Bitcoin fällt kurzzeitig unter die psychologisch wichtige Marke von 60.000 USD – Gründe für die Korrektur
Bitcoin ist zuletzt unter Druck geraten und kurzzeitig unter die psychologisch wichtige Marke von 60.000 USD gefallen. Die Kryptoinvestment-Produkte hätten die zweite Woche in Folge Abflüsse verzeichnet, zitierte CNBC den auf Krypto spezialisierten Vermögensverwalter CoinShares. In der vergangenen Woche hätten sie weltweit das niedrigste Handelsvolumen seit der Einführung der US-amerikanischen Bitcoin-ETFs registriert, hieß es weiter.
1,2 Mrd. USD Abflüsse bei Krypto-ETFs
Nach der FOMC-Sitzung hätten sich die Abflüsse aus Krypto-ETFs in den vergangenen zwei Wochen auf 1,2 Mrd. USD belaufen, kommentierte James Butterfill, Leiter der Forschungsabteilung bei CoinShares, gegenüber CNBC. Butterfill glaubt, dass der anhaltende Pessimismus über die Anzahl der Zinssenkungen die Stimmung für Kryptowährungen belastet. Anzeichen für eine Zinssenkung im September könnten die Nerven der Anleger beruhigen und den Bitcoin-Kurs stabilisieren, fügte Eleanor Gaywood, Leiterin der Abteilung Strategie bei Coincover, hinzu
Bundesregierung verkauft Bitcoin
Zuletzt hatten die Verkäufe von durch das BKA beschlagnahmten Bitcoins auf dem Kurs gelastet. Das Handelsblatt bezieht sich auf Branchenspekulationen, wonach es sich insgesamt um 50.000 Bitcoin handeln könnte, die im Zuge der Ermittlungen um das Raubkopierportal movie2k an das BKA übertragen wurden. Das Analysehaus Arkham hat auf dem Kurznachrichtendienst X mitgeteilt, dass die Bundesregierung in den vergangenen Tagen Bitcoin im Wert von über 195 Mio. USD verkauft habe.
Mt. Gox will ab Juli mit Auszahlungen an frühere Kunden beginnen
Zudem wurde zu Beginn der Woche (24.06) bekannt, dass die insolvente Krypto-Börse Mt. Gox die Auszahlung von Coins an frühere Kunden ab Juli plant. Die Kryptobörse wurde vor über einem Jahrzehnt gehackt, wobei Bitcoin gestohlen wurden. Allerdings gingen dabei nicht sämtliche Bitcoins verloren. Die Kryptobörse besitzt laut dem Handelsblatt noch knapp 140.000 Coins. Der Rehabilitationstreuhänder bereitet sich nun darauf vor, Rückzahlungen in Bitcoin und Bitcoin Cash im Rahmen des Rehabilitationsplans vorzunehmen, berichteten Medien. Anleger befürchten nun, dass die Rückzahlungen an die früheren Kunden zu einem erhöhten Verkaufsdruck bei Bitcoin führen könnten, da frühere Investoren nun mit hohen Gewinnen verkaufen könnten. Nach Jahren des Wartens könnten Betroffene nun dazu geneigt sein, einen Teil der Kursgewinne zu realisieren. Es muss sich aber erst zeigen, wie viele der Mt. Gox-Nutzer ihre Kryptos verkaufen.
Analystenmeinungen gehen auseinander
BTC-Echo hat sich auf einige Analysten bezogen, die mit einer tieferen Korrektur rechnen. Markus Thielen, Gründer von 10x Research, kommentierte, dass das Potenzial für ein "Double Top" im Chart gegeben sei und das Ziel der Korrektur die 50.000 bis 45.000 USD-Marke sein könnte. Bullische Katalysatoren könnten laut Thielen dagegen eine abschwächende Inflation und die Wahlen in den USA sein.
Ryan Rasmussen, Analyst bei Bitwise Asset Management, nannte die Kursentwicklung dagegen "bullishly choppy" und erwartet, dass sich die Kryptowährung erholen und in diesem Jahr einen neuen Rekord aufstellen dürften. Er verwies hierbei auch auf die Fortschritte beim Ether-ETF. Aus einer langfristigen Anlagethese heraus sei Bitcoin aktuell so attraktiv wie selten zuvor, zitierte CNBC den Analysten.