Die Weltkonjunktur ist robust, der Euro schwach und weltweit suchen Anleger dank oft fehlender Alternativen besonders im Aktienmarkt Renditemöglichkeiten. Seit Beginn 2016 flossen mehr als 300 Milliarden Dollar weltweit in Aktienfonds. Dass hiervon europäische Aktien aktuell jedoch nicht wirklich profitieren können, zeigt eine Erhebung der Großbank Barcleys. Seit Februar wurden rund 39 Milliarden Dollar aus europäischen Fonds in amerikanische umgeschichtet. Dennoch stelle ich Ihnen heute zwei europäische Einzelaktien vor, die auch in Zukunft noch sehr interessant für Anleger sein können:
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Tipp: Max Braunleder nutzt die
TraderFox Trading-Software, um systematisch trendstabile Aktien zu identifizieren)
- Altri SGPS (3-Jahres-Trendstabilität 15,02)
Die portugiesische Altri Holding mit Sitz in Porto ist wohl der Traum eines jeden Koalabärs. Mit 80.000 Hektar zertifizierten Wäldern in Portugal ist das Unternehmen einer der größten, nachhaltigen Hersteller von Eukalyptus-Zellstoffen. Die Förderfabriken des Unternehmens (mit den Namen Celbi, Caima und Celtejo) haben Kapazitäten für die Herstellung von rund einer Millionen Tonnen Eukalyptus-Zellstoff pro Jahr. Eukalyptus eignet sich besonders gut für die Zellstoff- und Papierproduktion, weil die Pflanze aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Wuchsbedingungen und ihrer effizienten Wasser- und Nährstoffnutzung extrem schnell wächst. Altri exportiert rund 90 Prozent seiner Erzeugnisse, konkurriert also auch mit den weniger nachhaltigen und damit eventuell günstigeren Produzenten aus Südamerika wie beispielsweise Brasilien.
Dennoch erwirtschaftet Altri stabil hohe Umsätze (das KUV 2017 lag bei 1,6, 2016 bei 1,3) und möchte diese in den nächsten Jahren kontinuierlich steigern (von 646,70 Millionen Euro in 2017 auf 729 Millionen Euro in 2020). Dieses Wachstum soll unter anderem durch Übernahmen weiter vorangetrieben werden. Auch der Gewinn soll schon 2018 wieder auf über 168 Millionen Euro ansteigen, was zu einem günstigen KGV von 11 führen würde. Die Dividendenrendite von knapp unter 4 Prozent in 2018 ist zusätzlich ein appetitlicher Happen, den sich Anleger bei dieser Aktie durchaus schmecken lassen können.
- Ocado Group (3-Jahres-Trendstabilität 14,68)
Während die meisten Online-Supermärkte die stationären Supermärkte als Basis nutzen, beliefert die englische Ocado Group ausschließlich aus ihren Warenhäusern. Seit vielen Jahren wird das Unternehmen jährlich zum besten Online-Supermarkt des Landes gewählt. Das resultiert auch dank der Prämisse des Unternehmens, alle Prozesse im Sinne sozialer-, gesellschaftlicher- und ökologischer Nachhaltigkeit auszurichten. Ein Beispiel hierfür ist das auch wirtschaftlich sinnvolle Bestreben, eine Lebensmittel-Wegwerfquote von Null zu erreichen. Rund 580.000 aktive Kunden kaufen regelmäßig bei Ocado ein, was das Unternehmen zu einem der größten (und vielleicht dem größten) Online-Only Supermarkt der Welt macht.
Dass die Umsätze des Unternehmens seit mehr als 7 Jahren kontinuierlich prozentual zweistellig wachsen, ist vor dem Hintergrund des prosperierenden E-Commerce kaum verwunderlich. Während die inkonstante Gewinnentwicklung bis Ende 2017 den Kurs der Aktie drückte, konnten zahlreiche neue Partnerschaften, unter anderem mit dem schwedischen Marktführer ICA Group, den Kurs seitdem beflügeln. Von 1,4 Mrd. Pfund in 2017 sollen die Umsätze bis 2022 auf fast 2,6 Mrd. Pfund steigen, was die Gewinnsituation langfristig stabilisieren dürfte.