktstimmung demnächst eine Erholungsbewegung starten könnte. Zumal auch die Analysten das erreichte Resultat honorierten und ihre Kursziele auf bis zu 364 USD (Citi) erhöht haben.
Die Nummer fünf ist die Aktie des Abfallbeseitigungsunternehmens Waste Management (WM), die mittlerweile vor dem Hintergrund besser als erwarteter Zahlen eine Breakout-Bewegung auf ein neues Allzeithoch versuchen könnte. Im Grunde genommen bestätigt sich damit der allgemeine Trend rund um die Abfallbeseitigung, was WM demnächst zur Trendfortsetzung verleihen könnte. Wie der Konzern kommunizierte, stieg der Q1-Umsatz im Vergleich zum Vorjahreswert um 13,4 % auf 4,66 Mrd. USD (Konsens: 4,45 Mrd. USD). Das EPS von 1,29 USD fiel ebenfalls besser als die erwarteten 1,14 USD aus. Der Nettomittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit stieg von 1,12 Mrd. USD im Vorjahresquartal auf 1,26 Mrd. USD.
Das Unternehmen ist mit der Marktkapitalisierung von 68,08 Mrd. USD der größte Abfallbeseitigungsspezialist in den USA. WM spezialisiert sich auf die Beseitigung von Feststoffabfällen und kann daher kontinuierlich von dem starkem Preisumfeld für feste Abfälle profitieren. Aktuell betreibt Waste Management rund 263 aktive Mülldeponien und mehr als 348 spezielle Übergabestellen. Betreut werden sowohl private, gewerbliche als auch industrielle Kunden in einem breiten Netzwerk von Niederlassungen. Das Businessmodell ist sehr robust und wird noch durch zahlreiche Verarbeitungs- und Recyclinganlagen erweitert, was an sich einen geschlossenen Produktionszyklus darstellt und daher nicht so einfach nachzuahmen ist. Zudem kommt, dass die Geschäftsbeziehungen auf Basis langfristiger Verträge zur Erbringung einer Dienstleistung basieren. Dies bedeutet eine hohe Plansicherheit, was den Konzern vor Schwankungen schützt. Daher bleibt der Konzern in seiner Entwicklung von politischen und ökonomischen Schwankungen mehr oder weniger abgekoppelt, denn wirtschaftliche Tiefen und Höhen hin oder her: Auf die Müllabfuhr wird man in der zivilisierten Welt niemals verzichten können.
Weitere Wachstumsimpulse ergeben sich aus der gestiegenen Notwendigkeit der Entsorgung von medizinischen Abfällen. Insgesamt geht man davon aus, dass das durchschnittliche Wachstum dieser Trendrichtung bei rund +6,2 % pro Jahr liegen wird, wobei der Mark für diese Dienstleistungen bis 2028 auf 25,2 Mrd. USD anwachsen könnte. Als Wachstumsimpulsgeber erwies sich hier die COVID-Pandemie, die der Notwendigkeit einer sicheren Entsorgung von medizinischen Abfällen eine deutlich höhere Bedeutung verliehen hat. Zudem kommt noch die Stärke des Gesundheitstrends, wobei in den USA in den vergangenen Jahren sich die Anzahl von Kliniken signifikant erhöht hat. Und so wächst die Nachfrage nach Dienstleistungen für die Entsorgung medizinischer Abfälle weiterhin kontinuierlich. Waste Management ist dabei u.a. ein führendes Abfallbeseitigungsunternehmen, das genau solche Services anbietet. Und diese würden seinen ohnehin robusten Umsatzmix weiterhin profitabel vervollständigen.
Mit einem guten Quartalsresultat für das abgelaufene Quartal konnte auch Apple (APPL) aufwarten. Gleichzeitig hat das Unternehmen auch seine Dividende um 5 % erhöht und ein üppiges Aktienrückkaufprogramm i.H.v. 90 Mrd. USD angekündigt. Hinzu kommt die Annahme, dass Apple in diesem Herbst das größte Produktsortiment als je zuvor vorstellen wird, was bei der weiterhin starken Nachfrage in neue Umsatzrekorde münden könnte. Was die Zahlen angeht, so stieg der Q2-Umsatz im Vergleich zum Vorjahreswert um 8,6 % auf 97,3 Mrd. USD (Konsens: 93,89 Mrd. USD). Das EPS von 1,52 USD fiel ebenfalls besser als die erwarteten 1,43 USD aus.
Der iPhone-Umsatz stieg dabei von 47,94 Mrd. USD auf 50,57 Mrd. USD. Die Mac-Sparte wuchs von 9,10 Mrd. USD auf 10,44 Mrd. USD, wobei man lediglich bei den iPads einen leichten Umsatzrückgang von 7,81 Mrd. USD auf 7,65 Mrd. USD verzeichnete. Die Sparte rund um höhermargige Apple-Services (Apple Pay, Apple TV+ etc.) wuchs dabei von 16,90 Mrd. USD auf 19,82 Mrd. USD, wobei die Sparte rund um Accessoires und Wearables (Apple Watch, AirPods) mit einem starken Wachstum von 7,84 Mrd. USD auf 8,81 Mrd. USD ebenfalls überzeugen konnte. Damit bleibt das unikale Wachstumsmomentum offenbar weitererhalten und das bei der wachsenden Inflation, einer weiterhin miserablen Situation mit den Lieferengpässen und zunehmenden Rezessionssorgen.
Als expliziter Belastungsfaktor fungiert hier die chinesische Zero-COVID-Politik, wobei mehrere Städte in China u.a. auch in wichtigen Wirtschaftsregionen weiter unter Quarantäne verbleiben. Der Ukraine-Konflikt-bedingte Rückzug aus der Russischen Föderation wird Apple-Umsätze lediglich um rund 1,5 % belasten und ist somit zu vernachlässigen. Abgesehen davon bin ich mir ziemlich sicher, dass Luxus- und Prestige-Produkte, wie iPhones etc. ihren Weg, wenn auch über die Umwege nach Russland trotzdem finden werden.
In der aktuellen Situation, der starkfallender Aktienkurse, wo sehr viele interessante Technologieunternehmen sehr schnell, sehr günstig werden und in Schwierigkeiten geraten, wäre es logisch, dass Apple bspw. seine finanzielle Kraft nutzen könnte, um eine oder andere aussichtsreiche Übernahme zu tätigen um v.a. sein Service-Angebot z.B. im Streaming-Bereich zu stärken und auszubauen. Und damit ist diese hochspannende Wachstumsstory, die aktuell sowohl von der Hardware- als auch Service-Überlegenheit getragen wird, noch lange nicht vorbei!
Schließlich ist es die Aktie des Technologiegiganten Meta Plattforms (META), die vor dem Hintergrund starker Quartalszahlen endlich eine dynamischen Rebound-Bewegung versuchen könnte. Das größte Soziale Netzwerk der Welt zog im ersten Quartal mehr als erwartet Nutzer an (1,96 Milliarden tägliche Nutzer (Konsens: 1,94 Milliarden)), was die Befürchtungen widerlegen konnte, dass das Unternehmen am Wachstumstempo verliert. Der Q1-Umsatz für den Zeitraum stieg um 6,6 % auf 27,91 Mrd. USD (Konsens: 28,2 Mrd. USD). Das EPS von 2,72 USD fiel jedoch besser als die erwarteten 2,56 USD aus. An sich ist es ein gutes Ergebnis, das ohne die negativen Wirkungen des aufgeflammten Ukraine-Konflikt tatsächlich noch besser hätte ausfallen können, teilte das Unternehmen mit.
Die operative Performance verdeutlichte eben, dass der Konzern das Geschäft mit der Werbung und den Nutzerzahlen endlich in den Griff bekommen hat. Geografisch betrachtet wuchs das Unternehmen Nutzertechnisch v.a. in Asien, währen in Europa und in den USA man keine signifikante Veränderung bei den täglichen Nutzern beobachten konnte. Damit wird es eindeutig, dass Meta weiterhin über sehr gute Wachstumschancen gerade in der asiatischen Region verfügt. Content-technisch wird Meta immer noch von den Sozialen Netzwerken der neuen Generation und explizit durch TikTok stark unter Druck gesetzt.
Zu erwarten wäre hier also auch die technologische Content-Veränderung, sodass man immer mehr Richtung TikTok ähnlichen Kurzvideos geht. Dies ist ein sehr wichtiger Faktor, denn damit könnte Meta deutlich jüngeres Publikum gewinnen und an seine Plattform binden. Und genau dies wird kritisch wichtig sein, sobald das Unternehmen versuchen wird, seine täglichen Nutzer auf eine Metaverse-Social-Network-Plattform der neuen Generation umzusetzen. Damit bleibt die allgemeine Wachstumsfantasie rund um Metaverse weiter intakt, wird allerdings nun durch eine bessere operative Performance begleitet, weswegen die Chancen auf eine Re-Bound-Bewegung deutlich gestiegen sind. Zumal auch die Analysten das erreichte Resultat honorierten und ihre Kursziele auf bis zu 330 USD (Cannacord und Morgan Stanley) erhöht haben.
Viel Erfolg und bleiben Sie Profitabel!
Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid besitzt derzeit Aktien von Meta Plattforms (META), die im Text mitangesprochen werden.