Welche neue Technologie beschleunigt Börse und Wirtschaftswachstum?
viele Börsianer warten auf den nächsten großen Crash, um dann günstig in den Aktienmarkt einzusteigen. Für dieses Vorgehen spricht die Tatsache, dass die letzten 11 Wirtschaftsaufschwünge eine durchschnittliche Dauer von 58,4 Monaten hatten. Eine neue Rezession in den USA oder Europa ist statistisch überfällig.
Gegen diese Strategie, auf einen günstigen Einstieg zu warten, spricht eine nicht vorhandene allgemeine Stimmung des Überschwangs und des Zukunftsoptimismus – Gefühlslagen, die für Übertreibungen an den Börsen typisch sind. Aktien werden dann teuer bewertet, wenn die Menschen voller Zuversicht in die Zukunft blicken. So wie etwa im Jahr 2000 als die Deutsche Telekom kurzzeitig mit einem 100er KGV bewertet wurde. Eine solche Stimmung kann ich beim besten Willen nicht erkennen.
Wenn wir zurückblicken und die US-Börsengeschichte studieren, dann erkennen wir eine 24-jährige Hausse von 1942 bis 1966 und einen 18-jährigen Bullenmarkt von 1982 bis ins Jahr 2000. Wer in diesen Zeiträumen auf den ganz großen Rücksetzer spekulierte, verpasste fast die gesamte Aufwärtsbewegung.
Der Bullenmarkt, der in den 1980er Jahren startete, war von einem starken Produktivitätswachstum getrieben. Computer, Software und später das Internet beschleunigten das Wachstum. Höhere Arbeitslosigkeit gab es durch diese Innovationen übrigens keine. Technologie macht Menschen nicht überflüssig, sondern ermöglicht Menschen neue, großartige Dinge zu tun.
Welche Technologie hat das Potenzial das Wirtschaftswachstum ähnlich zu beschleunigen, so wie es einst Computer und Software taten? Ich bin mir sicher, dass es Robotik und situationsbedingte Maschinenintelligenz sein werden. Ein Beispiel:
Etwa 500.000 LKW-Fahrer sitzen in Deutschland Woche für Woche hinter dem Steuer eines LKW. In 5 bis 10 Jahren werden die meisten LKWs vermutlich autonom fahren. Ein Computer übernimmt das Steuern. Dem Arbeitsmarkt stehen auf einmal 500.000 Arbeitskräfte für neue Geschäftsfelder zur Verfügung. Ähnlich sieht es im Industriesektor aus. Die Arbeitskräfte, die in Fabrikhallen ihre Arbeit verrichten müssen, werden deutlich zurückgehen.
Noch niemals in der Geschichte der Menschheit hat technischer Fortschritt in der Gesamtbetrachtung - über alle Sektoren hinweg - Arbeitsplätze gekostet. Immer fanden sich findige Unternehmer, die neue Geschäftsfelder entwickelten und den Menschen Arbeit gaben. Das war schon so als der Traktor die harte Arbeit auf dem Feld überflüssig machte und das wird auch so sein, wenn der Roboter die menschliche Fabrikarbeit obsolet macht.
Roboter sind eine große Chance. Für die Menschen, die sich auf qualitativ hochwertige Arbeitsplätze freuen können. Für die Wirtschaft, die deutliche Produktivitätszuwächse erzielen wird. Und für die Börsen, die von Effizienzsteigerungen im Allgemeinen stark profitieren.
Viele Grüße
Ihr Simon Betschinger
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