Ein neues Rezept für Erfolg: Der Fast-Casual-Sektor serviert vielversprechende Wachstumschancen!
Liebe Leser,
Die Restaurantbranche ist ein sehr kompetitives Umfeld mit sehr niedrigen Eintrittsbarrieren und zugleich sehr niedrigen Überlebenschancen. Doch während viele Restaurant-Ketten floppen, sehen einige andere wie ein perfekt gebackenes Soufflé aus dem besten Gourmetrestaurant aus. Einer der besten Beispiele der vergangenen Jahre, den wir immer wieder als Trendfolgekandidaten thematisieren, ist die Aktie von Chipottle Mexican Grill (CMG). Der Konzern ging 2006 an die Börse mit einem Preis von 22 USD pro Aktie. Am ersten Handelstag schloss die Aktie bereits auf bei 44 USD und dies war die erste der vielen Verdopplungen, die der Stock in seiner 18-jährigen Geschichte gemacht hat. Heute notiert der Wert auf einem neuen Allzeithoch bei rund 3.186 USD pro Aktie und ist somit ein Mega-Multi-Bagger, wenn man so will. Und jetzt nehmen Sie einfach einen Taschenrechner in die Hände und rechnen Sie kurz aus, wie ein Investment heute aussehen würde, wenn Sie dem CMG-IPO lediglich mit 1.000 Euro gefolgt hätte. Beeindruckend, nichts wahr? Dabei ist die CMG-Story noch lange nicht vorbei. Doch zunächst Paar Worte zu der Fast-Casual-Industrie und anderen Top-Stocks, die man in dieser Hinsicht unbedingt im Blick haben sollte.
Die COVID-Pandemie hat die Branche neugestaltet
Die COVID-19-Pandemie hat die Restaurantbranche im ersten Jahr stark belastet. Die wachsende Beliebtheit von Restaurantlieferungen direkt nach Hause half dabei, die Branche am Leben zu erhalten, während die Verbraucher weniger Geld für Lebensmittel ausgaben und mehr zu Hause kochten. Restaurants, die sich auf Lieferungen spezialisiert hatten, profitierten von dieser Situation, aber viele andere litten unter dem Rückgang der Besucherzahlen. Doch mit dem offiziellen (medialen) Ende der Pandemie haben die Verbraucher wieder mehr Lust, auswärts zu essen, was die Systemgastronomie deutlich besser ins Spiel brachte. Diese Tendenz bestätigte sich schon im Jahr 2021 und 2022, als die Ausgaben für Restaurants die Ausgaben für Lebensmittelgeschäfte überholt haben. Allerdings war der Erfolg in der Branche nicht gleichmäßig verteilt.
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Rise of Fast-Casual-Restaurants
Einige Restaurants, die in den vergangenen zwei Jahren gut liefen, haben nun mit Schwierigkeiten zu kämpfen, da die Anzahl von Online-Bestellungen signifikant runtergegangen ist. Gleichzeitig kamen andere Herausforderungen wie der Mangel an Arbeitskräften, die steigende Inflation und die unsichere Wirtschaftslage dazu, was die Nachfrage im negativen Sinne erneut beeinträchtigt hat. Doch was neu dazu gekommen war, war eine sehr interessante Kombination aus einem zugenommenen Grad an Automation und einer Nischenpositionierung, wie wir es bspw. beim Unternehmen Kura Sushi (KRUS) gesehen haben. Dies ist eine Tochtergesellschaft von Kura Japan. Der Konzern bezeichnet sich selbst als der drehbare Sushi-Bar. Man bestellt das Essen auf einem Tablet, und es kommt in einem eigenen Behälter über ein Förderband geliefert. Das automatisierte System verfügt sogar über einen Behälter, in den man Teller ablegen kann, wenn man fertig gegessen hat. Und das Konzept schein gut anzukommen, was man aber auch an sehr guten Besucherzahlen beobachten kann.
Kura Sushi – der Weg zur Profitabilität
Auch fundamental befindet sich das Unternehmen, weiterhin auf einem Wachstumspfad. Der Konzern eröffnete sein erstes US-Restaurant im Jahr 2009 in Irvine, Kalifornien, und verfügt zum Ende April über 460 Standorte in 17 Bundesstaaten und Washington, D.C. Wie Chipotle sind alle Standorte von Kura Sushi unternehmenseigen. Die operative Marge auf Restaurantebene lag im zweiten Quartal bei 19,6 %. Das ist vergleichbar mit Chipotle, als es kleiner war, und ist besser als eine Reihe anderer größerer Restaurantketten. Und so kommt die Fantasie ins Spiel, dass sich diese Kennzahl weiter verbessert, wenn das Unternehmen in die Breite wächst und die Anzahl von Restaurants bei einem noch höheren Automationsgrad signifikant steigert, womit auch der nachhaltige Durchbruch in die ersehnte Gewinnzone gelingen dürfte.
Cava Group (CAVA) - Die nächste Chipotle?
An dieser Stelle muss man natürlich sagen, dass viele Fast-Casual-Restaurantketten in den vergangenen Monaten, als das nächste Chipotle bezeichnet wurden. Viele von denen haben stark enttäuscht, aber nicht Cava Group (CAVA), die wir seit dem IPO im Jahr 2023 begleiten. Der Konzern hat sich auf mediterrane Küche fokussiert, die dem Chipotle-Angebot sowohl visuell als auch Geschmacktechnisch sehr stark ähnelt. Dazu gehören bspw. die aufgerollten Pita-Sandwiches, die wie Burritos aussehen, aber auch die Salat-Schüsseln etc. Und ja, auch dieses Konzept scheint gut anzukommen, was anhand von Zahlen beobachten kann. Der Konzern erlebte im vergangenen Quartal einen sensationellen Umsatzsprung von 52,5 %, dank einer schnellen Expansion und einem 11,4 %igen Anstieg bei den Same-Store-Sales, was darauf hindeutet, dass die Menschen die Restaurants nun immer mehr besuchen. Dazu gab es auch eine robuste Gewinnmarge von 22,4 % auf Restaurantebene.
CAVA auf Expansionspfad
CAVA hat mittlerweile sein erstes Restaurant in Chicago eröffnet und soll laut Bloomberg Pläne haben, im Mittleren Westen der USA zu expandieren. Das Unternehmen hat beobachtet, wie sich immer mehr Start-ups in der Region niedergelassen haben und so geht CAVA davon aus, dass dieser Tendenz auch viele Menschen folgen werden, die sich auf der Suche nach günstigeren Lebenshaltungskosten befinden. Und so wäre es anzunehmen, dass diese Region in den kommenden Jahren Wachstum der Bevölkerungsdichte verzeichnen wird, was selbstverständlich Restaurants wie CAVA etc. zugutekommen dürfte. Dabei meldete das Unternehmen im vergangenen 4. Quartal einen Nettogewinn von 2 Mio. USD und ist somit schon jetzt profitabel.
Sweetgreen (SG) – Automation soll den Weg zur Profitabilität beschleunigen
Sweetgreen (SG) ist wie CAVA eine schnell wachsende Fast-Casual-Aktie, die sich aber im direkten Vergleich zu den bereits thematisierten Stocks charttechnisch noch nicht richtig erholt hat. Der Schwerpunkt des Angebots liegt auf Salaten, Grain Bowls und anderen pflanzlichen Produkten. Damit profitiert der Konzern ähnlich seinen Kollegen mit einer speziellen Positionierung wie bspw. Chipotle Mexican Grill, Dominos Pizza etc. von Aufleben des Konsums und einer insgesamt hohen Akzeptanz von höheren Preisen, wobei die Menschen nicht mehr dazu bereit sind, sich wegen höheren Preisen auf Konsum beliebter Gerichte zu verzichten. Dabei steigert das Unternehmen schon seit 2020 seine Umsätze kontinuierlich und ist wohl in dem besten Weg, in den kommenden Jahren die Profitabilität zu erreichen.
Der Robotisierung-Ansatz sieht vielversprechend aus
Zunächst befindet man sich jedoch auf dem Expansionspfad. Doch um dabei die Ausgaben zu optimieren, setzt SG mittlerweile auf die Automation. Das Unternehmen hat eine automatisierte Plattform entwickelt, die man Infinite Kitchen nennt. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um einen Roboter, der Salat zubereitet und das Konzept wurde bereits in zwei Restaurants eingeführt. Das Ziel ist die Kostenoptimierung und so plant man in diesem Jahr die Einführung von Infinite Kitchen zu beschleunigen, was den Weg zur ersehnten Profitabilität signifikant erleichtern könnte.
Chipotle Mexican Grill (CMG) – Der Top-Performer
Schließlich ist es die Aktie des Top-Performers der vergangenen Jahre Chipotle Mexican Grill (CMG), die am 24. April vor dem Hintergrund starker Quartalszahlen auf ein neues Allzeithoch ausbrach. Dabei muss man unbedingt erwähnen, dass Chipotle im Wesentlichen das sog. Fast-Casual-Konzept oder die Idee, dass Speisen schnell serviert werden können, aber dennoch qualitativ hochwertig sind und mit traditionellen Kochtechniken zubereitet werden, erfunden hat. Der Erfolg von Chipotle hat eine Reihe von Nachahmern hervorgebracht, aber niemand hat es bis jetzt geschafft, mit der Popularität des Burrito-Rollers mitzuhalten. Selbst die mehrfachen Versuche von Chipotle, eine Schwesterkette zu gründen, sind gescheitert, was zeigt, wie schwierig es sein kann, ein neues Restaurantkonzept zu starten. Was CMG selbst angeht, so scheint diese Wachstumsstory trotz des enormen Erfolgs noch lange nicht vorbei zu sein.
Die größte Wachstumsfantasie bei Chipotle Mexican Grill…
…basiert auf der Annahme, dass CMG seine Gewinne in den kommenden Jahren noch weiter nach oben treiben könnte, da das Unternehmen das Umsatzwachstum auf Restaurantebene primär über seine digitalen Kanäle vorantreibt und jährlich Hunderte von neuen Restaurants baut, womit auch die Reichweite des Networks kontinuierlich erhöht wird. Die aktuelle Restaurantzahl liegt derzeit bei über 3.400. Und da das Geschäft sehr gut und dynamisch wächst, hat das Konzernmanagement zuletzt auch das langfristige Ziel von 6.000 Restaurants in Nordamerika auf 7.000 erhöht.
Fazit
Abschließend bleibt es zu erwähnen, dass Fast-Food/Restaurant-Trend sehr groß ist und eine Vielzahl spannender Klein-Stories wie z. B. Shake Shake (SHAK) etc. bietet. Daher lohnt sich auch hier der übliche Blick über den Tellerrand allemal.
Wir Präferieren jedoch derzeit stabile großkapitalisierte Storys und etablierte Marken, die allerdings über zusätzliche Wachstumspotenziale verfügen. Und so eine Story ist in unseren Augen Chipottle Mexican Grill (CMG), da sie eine Kombination aus Größe, Kosteneffizienz, Big-Network, Preissetzungsmacht bietet, wobei man auch neue Wachstums-Felder via Digitalisierung, Social-Media-Werbung etc. erschließt.
Risikofreudigere Anleger, sollten sich dabei eher auf nischen-Storys wie Kura Sushi und Cava und Sweetgreen fokussieren, denn diese Konzerne befinden sich derzeit in einer sehr schnellen Wachstumsphase, was in ein deutlich stärkeres Aktienverhalten (sowohl nach oben als auch nach unten) münden dürfte.
Positiv zu erwähnen wäre hier auch der angeschlagene Automationsansatz bei Kura Sushi und Sweetgreen, was weitere positive Effekte haben könnte.
Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!
Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: keine Eigenpositionen.