Bitcoin hat am Freitag, den 05.07., weitere Verluste hinnehmen müssen. Wie Reuters berichtet hat, sei der Kurs auf ein Viermonatstief gefallen und habe dabei technische Unterstützungen durchbrochen. Anleger würden weiter mit Verkäufen von lange verlorenen Tokens der ehemaligen japanischen Kryptobörse Mt. Gox rechnen. Diese wurde vor über einem Jahrzehnt gehackt, wobei Bitcoins gestohlen wurden. Nun sollen die noch im Besitz von Mt. Gox befindlichen Coins an die rechtmäßigen Eigentümer zurückgezahlt werden. Da der Wert der Cyberdevise im Jahr 2014 nur einige hundert Dollar betragen hatte, könnten die Gläubiger nun damit beginnen, ihre Coins zu verkaufen, so Reuters.

Die Nachrichtenagentur hat Tony Sycamore, einen Marktanalysten bei IG zitiert, der den Verkaufsdruck weiterhin auf die Sorgen rund um Mt. Gox zurückführe. Die beschleunigte Abwärtsbewegung deute jedoch darauf hin, dass der Markt versuche, den Gläubigerströmen zuvorzukommen, so Sycamore. Justin D'Anethan vom Marktmacher für digitale Vermögenswerte Keyrock habe hinzugefügt, dass bei einem Vermögenswert, der sich seit geraumer Zeit in einer engen Spanne bewege und sich kürzlich am unteren Ende dieser Spanne befunden habe, es viele Positionen mit Hebelwirkung gäbe, zitierte ihn die Nachrichtenagentur. Die Anleger seien dann gezwungen, bei fallenden Preisen zu verkaufen, wodurch ein Kaskadeneffekt entstehe, der die Preise weiter nach unten drücke, hieß es weiter.

Hinzu komme die Sorge, dass Joe Biden als Präsidentschaftskandidat der Demokraten durch jemanden ersetzt werden könnte, der weniger kryptofreundlich ist, so Reuters. Hintergrund für diese Bedenken sei Bidens "wackeligen"Leistung (shaky performance) in der Debatte mit seinem Konkurrenten Donald Trump.

Der Preis der größten Kryptowährung notiert aktuell bei etwas über 54.000 USD, wobei eine Unterstützung bei 55.000 USD durchbrochen worden sei, so Reuters. Zuletzt hat der Kurs auch die 200-Tage-Linie nach unten gekreuzt und damit ebenfalls ein Verkaufssignal ausgelöst.