DAX Analyse zum 07. September 2018: Der Abverkauf geht weiter – wie lange noch?
Guten Abend liebe Leserinnen und Leser,
ich gehe sowohl für die nächsten Handelstage also auch die folgenden Handelswochen und -monate von fallenden Kursen aus. Das übergeordnete charttechnische Verkaufssignal setzt sich allmählich durch. Ein Ende ist derzeit noch nicht in Sicht.
Auch am heutigen Handelstag überwog die Risikoscheu der Anleger. Während US-Indizes nahe dem Allzeithoch notieren, generiert der Deutsche Leitindex von einem lokalen Tief zum nächsten. Der Angriff auf das Jahrestief steht bevor. Bislang ist es für Anleger ein extrem nervenaufreibendes Börsenjahr. Nach einem kurzen, mehrstündigen Erholungsversuch scheiterte der DAX erneut an einer nachhaltigen Gegenbewegung. Schnell setzte sich der Verkaufsdruck wieder fort. Neue Tagestiefs folgten. Bis zum Tagesschlusskurs stand erneut ein Verlust von fast 0,8 Prozent zu Buche. Neben den weiter anhaltenden politischen sowie wirtschaftlichen Risiken (Italien Schuldenkrise, Handelsstreit zwischen USA, China und der EU, etc.) belastet jetzt darüber hinaus die überraschend gesunkenen Auftragseingänge in der deutschen Industrie. Wann nimmt diese Phase der schärferen Korrektur ein Ende?
Ausblick für die nächsten Handelstage – Tagesansicht
Ein erstes Lebenszeichen zeigte der DAX unmittelbar nach dem weiteren Abwärts-Gap. Er startete einen ersten mehrstündigen Erholungsversuch. Doch auch dieser wurde im Keim erstickt. Der Abwärtsdruck hält weiter an. Gerade auch der gescheiterte Rückeroberungsversuch des langfristigen Aufwärtstrends von 2009 lässt bislang keine Aussicht auf Besserung. Im Gegenteil. Es verstärkt das abwärts-gerichtete Bild für die nächsten Wochen, Monate oder gar Jahre?
Allerdings könnte zumindest im kurzfristigen Kontext eine erste Gegenbewegung folgen, sofern denn entsprechende Signale geliefert werden. Ein mögliches Signal wäre eine deutliche Aufhellung bei den politischen Konfliktfeldern. Aus charttechnischer Sicht jedoch befindet sich die Slow Stochastik derzeit massiv im überverkauften Bereich. Weiterhin notiert der DAX außerhalb der Bollinger Bänder. Das Potenzial für ein kurzfristiges Aufatmen ist dementsprechend vorhanden. Denn die Bollinger Bänder schließen den Großteil der Kursbewegungen ein. Weiterhin notiert der Index am Unterstützungsbereich von 11.920 Punkten. Kann er sich in diesem Bereich nicht stabilisieren, erwarte ich eine Gegenbewegung im Unterstützungsbereich des Jahrestiefs von 11.711 bis 11.770 Punkten. Die nächsten Widerstandsbereiche befinden sich bei 12.100 und 12.460 bis 12.580 Punkte. Aus mittelfristiger Sicht wird das Bild erst wieder bullisch, sofern der DAX den mittelfristigen Abwärtstrend vom Allzeithoch überwinden kann.
Trading-Strategie – Stundenansicht
Der DAX konnte sich im Widerstandsbereich von 12.100 Punkten nicht nachhaltig erholen und setzte wie erwartet die Abwärtsbewegung fort. Derzeit notiert er unmittelbar am Unterstützungsbereich von 11.920 Punkten. Findet hier eine nachhaltige Bodenbildung statt, erwäge ich den Aufbau einer potenziellen mehrtägigen Long-Position. Sollte er sich in dieser Zone nicht stabilisieren, halte ich erst wieder im Bereich des Jahrestiefs bei ca. 11.711 bis 11.770 Punkten Ausschau. Meine Kursalarme sind entsprechend platziert. Bestehende Short-Positionen könnten bei ca. 12.105 Punkten abgesichert werden.