Dieser Schritt erfolgte wenige Tage, nachdem Silvergate die Branche mit der Nachricht schockiert hatte, dass es sich in einer Finanzkrise befindet. Das Institut, das als eine der wenigen Banken als Vermittler im Bereich der institutionellen Kryptowährung fungierte, ist nach der Implosion von FTX, das die Bank für den Transfer von Kundengeldern nutzte, ein weiteres Opfer des "Kryptowinters".

Die Bank wurde vor drei Jahrzehnten in Kalifornien als kleiner lokaler Kreditgeber gegründet, ist aber in den letzten Jahren zu einem wichtigen Akteur in der Kryptoindustrie aufgestiegen. Auch ihr Vermögen stieg und fiel mit der Volatilität des Marktes. Als die Token-Preise boomten, stiegen die Einlagen bei Silvergate von etwa 2 Mrd. USD im Jahr 2020 auf über 10 Mrd. USD im Jahr 2021. Ende 2022 sanken die Einlagen jedoch auf 6,3 Mrd. USD, was einem Rückgang von über 50 % gegenüber nur drei Monaten zuvor entspricht.

Die Aufsichtsbehörden wurden zunehmend skeptisch

Zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs von FTX im vergangenen Herbst versuchte Silvergate, Anlegern und Aufsichtsbehörden zu versichern, dass sein Engagement an der Börse für digitale Vermögenswerte begrenzt sei.

"Zum 30. September 2022 beliefen sich die Gesamteinlagen von Silvergate von allen Kunden mit digitalen Vermögenswerten auf 11,9 Mrd. USD, von denen FTX weniger als 10 % ausmachte. Silvergate hat keine ausstehenden Kredite an FTX oder Investitionen in FTX, und FTX ist kein Verwahrer für Silvergates Bitcoin-besicherte Leverage-Kredite. Um es klar zu sagen, unsere Beziehung zu FTX beschränkt sich auf Einlagen", schrieb Alan Lane, der CEO von Silvergate, in einer Erklärung im November.

Aber die Regierung suchte woanders. Wie Bloomberg im Februar berichtete, untersuchten US-Staatsanwälte der Betrugsabteilung des Justizministeriums die Geschäfte von Silvergate mit FTX und Alameda Research.

Silvergate möchte nun sein Krypto Zahlungswerkt einstellen

Die Schließung von Silvergate wird einen schweren Schlag für den Geldverkehr in und aus der Kryptowelt bedeuten. Am 3. März gab die Bank bekannt, dass sie das Silvergate Exchange Network (SEN), ihr Krypto-Zahlungsnetzwerk, das rund um die Uhr Dollar-Überweisungen zwischen Anlegern und Krypto-Börsen ermöglichte, einstellen würde. Die Volatilität von Kryptowährungen bedeutet, dass nur sehr wenige Finanzinstitute Kryptowährungen anfassen wollen.

Es sieht so aus, als würden die Kunden von Silvergate zumindest ihre Einlagen zurückerhalten. Wie das Unternehmen in seiner jüngsten Erklärung sagte:

"In Anbetracht der jüngsten Entwicklungen in der Branche und bei den Aufsichtsbehörden ist Silvergate der Ansicht, dass eine geordnete Abwicklung des Bankbetriebs und eine freiwillige Liquidation der Bank der beste Weg nach vorne ist. Der Abwicklungs- und Liquidationsplan der Bank beinhaltet die vollständige Rückzahlung aller Einlagen. Das Unternehmen prüft außerdem, wie es seine Forderungen am besten begleichen und den Restwert seiner Vermögenswerte, einschließlich der firmeneigenen Technologie und des Steuervermögens, erhalten kann."