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Update Defense-Trend: …alea iacta est - die Würfel sind gefallen!

Liebe Leser,

die Top-Nachricht des heutigen Tages ist eindeutig die Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin und des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu zur russischen Nation, wobei eine Teilmobilmachung befohlen wurde. Und damit ändert sich die Situation rund um Ukraine-Konflikt radikal, was zu diesem Zeitpunkt nur wenigen bewusst ist. In Kombination mit den angeordneten Volksabstimmungen zur Wiedervereinigung mit der Russischen Föderation (ganz nach Krim-Szenario im Jahr 2014) in den besetzten ukrainischen Gebieten ergibt dies den sog. Point of no Return im globalen geopolitischen Spiel. Denn jetzt geht die russische Führung aufs Ganze, um aus ihrer Sicht das Ukraine-Problem endgültig und nachhaltig zu lösen.

Was geschah

Der anfängliche Plan: schnelles militärisches Überrennen der Ukraine mit dem Ziel eines möglichst schnellen und blutlosen Regierungswechsels in Kiew auf pro-russische Kräfte ist Anfang März gescheitert. Und so hat sich die russische Armee aus taktischen gründen zurückgezogen und hat eine Frontlinie im Südosten der Ukraine gebildet. Grund dafür war die Tatsache, dass man zu dem damaligen Zeitpunkt über ein relativ kleines Militärkontingent (etwa bis zu 160.000) Soldaten plus DNR-/LNR-Miliz und die sog. Soldaten der privaten Sicherheits- und Militärunternehmen wie Wagner (ähnlich der US-amerikanischen Balckwater (Academi)) verfügte. Genau diese Truppe stand zu dem damaligen Zeitpunkt der rund 500.000 großen ukrainischen Armee gegenüber und das, wohlbemerkt, auf einer Frontlinie von mehr als 2.000 Kilometer.

Die ukrainische Gegenoffenvive war ein Pivotal-Point

Die Schwäche einer derartigen Kriegsführung wurde in den vergangenen Monaten immer offensichtlicher. Die russische Armee hat jedoch sehr langsam Schritt für Schritt gewisse militärische Erfolge erzielt, wobei man einige Gebiete, strategisch wichtige Knotenpunkte und Großstädte wie Mariupol, Cherson, Izum etc. besetzte. Doch dann kam die großangesagte ukrainische Gegenoffensive im Süden Richtung Cherson, wobei man überraschenderweise zugleich eine Gegenoffensive im Nordosten Richtung der mittlerweile medial sehr gut bekannten Stadt Balaklija und Izum startete. Und genau hier hat die ukrainische Armee tatsächlich angefangen, taktisch ihre Zahlenüberlegenheit gegenüber der russischen Einsatztruppe zu realisieren, was gerade im Nordosten, wo die Frontlinie sehr dünn besetzt war und russische Reserve-Truppen sich sehr weit weg vom kriegerischen Geschehen befanden, zu einer blitzschnellen Rückeroberung der besetzen Gebiete geführt hat.

Der ukrainische Erfolg, der Alles verändert hat.

Mit der oben (grob-) beschriebenen ukrainischen Gegenoffensive, die gerade im Nordosten des Landes einen MegaErfolg hatte, hat sich die Wahrnehmung der russischen Kriegsführung verändert. Diese strategische und taktische Niederlage, wobei sich die russische Armee im Norden sogar bis zur russisch/ukrainischen Grenzlinie zurückziehen musste, hat genau die Problematik der bereits thematisierten Zahlen-Unterlegenheit auf einer sehr großen(langen) Frontlinie offenbart. Und Genau dieses Problem will die russische Führung nun mit der befohlenen Teilmobilmachung lösen, denn militärische Überlegenheit im Sinne der Artillerie, Panzer, Marine, Fuftwaffe etc. ist zwar schön, letztendlich sind es einfache Soldaten und mobile lichtgepanzerte Einsatztruppen, die gegnerische Positionen stürmen und letztendlich Gebiete erobern... und Russland hat derzeit ganz einfach nicht genug davon, um die ganz lange Frontlinie erfolgreich zu kontrollieren und zugleich erfolgreiche Offensiv-Operationen zu starten.

Was bedeutet die Teilmobilmachung

Was die russische Mobilmachung angeht, so denke ich, dass diese langsam Schritt für Schritt in mehreren Monaten erfolgen wird, um nicht soziale Unruhen in Russland selbst zu provozieren, denn nicht alle Russen begrüßen die Entscheidung des Präsidenten. Im Großen und Ganzen gehe ich jedoch schon davon aus, dass die Russische Föderation in den kommenden Monaten die Anzahl der ukrainischen Einsatzgruppe verdoppeln, gar verdreifachen wird. (zunächst auf bis zu 300.000 Soldaten, also ohne DNR-/LNR-Miliz, Wagner etc.), was für die ukrainische Armee selbstverständlich sehr gefährlich ist.

Point of No Return und die neue Weltordnung

Den explizit wichtigen Point of no Return in der Beziehung der russischen Föderation mit dem Westen aber auch in Bezug auf die ukrainische Führung stellt jedoch die (aus russischer Sicht) vollkommen legitime Annexion von besetzten Gebieten via sog. Volksabstimmungen, die Ende September stattfinden sollen. Dabei benutzt die RF das sehr gut bekannte politische und juristische Mechanismus aus dem Jahr 2014, wo man auf die gleiche Art und Weise die ukrainische Halbinsel Krim anmeierte. Und genau dies eliminiert nun auch die letzte Hoffnung auf irgendwelche diplomatischen Gespräche zwischen der Ukraine und Russland. Hier hat die russische Regierung ihre Politik nun komplett geändert und damit scheint für Putin das Schicksal der Ukraine und der ukrainischen Führung und ihrer Legitimität als komplett entschieden zu sein.

Gebiete-Annexion könnte zum globalen Konflikt führen

Die Russische Föderation, die bis zuletzt über keine Annexion von ukrainischen Gebieten sprach, zeigt sich nun fest dazu entschlossen, die Ukraine-Frage, ohne Rücksicht auf die wirtschaftlichen Verluste, den politischen Image und das Risiko eines globalen Militär-Konflikts im Alleingang lösen zu wollen. Und dies ist genau der ganz neue Pivotal-Point, der westliche Politik dazu zwingen wird, für den Fall der Fälle militärische Stärke deutlich schneller als zuvor präventiv aufzubauen. Gleichzeitig ist es nun sehr wahrscheinlich, dass sowohl die EU, als auch GB und USA in den nächsten Monaten ihre militärische Hilfe Richtung Ukraine signifikant, u.U. auch um deutlich modernere Waffensysteme inkl. Raketenabwehr, Luftwaffe, Artillerie etc. erhöhen und erweitern werden. Einen direkten (offiziellen) Einsatz der NATO-Truppe halte ich zu diesem Zeitpunkt für fast komplett ausgeschlossen, denn dies würde ggf. direkt zum dritten Weltkrieg führen.

NATO-Case

Ein weiteres Problem mit der formalen Annexion von besetzten ukrainischen Gebieten ist die Tatsache, dass die Russische Föderation sie ab dem Zeitpunkt der formalen Volksabstimmung dejure als russisches Hoheitsgebiet ansehen wird. Folglich wird der direkte (ofizielle) Angriff der NATO-Truppen auf neues russisches Gebiet als eine Kriegserklärung definiert. Und in dieser Hinsicht hat der russische Präsident in seiner Rede zur Nation eine ganz klare Warnung Richtung Westen ausgesprochen. Explizit hieß es, dass Russland zur Not alle Waffen (auch atomaren) zur Verteidigung seiner territorialen Integrität benutzen wird. Dies sein kein Bluff, fügte der russische Präsident hinzu. Und an dieser Stelle will ich wirklich hoffen, dass es in den kommenden Monaten zu keiner ernsthaften Eskalation zwischen RF und Westen (expl. NATO) kommt, wobei die Eskalation an der ukrainischen Front fast schon vorprogrammiert ist. Denn der ukrainische Präsident Zelenky wird vermutlich nun sehr viele Reserven in den Kampf schicken, um die schwindende Zahlenüberlegenheit seiner Armee zu realisieren und im BestCase die kommenden Volksabstimmungen in den besetzten Gebieten zu unterbinden.

Top-Profiteur: Defense-Sektor

Ob, und welchen Lauf diese geopolitische Geschichte letztendlich nehmen wird, kann man zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen, da zunächst die Antwort des Westens und konkretere Handlungen fehlen. Eine Sache scheint jedoch vorprogrammiert zu sein - wir sind in einer neuen Phase des globalen Wettrüstens angekommen. Für Investoren und Trader ergeben sich also erneut die Chancen, Top-Defense-Stocks, zumindest kurz- und mittelfristig auf der Long-Seite mit einem besseren CRV zu spielen. Denn der einzige Ausweg aus dieser Situation für den Westen scheint zunächst,- der schnelle Ausbau und Modernisierung des Europäischen Streitkräfte inkl. Armee, Luftwaffe, Marine und Raketenabwehr zu sein. Und so gelangen wir nun zu der Übersicht der möglichen Top-Profiteure.



https://viz.traderfox.com/peer-group-tabelle/DE0007030009/LS/rheinmetall-ag/aktien-67274-67288-1156431-9476536-416677-67576-67299-2361893-11935695-20583-14812623-416396-62441

Lockheed Martin (LMT) ist wohl der größte Pure-Defense-Player in diesem Bereich. Rund 60 % des Konzern-Umsatzes gehen auf die Aufträge des US-Verteidigungsministeriums zurück. Andere US-Regierungsbehörden generieren weitere 10 % der Umsätze. Der Rest - etwa 30 % machen schließlich internationale Kunden aus. Das Unternehmen besteht aus vier Geschäftsbereichen: Luftfahrt (rund 40 % des Umsatzes) - genau hier sind solche Programme wie die Produktion, Modernisierung, Instandhaltung und Umrüstung von Kampfjets des Typs F-35, F-22, F-16 und C-130 angesiedelt. Und man muss hier nicht explizit ausführen, dass bspw. F-35 aktuell das teuerste Kampfjet der Welt ist. Dabei ist seine Technologie immer noch nicht ausgereift, was Lockheed in den kommenden Jahren weitere Service-Aufträge sichern wird. Es wäre auch zu erwarten, dass man immer mehr F-35 Kampfjets auch an die NATO-Verbündete in Europa verkaufen wird.

Der Bereich Rotary and Mission Systems macht rund 26 % des Umsatzes aus. Hierbei handelt es sich um die Ausrüstung von Kampfschiffen, Verbesserung und Modernisierung der Marineelektronik und Hubschraubertechnologien. Der dritte Bereich sind Raketen und Feuerkontrolle, für Systeme wie Patriot (Luftabwehrsystem), Trident II (atomare ballistische Interkontinentalraketen für U-Boote) etc. (16 % der Umsätze). Und genau in diesem Bereich sollte man zukünftig (1-2 Jahre) eine deutlich bessere Umsatzsituation verzeichnenden, denn genau hier liegt sehr wahrscheinlich die US-amerikanische Antwort auf die russische Hyperschal-Raketen-Bedrohung des Typs "Zirkon" etc.

Schließlich ist es der ebenfalls noch kleine Segment rund um Space-Systeme (17 % der Umsätze). Hier spezialisiert man sich auf die Entwicklung von verschiedenen Satelliten. Die Sonderfantasie basiert hier auf der Annahme, dass die USA schon bald zur deutlich schnelleren Militarisierung des Weltalls nach dem Ronald Reagans StarWars-Prinzip übergehen könnten, was letztendlich eine ganz neue Phase des Rüstungswettlaufs entfachen würde. Eine Wachstumsbescheinigung Richtung 2023-2026 ist hier also aufgrund von objektiven Faktoren, die wir oben erwähnt haben, fast schon vorprogrammiert.



Auf die Watchlist kommt auch die Aktie des israelischen Verteidigungskonzerns Elbit Systems (ELST). Das Unternehmen befasst sich mit der Entwicklung und dem Verkauf von verschiedenen High-Tech-Verteidigungslösungen. Das Produktportfolio umfasst Bereiche wie Luft- und Raumfahrt, Land- und Marinesysteme, Kommando- und Kommunikationslösungen, Geheimdienstüberwachung und -aufklärung, unbemannte Flugzeugsysteme, fortschrittliche Elektrooptik und elektrooptische Weltraumsysteme, Simulationssysteme, Cybersicherheit bis hin zu Munition. In Bereichen wie Laser, elektronische Kriegsführung, etc. gilt Elbit als einer der Top-3-Anbieter überhaupt. Übernommen werden oftmals auch langfristige Lieferungs- Wartungsverträge, was für ein stabiles Geschäftsmodell sorgt. Im Wesentlichen profitiert der Konzern von seiner Innovationsstärke in Verbindung mit der Digitalen Technologien für Verteidigungszwecke. Und da moderne Verteidigungskonzepte immer mehr Richtung Electronic Warfare, digitale Überwachung und Aufklärung gehen, wäre es auch sehr wahrscheinlich, dass auch Elbit in den kommenden Monaten immer mehr langfristige Aufträge seitens der U.S. Air Force, aber auch US- und NATO-Verbündeter wie Südkorea, Vereinigte Arabische Emiraten bekommen wird.



Die Nummer drei ist heute die Aktie von Rheinmetal, die zuletzt explizit von den Aussagen der neuen Bundesregierung und des neuen Bundeskanzlers Scholz profitierte. Im Produktangebot des deutschen Verteidigungsunternehmens sind dabei ganz unterschiedliche Defense-Konzepte, aber auch moderne Energielösungen, was einen vorteilhaften Produktmix bietet. Rheinmetall bietet taktische Fahrzeuge sowohl auf Rad als auch auf Kette an. Hierzu zählen die hochbewegliche, gut geschützte und modular aufgebaute mittlere Kettenfahrzeugfamilie Lynx KF41, der Schützenpanzer Marder, die auf Leopard 2-Fahrgestell aufgebauten Pionierpanzer Kodiak und Bergepanzer 3 Büffel sowie der in industrieller Kooperation hergestellte neue Bundeswehr-Schützenpanzer Puma. Dazu kommen leistungsfähige Logistikfahrzeuge für die Streitkräfte.

Selbstverständlich ist RM auch bei der Produktion von Waffen und der dazugehörigen Munition aller Kaliber aktiv. Auch im Bereich der bodengebundenen kanonenbasierten Flugabwehr gehört Rheinmetall zu den weltweit führenden Anbietern. Und da die Deutsche und EU-Luftverteidigung in den kommenden Jahren kontinuierlich ausgebaut werden soll, ist es sehr wahrscheinlich, dass man auch in diesem Bereich schon bald sehr viele Neuaufträge verzeichnen wird. Zumal man hier auch einen effektiven Schutz gegen Klein- und Kleinst-Drohnen bieten kann. Abgerundet wird das Ganze mit modernsten Cyber-Security- und Digital-Lösungen.



Was weitere europäische Highflyer aus dem Defense-Bereich angeht, so gehört dazu eindeutig auch die Aktie des deutschen Konzerns Hensold. Gespielt wird hier v.a. die Annahme einer deutlich stärkeren Auftragslage rund um Kampfjets des Typs Eurofighter und rund um das Aufklärungssystems Pegasus. Gerade beim Pegasus wurde man zuletzt vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) für die Lieferung des luftgestützten Systems zur elektronischen Signalaufklärung beauftragt. Und damit hat man schon den ersten Milliardenauftrag gewonnen. Weitere Aufträge in den kommenden Jahren wären hier also mehr als wahrscheinlich. Gleichzeitig verfügt das Unternehmen über spezifisches Technologie-Knowhow in den Bereichen Datenmanagement, Robotik und Cybersicherheit, was sich ebenfalls als vorteilhaft erweisen dürfte.



Eine dynamische Reaktion auf die Rede des russischen Präsidenten sehen wir auch bei Aktie des britischen Defense-Konzerns BAE Systems. Das Unternehmen offeriert ebenfalls eine umfassende Palette von Produkten für Luft-, Land- und Seestreitkräfte, unter anderem Kampf- und Aufklärungsflugzeuge, Atom-U-Boote, gepanzerte Kampffahrzeuge, Feuerwaffen, Raketen- und Artilleriesysteme wie auch deren Wartung, Reparatur und Modernisierung. Darüber hinaus werden Elektronik-, Informations- und Technologielösungen in den Bereichen Kommunikation, Kampfführung, Military Air Support, Luftverteidigung sowie Sicherheit angeboten. Hauptmärkte von BAE sind eher Großbritannien, USA und Australien. Dank dem neuen militärischen Konflikt rund um die Ukraine hat der britische Konzern dennoch eine sehr gute Chance, auch in Europa einen größeren Marktanteil zu bekommen. 



Einen Big-Picture-Breakout versucht gerade die Aktie von Northrop Grumman (NOC). Es ist ein High-Flyer im Sinne von sehr hoch fliegenden Überwachungs- und Kampfdrohnen. Zu den bekanntesten Projekten des Konzerns zählen konventionelle Bomber, einschließlich des ersten Stealth-Bombers und seine, noch in der Entwicklung befindende Weiterentwicklung B-21 Raider (ein rund 80 Mrd. USD teureres Programm). Gleichzeitig entwickelt und produziert der Konzern wichtige Subsysteme für den teuersten Militärjet der Welt F-35, aber auch andere Flugzeuge. Und somit ist man auf Grundlage einer sehr hohen Expertise sehr gut dafür positioniert, um zukünftig u. A. von der geplanten Modernisierung des alternden Interkontinentalraketenarsenals von USA zu profitieren. Das Unternehmen ist eben sehr eng mit der nuklearen US-Triade (Kombination aus Atomraketen, Bombern und U-Booten) verbunden.

Die Sonderfantasie basiert hier auf der Annahme, dass NOC schon bald, gerade aufgrund der kommenden Militarisierung des Weltalls deutlich intensiver ins Spiel kommen könnte, da man im Gegensatz zu LMT und GD über ein sehr spezifisches Knowhow verfügt. Sein Fokus liegt aber eher auf der Verteidigung von Weltraum-Sonden, Satelliten etc., wobei die tatsächliche Gefahr ihrer Zerstörung erst vor kurzen bewusst wurde, als Russland ein System zur Zerstörung von Objekten wie Satelliten im Weltraum getestet hat. Damit wäre es sehr wahrscheinlich, das NOC in den kommenden Jahren einen deutlich höheren Auftragseingang gerade in diesem Segment verzeichnen wird.



Weitere Konzerne, die man zukünftig ebenfalls auf der Watchlist haben sollte, sind u.a.: Raytheon (RTX). Dies ist ebenfalls eines der größten Verteidigungskonzerne der USA. Sein Fokus liegt auf der Entwicklung von Raketenabwehrsystemen. Zu seinen Produkten gehören das weltweit bekannte Patriot-System sowie die Tomahawk-Marschflugkörper. Es entwickelt auch die nächste Generation von Luft-Luft-Raketen und die US-amerikanische Version der schon thematisierten russischen Hyperschallrakete. Dies ist für die USA ein echtes globales Sicherheitsproblem, denn sowohl Russland als auch China haben mit so einer Entwicklung schon frühgenug begonnen und scheinen zu diesem Zeitpunkt einen tatsächlichen Vorsprung von bis zu 1,5 Jahre zu haben. Raytheons Hyperschall-Waffenkonzept wurde im vergangenen Jahr erfolgreich getestet, wobei der Raketenflugkörper eine Geschwindigkeit von über fünf Mach erzielte.

Dabei ist Raytheon ist ein stark diversifizierter Konzern. Neben Raketen und Raketenabwehrsystemen produziert man auch Flugzeugsteuerungssysteme für kommerzielle Fluggesellschaften, Radar-, Navigations- und Landesysteme, Flugzeugtriebwerke und verschiedene Waffen und Munition, sowie Raumanzüge und Weltraumsensoren für die Astronauten. Damit ist man nicht zu sehr, wie z.B. LMT an die US-Regierung gebunden, was gewisse Vorteile bietet.



L3Harris (LHX). Der Konzern ist das Produkt einer Fusion aus 2019 zwischen L3 und Harris. Die gemeinsame Expertise des Konzerns L3Harris bündelt nun solch zukunftswichtige Bereiche wie Kommunikationstechnik und Radaranlagen im Bereich Militärtechnik (Harris) und sichere Kommunikationssysteme sowie Instrumente für Avionik Navigation, Luft- und Raumfahrt (L3). Und damit gilt man schon jetzt als einer der größten Zulieferer der Verteidigungsbranche aber auch der kommerziellen Luftfahrt mit einem hochspannenden Space-Touch. Zur Produktpalette gehören unterschiedliche Lösungen für den Befehls-, Steuerungs-, Kommunikations-, Computer-, Geheimdienst-, Überwachungs- und Aufklärungsmarkt (sog. C4ISR).



Abschließend lässt sich erwähnen, dass der Defense-Trend sich auch an Seite von u. A. kleineren und mittelgroßen, spezifischen Konzernen wie Huntington Ingalls Industries (HII), Rada (RADA), Leidos (LDOS), Textron (TXT), Thales etc. spielen lässt. Hier muss man jedoch etwas genauer schauen, welche Richtung sich die modernen Streitkräfte in den kommenden Jahren entwickeln werden. Denn sobald die erste Welle des quantitativen Aufbaus von Defense-Maßnahmen beendet sein wird, wird man anschließend in der zweiten, dritten etc. Welle deutlich intensiver Richtung Defense-Qualität schauen und sich für eine oder andere moderne taktische Umrüstung etc. entscheiden.

Hinweise darauf werden schon in den kommenden 12+ Monaten aus den neuen Defense-Aufträgen ersichtlich sein. Und so stehen die Chancen gut, bald eine sehr spannende Defense-Story auch abseits der Profiteure der ersten Stunden wie GD, LMT, NOC etc. zu spielen.

Was uns angeht, so gehen wir davon aus, dass gerade EU-Konzerne wie Rheinmetall, Hensold, BAE Systems und Thales zunächst das charttechnische Rebound-rennen machen werden. grund dafür ist die ganz simple geografische Nähe zum Ukraine-Konflikt und explizit der Russischen Föderation, wobei die Auftragsvergabe vor dem Hintergrund des Sicherheitsgedanken demnächst deutlich unbürokratischer verlaufen soll.

Viel Erfolg, bleiben Sie profitabel!

Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: keine Eigenpositionen.

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